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Wärmewende und Sektorenkopplung in Hamburg: Schlüssel zur klimaneutralen Stadt Gastbeitrag ENLITE von Paul Möller und Christian Heck

Die Wärmewende zählt zu den zentralen Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Insbesondere in städtischen Ballungsräumen wie Hamburg ist die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ein entscheidender Hebel: Rund 50 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfallen auf die Bereitstellung von Wärme – ein Großteil davon noch immer auf Basis fossiler Energieträger wie Erdgas oder Erdöl. Die Hansestadt hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2045 will Hamburg klimaneutral sein, mit einer nahezu treibhausgasfreien Wärmeversorgung bereits ab 2040. Wie lässt sich dieses Ziel in der Praxis erreichen?

Wärmewende und Sektorenkopplung in Hamburg: Schlüssel zur  klimaneutralen Stadt
Credit: Adobe Stock | fotografiedk

Sektorenkopplung als strategisches Bindeglied

Ein zentraler Baustein ist die intelligente Verknüpfung von Strom, Wärme, Industrie und Verkehr - die Sektorenkopplung. In Hamburg nimmt die Umsetzung dieser Strategie konkrete Formen an: So wurde am Standort Wedel eine Power-to-Heat-Anlage realisiert, die es ermöglicht, überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien zur Wärmeerzeugung zu nutzen. Die elektrische Energie wird in großen Elektrokesseln in Wärme umgewandelt und ins Fernwärmenetz eingespeist3. Dies leistet nicht nur einen Beitrag zur CO₂-Einsparung, sondern stabilisiert auch stromseitig das Netz, indem Lastspitzen abgefedert werden.

Großes Potential liegt zudem in der Nutzung industrieller Abwärme. Die Aurubis AG speist industriell anfallende Abwärme aus der Kupferproduktion in das Fernwärmenetz ein. Ein Projekt, das jährlich bis zu 20.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen kann und rund 100.000 Tonnen CO₂ einspart4.

 

Wasserstoff als Schlüsselelement

Auch die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft bietet Chancen für die Wärmewende –als klimaneutraler Energieträger in der Industrie und gleichzeitiger Nutzung von Prozessabwärme aus Elektrolyseuren. Mit der Realisierung des Projekts „Hamburg Green Hydrogen Hub“ soll zunächst am ehemaligen Kohlekraftwerkstandort Moorburg ein 100-Megawatt-Elektrolyseur entstehen5 inklusive der Option, die Elektrolyseleistung anschließend auf bis zu 800 MW zu skalieren. Die dabei entstehende Prozessabwärme könnte perspektivisch ebenfalls in das bereits angeschlossene Fernwärmenetz integriert werden. Gleichzeitig ist der so produzierte Wasserstoff ein zentraler Baustein der Dekarbonisierung industrieller Prozesse.

Wir danken unserem Sponsor!

ENLITE ist Sponsor der halbtägigen Fachkonferenz „Energiesysteme im Wandel - Strom, Wärme, Verkehr, Industrie in Hamburg“ am 2. Juli 2025 von 12 bis 18:30 Uhr im Saalhaus der Patriotischen Gesellschaft, Trostbrücke 4-6, 20457 Hamburg. Gemeinsam mit unseren weiteren Kooperationspartnern freuen wir uns darauf, Sie bei der 3. Stadtkonferenz der Hamburger Energieinfrastrukturbetreiber zu den Themen Sektorenkopplung und integrierte Netze zu begrüßen.

Programm und Anmeldung

Komplexität braucht Koordination


So vielfältig die technologischen Optionen sind, so herausfordernd ist deren Umsetzung: Jedes Projekt erfordert ein präzises Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure, technischer Disziplinen und einer professionellen Planung und Steuerung.

Als erfahrener Partner für die Energiewende unterstützt ENLITE öffentliche und private Akteure bei der Entwicklung und Umsetzung dieser komplexen Projekte – strukturiert, fachlich fundiert und mit einem systemischen Verständnis für sektorübergreifende Fragestellungen.

 

Quellen:
[1] UBA (2025): Endenergieverbrauch nach Energieträgern und Sektoren | Umweltbundesamt
[2] Klimaplan Hamburg: Klimaschutz / Hamburger Klimaplan - hamburg.de
[3] HEnW: Power-to-Heat Wedel und Dradenau - Hamburger Energiewerke
[4] Aurubis AG (2025): Symbolischer Start der Industriewärmelieferung für das Hamburger Stadtnetz
[5] Hamburg Green Hydrogen Hub: HGHH – Hamburg Green Hydrogen Hub

 

 

Über den Autor

 

Paul Möller, Management Consultant & Portfolio Manager für ENLITE, verantwortet die Kundenprojekte in den Bereichen Erzeugung und Project Management Office für den Standort Hamburg. Auf der Basis eines Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens hat er umfangreiche Erfahrung in Aufbau & Steuerung von PMOs für kleinere & große Investitionsprojekte im Kraftwerks- & Anlagenbau sowie der Instandhaltung aufgebaut.
Als Kernkompetenzen sind vor allem das operative Projektmanagement & Qualitätsprozesse in Großprojekten zu nennen.

Über den Autor

 

Christian Heck, Senior Management Consultant & Portfolio Manager für ENLITE, hat BWL studiert und verantwortet die Kundenprojekte in den Bereichen Netze und Project Management Office sowie Effizienz und Organisation für den Standort Hamburg. Er hat umfangreiche Erfahrung in der Etablierung von komplexen Investitionsprojekten sowie der Prozess- und Organisationsberatung.
Als Kernkompetenzen ist vor allem das interdisziplinäre Prozess- und Projektmanagement in der Projektanbahnung und -etablierung zu nennen.

Über das Unternehmen

ENLITE zählt seit 20 Jahren zu den führenden Beratungsunternehmen für umsetzungsorientiertes Projektmanagement in der Energiewirtschaft. Mit umfassendem Branchen-Know-how und innovativen Lösungen ist das Unternehmen als verlässlicher Partner etabliert, das Führungskräfte und Projektleitende dabei begleitet, die Herausforderungen der Energiewende zu meistern und die Zukunft aktiv mitzugestalten.

von EEHH Gastautor