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Vorgestellt: DKB Bank Reihe: Finanzierer im EEHH-Cluster

In der April-Ausgabe unseres Newsletters bewertet Anett Schröder, DKB Bank in Schwerin, Vor- und Nachteile der verpflichtenden Direktvermarktung sowie von Bürgerbeteiligungen.

EEHH GmbH: Wo sehen Sie Risiken und Erfolgsfaktoren der verpflichtenden Direktvermarktung?

Anett Schröder: „Die verpflichtende Direktvermarktung ist die mit dem EEG 2014 vom Gesetzgeber eingeführte Voraussetzung für eine langfristige Förderung. Die damit angestrebte verbes­serte Marktintegration der Erneuerbaren Energien soll langfristig weitere Investitionen und deren Finanzie­rung ermöglichen. Zusätzliche Erfolgsfaktoren liegen in der möglichen Partizipation an Mehrerlösen aus Handelserfolgen des Direktvermarkters oder im Rahmen der Bereitstel­lung von Regelenergie und/oder bedarfsgerechter Stromerzeugung.

Die wesentlichen Risiken der Direktvermarktung liegen in dem individuell gestaltbaren Vertrags­verhältnis zwischen dem Anlagenbetreiber und dem Direktvermarkter. Die der DKB vorgelegten Vermarktungsverträge beinhalteten oft kaufmännische oder juristische Fallstri­cke. Jedoch bemerken wir, dass das gegenseitige Verständnis für die Bedürfnisse der beteilig­ten Partner, d.h. Anlagenbetreiber, Bank und Direktvermarkter, mittlerweile viel größer geworden ist. Insgesamt stehen wir den Möglichkeiten der Direktvermarktung positiv gegenüber. Wir sind gern bereit, unser Know-how für ein erfolgreiches Direktvermarktungsvorhaben mit einfließen zu lassen.“

EEHH GmbH: Beurteilen Sie Ausschreibungsverfahren in der PV als neue Marktrealität?

Anett Schröder: „Die Einführung des Ausschreibungsverfahrens für PV-Freiflächenanlagen ist ein vorgezoge­ner Testlauf für eine zukünftig grundlegende Veränderung der finanziellen Förderung von EE-Anlagen. Wir erwarten, dass mit der kommenden Novellierung des EEG das Ausschreibungsverfahren auf alle Erneuerbaren-Energien-Anlagen oberhalb einer gewissen Größenordnung ausgeweitet wird. Für uns als Bank bedeutet dies, weiterhin aktiv in den Fachverbänden mitzuarbeiten. Ziel der neuen Marktstrukturen sollte auch in Zukunft eine breite Akteursvielfalt sein.“

EEHH GmbH: Bewerten Sie Bürgerbeteiligungen als Investitionsmöglichkeit bzw. Chancen für die Energiewende?

Anett Schröder: „Die finanzielle Beteiligung von Bürgern an kommunalen und regionalen Entscheidungen ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dabei ist Bürgerener­gie mit einem Anteil von über 45 % an der gesamten installierten Leistung (Photovol­taik, Bio- und Onshore-Windenergie) ein wesentlicher Treiber der Energiewende. Ergänzend werden Strom- und Gasnetze gekauft und Nahwärmegenossenschaften gegrün­det. Durch attraktive Energie- und Wärmepreise können Standorte wieder interessant, Dorfge­meinschaften belebt und damit die Identifikation mit der Region gestärkt werden. In unserem vor drei Jahren gegründeten Geschäftsbereich Bürgerbeteiligung wurden bereits zahlreiche Projekte reali­siert. Es handelt sich maßgeblich um Vorhaben, bei denen in Erneuerbare Energien inves­tiert wird. Folglich lebt die Energiewende insbesondere von der Akzeptanz und dem Bürgerengagement vor Ort und bietet neben Investitionsmöglichkeiten ein erhebliches Poten­zial für die Wertschöpfung in den Regionen. Aktiv gelebte Bürgerbeteiligungen sichern die erfolgreiche Fortsetzung der Energiewende und bieten Partizipationsmöglichkeiten an den Erfolgen für alle.“

DKB Deutsche Kreditbank AG

Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) gehört mit rund 2,5 Mio. Privatkunden zu den großen Direktbanken Deutschlands. Unser strategischer Fokus liegt auf Branchen mit nachhaltigen Wachstumspotenzialen in Deutschland: z. B: Erneuerbare Energien. Als Finanzierungspartner mit eines der bundesweit größten Portfolios der Erneuerbaren Energien und fast 15 Jahren Erfahrung setzen wir den Bau oder die Modernisierung entsprechender Anlagen um. Öffentliche Fördermittel werden möglichst optimal eingebunden. Außerdem profitieren unsere Kunden von einem umfassenden Netzwerk.

www.dkb.de/

 

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