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Vorgestellt: Dr. Steffen Bechtel

Vorgestellt: Dr. Steffen Bechtel
Dr. Steffen Bechtel (privat)

Im folgenden Gespräch berichtet der EEHH-Kollege Dr. Steffen Bechtel über seine Leidenschaft für die Energiewende.

EEHH: Lieber Steffen, wie bist Du auf das Thema Energiewende und Erneuerbare Energien gekommen? Was begeistert Dich daran?

Steffen Bechtel: „Ich wollte unbedingt etwas Sinnhaftes und Zukunftsorientiertes studieren. An der sehr neu gegründeten Universität Luxemburg – sie existiert erst seit 2003 – herrscht zudem ein sehr gutes Betreuungsverhältnis in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen. Darum habe ich dort den Bachelor in Energie und Umwelttechnik abgeschlossen.

Im Bachelor habe ich zunächst noch keine klare Richtung verfolgt, aber als wir die ersten praxisorientierten Kurse, beispielsweise zur technischen Gebäudeausrüstung, besuchten, wurde mir das Thema klarer. Sofort nach dem Bachelor wollte ich noch nicht in einem Unternehmen arbeiten. Ich fühlte mich noch nicht reif für den Arbeitsmarkt. Ich war damals einer der wenigen, der ein freiwilliges Praktikum während des Bachelors absolviert hatte.

Im Masterstudium in Nürnberg hatte ich zwei ‚Aha‘-Erlebnisse: die Vorlesungen zur Wasserstoffwirtschaft und zum Energiemarkt bzw. – handel begeisterten mich. Außerdem bekam ich die Chance, bei der Nürnberger N-Energie als Werkstudent in der Unternehmensentwicklung arbeiten zu dürfen, was äußerst interessant war.

Den Doktortitel hatte ich zunächst nicht geplant, aber der Professor, der auch meine Bachelorarbeit betreut hatte, kam auf mich zu mit einem interessanten Themenvorschlag: Wärmepumpen und Demand Side Management. Da konnte ich nicht widerstehen.“

EEHH: Warum hast Du Dich nach der Promotion für die Wirtschaft entschieden und nicht für die Wissenschaft?

Steffen Bechtel: „Die Mühlen in der Wissenschaft mahlen extrem langsam. Ich möchte einfach mehr und schneller bewegen. Eine Perspektive über das rein Technische hinaus sagt mir mehr zu als die Arbeit an sehr speziellen Einzelthemen.“

EEHH: Was hat Dich besonders an Hamburg gereizt?

Steffen Bechtel: „Die Vielfalt der Akteure in der Hamburger Energiewirtschaft beeindruckt mich besonders. Es gibt hier die Möglichkeit, in sehr viele verschiedene Projekte hineinzuschnuppern. In Luxemburg war das etwas übersichtlicher. Für den Bereich Wasserstoff ist Hamburg die Modellregion schlechthin. Außerdem wollte ich nach Trier und Luxemburg gern einmal in einer Großstadt leben. Ich habe mich hier nach einer etwas komplizierten Wohnungssuche am Anfang, durch die ich aber sehr viele Stadtteile in kurzer Zeit kennengelernt habe, sehr schnell sehr wohl gefühlt.“

EEHH: Wenn Du einen Wunsch an die berühmte Fee frei hättest – welcher wäre das?

Steffen Bechtel: „Ich wünsche mir, dass die Erneuerbaren-Energien als Basis für alles Weitere endlich so stark ausgebaut werden, dass die Sektorenkopplung und damit die Energiewende als Ganzes auch gelingen kann.“

 

Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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