Details

Vorgestellt: GFC Green Finance Corporation GmbH Finanzierer im Cluster Erneuerbare Energien Hamburg

In der Februar-Ausgabe unseres Newsletters stellt sich Christian Kemper-tho Seeth, Managing Director der GFC Green Finance Corporation GmbH, unseren Fragen.

EEHH GmbH: Welche Arten von Erneuerbare-Energien-Projekten finanzieren Sie und mit welchen Modellen?

Christian Kemper-tho Seeth: „Hauptsächlich Projektfinanzierung mit Eigen-und Fremdkapital, vor allem Windenergie. Eine Besonderheit bei GFC ist die Finanzierung  von und Beteiligung an  Windenergie-Planungen in der Frühphase. Hier fehlt es oft an den finanziellen Mitteln für rechtliche und planerische Facharbeiten. Oft ist dies ein Grund für die mangelhafte Besicherung von Flächen und Ablehnungen im Genehmigungsverfahren. Im Falle einer Beteiligung können wir hier ‚vom Ende her gedacht‘ früh unterstützen. Vor allem Projektinitiatoren aus der Windenergie sind willkommen, mit uns darüber in den Dialog zu treten. Gründer unterstützen wir bei der Einwerbung von Venture-Capital teilweise in Verbindung mit Fördermitteln.  Uns geht es darum, ein Projekt von Anfang an auf solide Füße zu stellen, weswegen es aus unserer Sicht auch sehr wichtig ist, die Frage einer Fremd- oder Eigenkapitalfinanzierung nicht erst anzugehen, wenn schon Flächen gekauft, Turbinen gesichert oder ähnliche Festlegungen getroffen wurden.“

EEHH GmbH: Wo sehen Sie mögliche Risiken, aber auch Erfolgsfaktoren der verpflichtenden Direktvermarktung?

Christian Kemper-tho Seeth: „Da sie verpflichtend ist, stellt sich uns zunächst diese Frage nicht. Alle unsere Projektfinanzierungen sind inklusive Direktvermarktung gerechnet; die Anforderungen werden laufend mit den Banken abgeglichen. Risiken für langfristige Investitionen könnten darin bestehen, dass die Managementprämie und die vergütete Differenz zwischen EEG-Vergütung und Marktpreis weiter gesenkt werden, so dass Investitionen noch während der EEG-Laufzeit unwirtschaftlich werden könnten.“

EEHH GmbH: Bewerten Sie Ausschreibungsverfahren in der Photovoltaik als neue Marktrealität?

Christian Kemper-tho Seeth: „Ich kenne bislang noch niemanden, der eine verbindliche Aussage zu den Ausschreibungsmodellen machen kann. Wir haben erst seit dem 12. Februar einen verbindlichen Rechtsrahmen und können mit Spannung erwarten, wann und wie die Bundesnetzagentur aktiv wird. Wir ergreifen bei unseren Projekten in Deutschland und Frankreich zurzeit Maßnahmen, um für alle denkbaren Szenarien für Ausschreibungen als Teil des Entwicklungsprozesses gewappnet zu sein. Inwieweit Ausschreibungen grundsätzlich eine Möglichkeit sind, um den Ausbau von Erneuerbaren Energien in ‚geregelten Bahnen‘ zu halten, wird die Zukunft zeigen.

Unsere europäischen Nachbarn haben hiermit ihre Erfahrungen gemacht, die auf den deutschen Markt nur begrenzt übertragbar sind. Wie kann vor der Auktion sichergestellt werden, dass Flächen, die zur Ausschreibung kommen, eigentums- und genehmigungsrechtlich tatsächlich bebaut werden dürfen? Da der potentielle Investor im Vergleich zur heutigen Situation zusätzliche Kosten für die Teilnahme an der Ausschreibung hat, muss auch sichergestellt sein, dass er bei Gewinn der Ausschreibung auch über konkrete bebaubare Flächen mit ihm bekannten Pachthöhen verfügen kann.“

www.greenfinancecorp.com

von