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Sektorenkopplung in der Metropolregion Hamburg
Im Jahr 2022 deckten die Erneuerbaren Energien 46 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland. Der verbleibende fossile Anteil soll bis 2035 über den massiven Ausbau von Windkraft und Photovoltaik ersetzt werden. Doch die Energiewende ist mehr als eine reine Stromwende. Um klimaneutral zu werden, müssen wir mehr auf die anderen Sektoren blicken, in denen wir in Summe deutlich mehr Energie verbrauchen. Der Wärmesektor hat dabei einen erneuerbaren Anteil von lediglich 16,5 %, im Verkehrssektor sind es magere 7 %.
Skalierbare Lösungen für Wärme und Verkehr wie beispielsweise die Wärmepumpe oder batterieelektrische Antriebe müssen langfristig vollständig mit grünem Strom betrieben werden. In schwer zu elektrifizierenden Anwendungen sind Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe die Schlüsselenergieträger, die wiederum aus erneuerbarem Strom hergestellt werden.
Herausforderungen im Großen wie im Kleinen
In einem optimalen, klimaneutralen und integrierten Energiesystem müssen die Sektoren gekoppelt und zusammen gedacht werden. Auf der großen Ebene stellt sich die Frage, wie eine effiziente und kostenoptimale Infrastruktur aus Strom-, Wärme- und Gasnetzen ausgestaltet werden muss, um die Bedürfnisse der zusätzlichen Stromerzeuger sowie -verbraucher abbilden zu können. Hamburg verfolgt hier mit dem Projekt „Integrierte Netzplanung“ einen wegweisenden Ansatz, um Synergien aufzuzeigen. Darüber hinaus benötigt es großskalige Speicher- und Flexibilitätsoptionen. Das erfolgreiche Großprojekt „Norddeutsche Energiewende 4.0 (NEW 4.0)“, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, zeigte von 2016 bis 2020 in ca. 100 Einzelprojekten Lösungen auf, die jetzt in der Breite umgesetzt werden müssen.
Auf der kleinen Ebene gilt es, den Umstieg auf Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge zu beschleunigen. Gleichzeitig sollen Stromverbraucher, auch auf Haushaltsebene, am Energiesystem partizipieren und profitieren, indem sie – über automatisierte Prozesse – zu flexiblen Verbrauchern werden. Ganzheitliche Ansätze finden sich zumeist in neuen Quartiersprojekten, die Erschließung des Bestands wird in Zukunft jedoch immer essenzieller.
Wir verfolgen die Entwicklungen in der Sektorenkopplung und unterstützen unsere Mitglieder in bestehenden sowie neuen Projekten.
EEHH-Beiträge zum Thema Sektorenkopplung
Hier finden Sie eine Auswahl von Beiträgen, die wir zum Thema veröffentlicht haben.