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"Vielfalt ist eine große Bereicherung" Interview mit Dr. Astrid Petersen

Dr. Astrid Petersen (TÜV Nord Group)

Im folgenden Gespräch berichtet die neue Personalvorständin bei der TÜV Nord Group Dr. Astrid Petersen über die Herausforderungen der Corona-Pandemie und zentrale Themen ihrem Konzern.

Frau Dr. Petersen, Sie sind seit Januar 2021 im Vorstand der TÜV NORD GROUP für den Bereich Personal zuständig. Wo liegen Ihre Ziele und Prioritäten?

Das erste Jahr in meiner neuen Funktion ist wie im Fluge vergangen. Was ich von Anfang an getan habe und womit ich auch künftig nicht aufhören werde: zuhören und verstehen, wo die Herausforderungen in den jeweiligen Bereichen liegen. Dabei kommt mir zu Gute, dass ich mein bisheriges Berufsleben in operativen Einheiten tätig war und nicht nur theoretisch die Anforderungen und Bedürfnisse des Geschäfts kenne. In unserem Wissenskonzern TÜV NORD brauchen wir engagierte Menschen mit digitalen Kompetenzen. Allein durch den demographischen Wandel wird in zehn Jahren jeder Zweite unserer Mitarbeitenden in Deutschland nicht mehr an Bord sein. Um auch weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben, müssen wir schon heute gute Beschäftigte gewinnen, aber auch die bestehende Belegschaft stetig weiterbilden und fördern. Ein Aspekt ist dabei eine moderne Arbeitsplatzumgebung. Dazu gehören ein guter Mix aus Homeoffice und vor-Ort-sein im Büro, aber auch die Förderung einer aktiven Feedback- und Fehlerkultur. Fehler zulassen ist in einem Prüfunternehmen wie TÜV NORD nicht leicht, aber wir brauchen Raum für das Ausprobieren, in Eigeninitiative und gemeinsam.  

Wir befinden uns noch immer in der Corona-Pandemie. Wo liegen im Bereich Personal die größten Herausforderungen?

Diese Pandemie ist für uns alle eine neue Erfahrung. Unsicherheit und Ängste sind da ganz natürlich. Umso mehr erachte ich in solchen Zeiten ein gutes Krisenmanagement und kontinuierliche Kommunikation als Schlüsselelemente. Dem HR-Bereich kommt dabei eine treibende Kraft zu. Jede Führungskraft muss in so einer Situation ihrer Rolle als Personaler und Kommunikator gerecht werden. Was nicht allen von Natur aus liegt. Daher gilt es, aus dem Personalbereich heraus auf den Dialog zu setzen und wenn es sein muss, Führungskräfte in die Pflicht zu nehmen. Zu Beginn der Pandemie haben wir im Konzern schnell ein betriebliches Schutzkonzept entwickelt und implementiert, um unsere Mitarbeitenden effektiv zu schützen. Ich freue mich sehr, dass wir zudem im vergangenen Sommer unseren Beschäftigten an verschiedenen Standorten im In- und Ausland Impfungen gegen Covid-19 anbieten konnten und unsere Betriebsärzte auch jetzt wieder bei der Booster-Kampagne eingebunden sind.

Wir als EEHH-Cluster möchten künftig den Bereich Diversity in unserem Netzwerk stärken. Welche Rolle spielt das Thema in der TÜV NORD GROUP? Welchen Stellenwert hat das Thema für Sie persönlich?

Für uns als Unternehmen mit weltweit mehr als 14.000 Menschen in über 70 Ländern spielt Vielfalt eine sehr wichtige Rolle. Als technisch geprägter Konzern decken wir auch heute noch eher klassische „Männerberufe“ ab. Das bedeutet nicht, dass es Frauen bei uns grundsätzlich schwerer haben. Aber wir müssen hier definitiv zulegen und Frauen insbesondere in MINT-Berufen und Führungspositionen weiter aktiv bewerben und fördern. Diversität bedeutet für uns aber auch, den Austausch und Wissens-Transfer zwischen Digital Natives und erfahrenen Mitarbeitenden auszubauen. Und auf internationaler Ebene arbeiten wir daran, immer mehr Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland nach Deutschland zu holen und umgekehrt dorthin zu entsenden. Darüber hinaus gibt es auch eigene Initiativen von Beschäftigten für mehr Diversität und Vernetzung. Für mich persönlich ist Vielfalt eine große Bereicherung und beginnt bei uns mit der Technik und zeigt sich weltweit bei unseren Menschen.

Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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