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Von Hamburg in den Orient: Siemens baut erste Rotorblattfabrik für Windkraftanlagen in Marokko

Von Hamburg in den Orient:
Windenergieanlagen in Marokko (Siemens AG)

Insgesamt 330 Sonnentage und eine Durchschnittstemperatur von 21 Grad: Über wohl keinem anderen Produktionsland für Siemens-Rotorblätter ist der Himmel blauer als über Marokko. Doch nicht nur das gute Wetter, sondern auch das gute Geschäftsklima waren ausschlaggebend bei der Entscheidung für die Rotorblattfertigung in der Tanger Automotive City im nördlichen Küstengebiet des Landes. „Marokko ist ein hervorragender Standort, um die wachsenden Onshore-Märkte in Afrika, im Mittleren Osten und in Europa zu bedienen“, erläutert Markus Tacke, CEO der Siemens Wind Power and Renewables Division.

Rund 35 Kilometer vom nächsten Seehafen (Tanger Med Port) gelegen, schafft die geplante Fertigung auf einer Fläche von rund 37.500 m² – in etwa fünf Fußballfelder – bis zu 700 neue Arbeitsplätze. Zentral zwischen Europa und Afrika gelegen, bietet der Hafen gute Bedingungen für Produktion und Transport der Rotorblätter zu heimischen und internationalen Windstandorten. „Die Wirtschaft ist stark, das politische Klima stabil, und Marokko verfügt über junge, gut ausgebildete und motivierte Arbeitskräfte. Diese Faktoren tragen dazu bei, Tanger zu einem idealen Standort für unsere neue hochmoderne Fertigung zu machen“, bekräftigte Tacke bei der feierlichen Unterzeichnung des Vorvertrages in der Hauptstadt Marokkos Rabat Anfang März.

Siemens produziert Onshore-Rotorblätter bislang in Dänemark, China, den USA und Kanada. Das neue Werk in Marokko erweitert das Fertigungsnetz nun um den vierten Kontinent. Das Unternehmen investiert hier über 100 Millionen Euro und möchte bereits im Frühjahr 2017 mit der Produktion beginnen. Die Geschäftsbeziehungen haben eine lange Tradition: Bereits im Jahr 1929 lieferte Siemens elektrische Installationen für ein Zementwerk in Casablanca. In den vergangenen drei Jahren realisierte das Unternehmen im Land Windparks wie beispielsweise das 300-Megawatt-Windprojekt Tarfaya an der Westküste. Für die Hamburger Siemens Wind Power Zentrale beste Aussichten für die Zukunft.

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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