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Neue Modelle zur Ökostrom Direktvermarktung Hamburg Institut legt Gutachten vor
Betreiber von Wind- und Solar-Anlagen, die Förderung aus dem EEG erhalten, sind dazu gezwungen, ihren Strom als „Graustrom“ zu verkaufen, obwohl eine Vielzahl von Verbrauchern an grünen Stromprodukten interessiert ist. Mithilfe der Gutachten des Hamburg Instituts überzeugte die Ökostrom-Branche in den vergangenen Wochen die Bundestagsabgeordneten davon, im neuen EEG eine Verordnungsermächtigung zu verankern, mit der neue Vermarktungsmodelle ohne Änderung des EEG zugelassen werden können.
Folgende Ausgangslage fanden die Experten vor: Stadtwerke und Ökostrom-Vermarkter können die Nachfrage nach lokalen Grünstrom-Produkten oft nicht bedienen, da der Strom aus EEG-geförderten Anlagen im Rahmen der Direktvermarktung zwar gekauft werden darf, aber nur ohne dessen „grüne“ Eigenschaften. Die Versorger sind trotz der deutschen Energiewende gehalten, ihren Grünstrom überwiegend im Ausland zu kaufen. Ausländischer Strom, der aus nach dortigen Regelungen geförderten Anlagen stammt, darf in Deutschland als Grünstrom vermarktet werden, wenn dafür Herkunftsnachweise vorliegen. Die Folge: lokale Direktvermarktungsmodelle für Strom aus EE-Anlagen werden verhindert.
Im Auftrag mehrerer Ökostrom-Versorger, z.B. Lichtblick und Greenpeace Energy, untersuchte das Hamburg Institut, ob und wie diese unbefriedigende Rechtslage im Einklang mit dem europäischen Recht und dem Verfassungsrecht geändert werden kann. Dabei hat es berücksichtigt, dass neue Vermarktungsmodelle nicht nur den rechtlichen Anforderungen genügen müssen, sondern auch positive energiewirtschaftliche Effekte aufweise sollten.
Das Hamburg Institut arbeitet mit einem interdisziplinären Team an der Schnittstelle zwischen Energiewirtschaft, Energierecht und Politik. Der ehemalige Hamburger Energie- und Umweltstaatsrat Christian Maaß und der ehemalige Vorstand von Greenpeace Energy Robert Werner gründeten gemeinsam mit weiteren Partnern 2012 das Hamburg Institut und betreuen seitdem diverse Forschungs- und Beratungsprojekte für Ministerien, Unternehmen und Verbände in den Bereichen Energie, Klimaschutz und Mobilität.
