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Rote Karte für Windkraft-Investments: Red-Flag-TDD identifiziert Projektrisiken

Rote Karte für Windkraft-Investments:
Dr. Malte Posewang (SGS Group)

Heutzutage wechseln Windkraftanlagen häufig den Besitzer. Im Verkaufsprozess spielt die Technical Due Diligence (TDD) eine wichtige Rolle. Experten bewerten den technischen Zustand der Anlagen. Nur so lässt sich ein realistischer Kaufpreis beziffern. Das Problem: Nicht immer steht für eine vollständige Analyse ausreichend Zeit und Budget zur Verfügung.

„Dann bietet sich eine ‚Red Flag TDD‘ an. Diese identifiziert in kurzer Zeit wesentliche Projektrisiken und bewertet deren potenzielle Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit. Zusätzlich werden mögliche risikoabschwächende Maßnahmen beurteilt“, erklärt Dr. Malte Posewang, Windkraft-Experte bei der internationalen Prüfgesellschaft SGS.

Neben der Dokumentenprüfung von Design-Unterlagen, Ertragsgutachten, Projektverträgen, Genehmigungen und finanzwirtschaftlichen Modellen wird zusätzlich eine Besichtigung des Anlagenstandorts vorgenommen. Nur so können Beeinträchtigungen der Standortqualität und Mängel aufgedeckt werden, die auf dem Papier nicht ersichtlich sind.

Projektsteuerung ist entscheidend

Mittels einer ‚Red Flag TDD‘ können in kurzer Zeit und mit überschaubaren Kosten mögliche Deal-Breaker identifiziert werden. „Sie ist damit eine gute Entscheidungsgrundlage für Investitionen“, berichtet Posewang aus Projekterfahrungen der SGS. „Der Erfolg hängt jedoch stark von einer engen und zuverlässigen Kommunikation aller Beteiligten ab. Das betrifft etwa technische Fragen an der Schnittstelle zwischen Dokumentenprüfung und Inspektion vor Ort. Wichtig ist auch der Austausch mit den anderen DD-Bereichen wie Finance, Insurance und Legal.“ Zudem lassen sich Ressourcen einsparen, wenn bereits unabhängige Gutachter für das Projekt tätig waren. Für die Betriebsphase sind das etwa Inspektionsergebnisse aus wiederkehrenden Prüfungen.

Am Ende einer ‚Red Flag TDD‘ steht eine Risikomatrix. Anhand dieser kann entscheiden werden, ob und für welche Bereiche womöglich eine ausführliche Technical Due Diligence folgen muss. Indem nur noch ausgewählte, kritische Aspekte vertieft untersucht werden, werden nicht nur Synergien genutzt, sondern auch der Entscheidungsprozess hin zum Financial Close zeit- und kosteneffektiv gestaltet.

http://www.sgsgroup.de/wind

 

 

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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