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Vorgestellt: Astrid Dose Interview mit der EEHH-Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit

Vorgestellt: Astrid Dose
Astrid Dose (rechts) (The Blue Beach)

Im folgenden Gespräch berichtet Astrid Dose von der Themenvielfalt der Erneuerbaren und den kommunikativen Herausforderungen der Corona-Pandemie.

Liebe Astrid, was sind deine Aufgaben als Prokuristin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit bei EEHH?

Astrid Dose: „Das ist zum einen der Außenauftritt des Clusters, beispielsweise die Webseite, bei der ich für Konzeption und Redaktion verantwortlich bin. Außerdem habe ich die Verantwortung für den Blog, d.h. die thematische Koordination des Teams. Ich bekomme glücklicherweise Input von allen Seiten. Wir erhalten einen breiten Themenmix aus dem EEHH-Cluster selbst, aber auch Interviews mit Personen im EEHH-Umfeld sowie Gastbeiträge. Der Bereich der sozialen Medien ist stark gewachsen. LinkedIn hat sich seit Beginn der Pandemie besonders gut entwickelt mit mittlerweile über 4.400 Followern. Außerdem koordiniere ich Großevents wie Messeteilnahmen.

Dann gibt ist da noch den Bereich der Prokura – ein zugegeben altmodischer deutscher Begriff, für den es keine gute Übersetzung gibt. Sie beinhaltet, dass ich die Stellvertretung vor Behörden und Gremien für das Cluster übernehme und gemeinsame Entscheidungen mit unserer Geschäftsführung im Personalbereich treffe. Ich unterstütze auch bei Krisenbewältigung und vertrete das EEHH-Cluster nach außen bei offiziellen Anfragen.“

Was gefällt Dir an Deiner Arbeit besonders?

Astrid Dose: „Ganz klar der Abwechslungsreichtum - keine Floskel! Wir erleben eine sich stets verändernde Energiewelt. Zu Beginn unserer Clusterarbeit gab es nur einen Offshore-Park als Versuchsprojekt mit Turbinen im Leistungsbereich von drei bis vier Megawatt. Beim German Renewables Award 2021 haben wir den Hersteller einer 14 Megawatt-Turbine ausgezeichnet – an solche Dimensionen war damals gar nicht zu denken! Es bereitet mir Freude, dieses Wachstum mitzuerleben und die Entwicklung von der Pionierarbeit zum komplexen Gesamtsystem zu beobachten. Diese Weiterentwicklung auf der fachlichen Seite ist beeindruckend, aber es bereichert mich auch, die Menschen dahinter kennenzulernen – deren Idealismus inspiriert mich. Und ich arbeite natürlich nah am Puls der Zeit und der Politik.“

Wie bist Du an Deine Stelle gekommen?

Astrid Dose: „Ich war zuvor in der Wissenschaftskommunikation tätig. An der EEHH-Stellenausschreibung hat mich angesprochen, dass es um Pionierarbeit ging und enge Verbindungen zur Wissenschaft existierten.“

Wie wirkt es sich auf Deinen Job aus, dass Klimaschutz und Energiewende in der Gesellschaft eine immer größere Rolle spielen?

Astrid Dose: „Früher gab es bei privaten Festivitäten eher verhaltene Reaktionen und Irritationen – ich stand im Verdacht, den ‚anderen die Autos wegnehmen zu wollen‘. Das verstärkte gesellschaftliche Klimabewusstsein und die Aktivität von Fridays for Future haben die öffentliche Wahrnehmung merklich verändert.“

Was ist deine Rolle im Geflecht der Hamburger Institutionen und Akteure? Mit dem arbeitest Du zusammen bzw. tauschst Du Dich eng aus?

Astrid Dose: „Sehr eng natürlich mit der Behörde für Wirtschaft und Innovation, die auch unser Geldgeber ist. Außerdem mit den anderen Clustern und den städtischen Gesellschaften wie Hamburg Invest und Hamburg Marketing. Der Kontakt zu unseren Mitgliedsunternehmen sehr eng, die teilweise auch städtisch sind, beispielsweise Hamburg Energie oder Stromnetz Hamburg.“

Wie wurde Deine Arbeit durch die Corona-Pandemie beeinflusst?

Astrid Dose: „Immens. Von einem Tag zum anderen war alles anders. Beruflich ist es bisher die schlimmste Krise gewesen. Im Bereich Medienarbeit lief fast alles normal weiter, aber die brachen plötzlich weg. Wir haben seitdem viel Neues durchprobiert, das Meiste digital. Das war gefühlt wie ein Traineeship on top. Dadurch haben wir neue Felder entdeckt und Kompetenzen entwickelt. Aber das Networking hat leider sehr gelitten, und auch die Arbeit der Geschäftsstelle war sehr eingeschränkt.“

Du hast mehrere Schwerpunktverlagerungen miterlebt – von der Windindustrie in den „Pionierjahren“ hin zu mittlerweile viel Sektorenkopplung und Wasserstoff. Wie empfindest Du diese Entwicklung?

Astrid Dose: „Die inhaltliche Weiterentwicklung macht die Arbeit interessant und abwechslungsreich; ich lerne gerne Neues. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal unserer Branche, auch der Automobilsektor und die Telekommunikationsbranche erlebten große Techniksprünge in den vergangenen zehn Jahren. Ich finde es sehr bewundernswert, was Techniker*innen ermöglichen.“

Wie erholst Du Dich von der Arbeit?

Astrid Dose: „Essen und kulinarische Entdeckungen sind meine große Leidenschaft, das weiß jeder, der mich kennt. Außerdem begeisterte ich mich für Tanzen - Standard, Latein und Salsa. Kulturelle Aktivitäten wie Theater- und Museumsbesuche genieße ich ebenfalls, und seit Corona bin ich auch gern in Hamburgs Wäldern und Naturschutzgebieten unterwegs. Beruflich wie privat tausche ich mich sehr gerne mit anderen Menschen aus.“

 

Über Oliver Schenk

Profilbild zu: Oliver Schenk

Ich bin verantwortlich für den Bereich Marketing Wasserstoff und sorge dafür, dass die hiesigen Projekte und Formate in der Metropolregion Hamburg und darüber hinaus wahrgenommen werden. Um dem vielversprechenden Energieträger zum Durchbruch zu verhelfen unterstütze ich die Wasserstoffwirtschaft mit redaktionellen Beiträgen, Netzwerkveranstaltungen, Videoproduktionen und vielem mehr.

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