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"Manchmal gehört im Leben ein bisschen Mut dazu" Interview mit Dr. Verena Faber, Hamburger Energiewerke

Dr. Verena Faber, Hamburger Energiewerke

Im folgenden Gespräch berichtet Dr. Verena Faber über ihren Quereinstieg in die Energiebranche und ihre Motivation.

EEHH: Liebe Verena, Du bist bereits seit einigen Jahren in der Erneuerbare-Energien-Branche – bitte schildere den Leser*innen und uns Deinen Werdegang!

Verena Faber: "Klimaschutz, Energie – und Wärmewende sind für mich auch privat die Megathemen für uns und unsere Zukunft. Jedoch: Zum Beruf habe ich die Energiethemen noch nicht sofort gemacht. Erstmal habe ich mich ganz klassisch in einer Kanzlei mit Zivilrecht und öffentlichem Recht beschäftigt. Dann wurde es kommunal und politisch: Ich habe für die SPD-Landtagsfraktion im Potsdamer Parlament gearbeitet und dann in der Staatskanzlei Brandenburg, für die Kommunalreform. Der Wechsel in die Energiebranche ist mir 2009 mit dem Einstieg in den Politikbereich von Vattenfall gelungen. Seit zwei Jahren bin ich nun wieder kommunal unterwegs als Mitarbeiterin bei den Hamburger Energiewerken. Klimaneutrale Wärme und die Erneuerbaren Energien – das sind die Themen, für die ich dabei aktiv bin."

EEHH: Welche Aufgabe bekleidest Du aktuell bei den Hamburger Energiewerken. Welches sind eure größten Herausforderungen als frisch fusioniertes Unternehmen?

Verena Faber: "Seit dem 1. Januar 2022 heißen wir Hamburger Energiewerke. Wir sind entstanden aus der Fusion von Hamburg Energie und Wärme Hamburg. Ich leite das Hauptstadtbüro der Hamburger Energiewerke. Energiepolitik und Verbändearbeit stehen dabei im Fokus. Für uns als frisch fusioniertes Unternehmen ist es natürlich erst einmal intern wichtig, dass sich die bunt neu gemischten Teams alle richtig gut kennenlernen. Und was unser Portfolio betrifft: Wir bieten 100 % Ökostrom und arbeiten intensiv an dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien, mit Onshore Wind, PV, sowie der Ladesäuleninfrastruktur und unserem Biogasprodukt. Bei der Wärmewende stehen wir bis 2030 mit dem Kohleausstieg und unserem Fernwärmenetz vor vielen wichtigen Transformationsprojekten, um die Dekarbonisierung voranzutreiben."

EEHH: Bei EEHH haben wir 2021 eine neue Gruppe Women@EEHH gegründet. Wie siehst Du die die Rollen der Frauen in der Energiewirtschaft? Ist noch viel Potenzial nach oben?

Verena Faber: "Zunächst einmal wünsche ich mir, dass sich noch mehr Frauen motivieren lassen, eine Ausbildung in der Energiebranche zu starten, und auch erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Manchmal gehört im Leben auch ein bisschen Mut dazu: Ich selbst bin ja ein Quereinsteiger in der Energiebranche. Expertise von ganz vielen Seiten wird in der Energiewelt gebraucht und ist natürlich herzlich willkommen. Da geht also noch mehr!"

EEHH: Welche Wünsche hättest Du an ein Netzwerk wie EEHH, um die Frauen in der Branche besser zu unterstützen?

Verena Faber: "Mir geht es hier vor allem um gegenseitige Motivation. Klimaschutz ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Hier geht es auch um Durchhaltevermögen, vor allem, wenn sich vielleicht gewünschte Erfolge nicht so schnell zeigen, wie man es gerne hätte. Netzwerke können gute Unterstützungsarbeit leisten, auch indem wir uns und anderen damit zeigen, wie spannend die Arbeit ist, und wie viel Spaß es macht, die Klimawende mitzugestalten."

 

 

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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