Cluster Erneuerbare Energien Hamburg

Cluster Erneuerbare Energien Hamburg

German Renewables Award Rückblick 2014

Bereits zum dritten Mal vergab das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg den German Renewables Award für Innovationen und Pioniere im Bereich Windenergie. Eine unabhängige Jury wählte für die Kategorien „Lebenswerk Windenergie“ „Produktinnovation des Jahres“, „Projekt des Jahres“ und „Studentenarbeit des Jahres Windenergie“ aus 61 Bewerbungen und Nominierungen vier Gewinner aus. Im Rahmen des Ausstellerabends „The Blue“ der internationalen Leitmesse WindEnergy Hamburg 2014 am 23.9.14 überreichte die Jury die Auszeichnungen vor 1.200 Gästen. Der Verein Neue Energie e.V. prämierte die beste Hamburger Abschlussarbeit im Bereich Erneuerbare Energien.

Der German Renewables Award steht unter der Schirmherrschaft von Senator Frank Horch, Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg. Das EEHH-Cluster vergibt die Auszeichnungen seit 2012 jährlich. Als Hauptsponsoren unterstützen freundlicherweise folgende Unternehmen die Verleihung des German Renewables Awards: IABG und Siemens AG.

„Innovationskraft und Pioniergeist sind in einer Branche wie den Erneuerbaren Energien unverzichtbar – und das sind unsere Stärken in Hamburg und ganz Deutschland. Der German Renewables Award macht uns die Inspiration und Leidenschaft, mit der sich kluge Köpfe in unserem Land für eine saubere, nachhaltige Zukunft einsetzen, ganz besonders deutlich“, so Hamburgs Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Frank Horch.

„Die Preisträger in diesem Jahr zeigen eindrucksvoll, mit wie viel Hochdruck die Erneuerbare- Energien-Branche dabei ist, die Erzeugungsanlagen immer kostengünstiger und mit optimalen technischen Eigenschaften in das Energieversorgungssystem einzubinden. Um den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromversorgung Deutschlands von 28 % heute auf 40 bis 45 % im Jahr 2025 anzuheben, wie von der Bundesregierung avisiert, sind genau solche Innovationen erforderlich“, sagt EEHH-Geschäftsführer Jan Rispens.

Lebenswerk

Bereits 1976 baute Henrik Stiesdal seine erste kleine Windturbine. Seine berufliche Karriere begann er bei Vestas A/S. Im Anschluss arbeitete er als technischer Leiter bei Bonus Energy, ab 2000 als deren technischer Geschäftsführer. Nach der Übernahme von Bonus durch Siemens Wind Power im Jahre 2004 war er hier ebenfalls als technischer Geschäftsführer tätig. Henrik Stiesdal gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Windkraft-Szene weltweit.

„Was mich in all den Jahren angetrieben hat, war der fundamentale Wunsch, Windkraft zur bevorzugten Energiequelle zu machen. Darüber hinaus habe ich es natürlich enorm genossen, an der Technologie zu arbeiten und Teil einer Branche zu sein, die weiterhin noch größere, rentablere, effizientere und elegantere Turbinen entwickelt“, Henrik Stiesdal, CTO Siemens Wind Power.

Von Managern über Verbandsakteure bis hin zu Ingenieuren aus dem In- und Ausland reichten die 28 Vorschläge für die Kategorie „Lebenswerk Windenergie“.

Produktinnovation des Jahres

Die Hamburger Qreon GmbH hat mit der Freqcon GmbH die Windenergieanlage Q82, 2MW mit integriertem Energiespeichersystem entwickelt. Das innovative Energiespeichersystem unterstützt das Stromnetz und ermöglicht die Umsetzung verschiedenster netzbasierter Anwendungen, da es auch ohne Wechselspannungssignalaus dem Stromnetz genutzt werden kann. Insgesamt bewarben sich in der Kategorie „Produktinnovation des Jahres“ neun Unternehmen.

„Die Idee, ein Vollkonzept zu schaffen, bei dem bewährte Windanlagentechnik mit einem innovativen Speicher gemeinsam über nur einen leistungsfähigen Umrichter mit dem Netz verbunden ist, fasziniert uns. Mit starken Kooperationspartnern nehmen wir gemeinsam diese Herausforderung an“, Qreon-Geschäftsführer Detlef Bengs.

Projekt des Jahres

15 km vor der Nordseeinsel Borkum steht der erste kommerzielle Windpark in der deutschen Nordsee: „Riffgat“. Die 30 Siemens-Windkraftanlagen der 3.6 MW-Klasse haben eine Gesamtkapazität von 108 MW und können rund 120.000 private Durchschnittshaushalte mit Strom versorgen. Die Bauzeit betrug lediglich14 Monate. Beim Bau wurden besondere Schallschutzmaßnahmen erprobt und umgesetzt.

„Riffgat ist die Leistung eines großartigen Teams voller Hingabe, Durchhaltewillen, Kompetenz und Erfahrung – jedes Mal, wenn ich unseren Windpark sehe, bin ich stolz auf jeden Einzelnen. Ich weiß, wie hart wir gearbeitet haben, um zu zeigen, dass Offshore-Windparks in Deutschland fristgerecht und auf umweltschonende Weise errichtet werden können. Die drehenden Rotoren sind dafür eine wundervolle Belohnung. Dieser Preis heute ist eine großartige Auszeichnung und Bestätigung, über die wir uns sehr freuen“, so Irina Lucke, Projektleitung Riffgat, EWE Offshore Service & Solutions GmbH.

In der Rubrik „Projekt des Jahres“ gab es 18 Bewerbungen.

Studentenarbeit des Jahres

Um die „Studentenarbeit des Jahres Windenergie“ bewarben sich sechs Studierende. Das Rennen machte Jenny Bünger, Diplom-Absolventin der RWTH Aachen im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektrische Energietechnik. Sie untersuchte für die FGH GmbH, wie aktuelle Schutzkonzepte von Erzeugungsanlagen auf Mittel- und Hochspannungsebene die Herausforderung von Schwankungen oder Störungen im Stromnetz berücksichtigen. Die Preisträgerin analysierte die Schutzkonzepte im Praxiskontext und erarbeitete wirkungsvolle Lösungsansätze.

„In der Arbeit wurden erstmalig die angewandten Bewertungsmethoden der Thematik Netz- und Eigenschutz an dezentralen Erzeugungseinheiten, gerade in Bezug auf die Einheiten- und Anlagenzertifizierung, analysiert und Optimierungsvorschläge erarbeitet“, Jenny Bünger, FGH GmbH und RWTH Aachen.