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Siemens nimmt neuartiges Spezialschiff für Offshore-Windenergieanlagen in Betrieb
Große Klappe, viel dahinter: Die „Rotra Vente“, ein Spezialfrachter für Offshore-Windenergieanlagen, ging jetzt bei Siemens Wind Power in Betrieb. Hinter dem riesigen Bugtor finden bis zu acht der gewaltigen Maschinenhäuser für direkt angetriebene Offshore-Windturbinen Platz. Beladen lässt sich der 141 Meter lange Frachter ohne Kran. Die mehrere hundert Tonnen schwere Last rollt einfach über eine Rampe an Bord. So will Siemens die Transporte effizienter und Ladevorgänge sicherer machen.
Die roll on/ roll off-Beladung (Ro/Ro) ist eines der Kernelemente im neuen Offshore-Logistikkonzept von Siemens. Die „Rotra Vente“ und ihr in Bau befindliches Schwesterschiff werden die Produktionsstandorte Cuxhaven und Hull mit den Installationshäfen in Nord- und Ostsee verbinden. So kommen Maschinenhäuser, Rotorblätter und Turmsegmente schnell, sicher und wirtschaftlich zu den Installationsbasen, an denen die Komponenten für die Installation auf See vormontiert und dann auf die deutlich langsameren Installationsschiffe verladen werden.
Die „Rotra Vente“ entstand bei Holland Shipyard in der niederländischen Stadt Hardinxveld-Giessendam als Umbau eines Containerfrachters. Zur neuen Ausstattung zählen neben der Bugklappe geräumiges Deck, das sich per Teleskopdach zum Schutz der Maschinenhäuser schließen lässt. Aufgrund der Flexibilität ihres Decksaufbaus sind auch Kranbeladungen möglich, falls keine Ro/Ro-Rampe bereit steht.
„Mit unserem neuen Ro/Ro-Transportschiff Rotra Vente beginnt eine neue Ära der Offshore-Wind-Logistik“, sagt Michael Hannibal, CEO Offshore bei Siemens Wind Power. „Sobald unsere Fabriken in Hull und Cuxhaven ihre Produktionen hochfahren und beide Transportschiffe ihren Dienst in der Seeverbindung mit unserem Netz an Installationshäfen aufgenommen haben, sinken unsere Transportkosten gegenüber heute um 15-20 Prozent. Damit leisten wir einen erheblichen Beitrag, um Offshore-Windstrom preiswerter zu machen.“ Im Rahmen eines Open-Ship-Events im dänischen Hafen Esbjerg übergaben Siemens und sein Logistikdienstleister Deugro das Schiff im Dezember offiziell seiner neuen Bestimmung.