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Neuer Prüfstand an TUHH eingeweiht Geschüttelte Windkraftanlagen

Eine weltweit einzigartige Großanlage für mechanische Tests an größeren Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen hat die TU Hamburg-Harburg (TUHH) Anfang Mai eingeweiht. Besonders relevant ist der von FGB Steinbach gebaute Hexapod für die Forschung und Entwicklung neuer Verbundwerkstoffe in Windkraftanlagen, Flugzeugen und Autos. Die Finanzierung übernahmen: die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 2,8 Millionen Euro, die TUHH mit 440.000 Euro und die Behörde für Wissenschaft und Forschung (BWF) mit 300.000 Euro.

Das EEHH-Cluster befragte Prof. Dr. Dieter Krause, Institut für Produktentwicklung und Konstruktionstechnik, zur Funktionsweise des neuen Prüfstandes.

EEHH-Cluster: Welche Bestandteile einer Windkraftanlage können im Prüfstand getestet werden?

Prof. Krause: „Komponenten mit bis zu maximal 5 t Gewicht. Wir können beispielsweise ca. 1.000 kg mit 30 Herz zyklisch anregen. Neben Schüttelversuchen können wir Bauteile mechanisch verspannen und dabei kraft- und/oder weggeregelt in unterschiedlichen Richtungen beliebig miteinander kombinieren - einmalig für einen Hexapod-Prüfstand dieser Größe.“

EEHH-Cluster: Haben Sie den Prüfstand bereits ausprobiert?

Prof. Krause: „Seit der Einweihung Anfang Mai haben wir bereits verschiedene Versuche erfolgreich durchgeführt. Beispielsweise haben wir eine Flugzeugbordküche mit und ohne Beladung mit bis zu 25 Hz dynamisch belastet. Der Gesamtprüfaufbau wog dabei 2,5 t. Auf diese Weise haben wir u.a. Dämpfungswerte der Struktur ermittelt.“

EEHH-Cluster: Welche Bedeutung hat der Prüfstand für Praktiker, also für Hersteller von Windkraftanlagen?

Prof. Krause: „Der Prüfstand erlaubt, reale Bauteile unter multiaxialen Lasten zu prüfen, insbesondere Faserkunststoffverbunde. Realität und Berechnungen können von Produzenten besser miteinander verglichen werden.“

EEHH-Cluster: Arbeiten Sie mit bestimmten Unternehmen zusammen? Oder ist der Prüfstand für jedes Unternehmen frei nutzbar?

Prof. Krause: „Der Prüfstand ist über die beteiligten Professoren sowohl für Forschungsprojekte als auch für Auftragsforschung in Kooperation mit Unternehmen nutzbar. Den Anfang hat Airbus mit einer Testreihe auf dem Prüfstand gemacht. Jedes interessierte Unternehmen kann mit uns Kontakt aufnehmen, um Projekte in Verbindung mit dem Hexapoden und den Forschungsthemen der beteiligten Professoren zu diskutieren.“

http://intranet.tu-harburg.de/aktuell/pressemittelung_einzeln.php3?id=8257

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