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Leiter des CC4E, Prof. Dr. Werner Beba, verstorben

Leiter des CC4E, Prof. Dr. Werner Beba, verstorben
Prof. Dr. Werner Beba

Am Montag, den 27. Februar, ist Prof. Dr. Werner Beba, Leiter des Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E) der HAW Hamburg nach schwerer Krankheit verstorben. Durch sein Wirken hinterlässt er ein nachhaltiges Erbe für die HAW Hamburg, für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort der Metropolregion Hamburg, für die Stadtpolitik und die Gesellschaft. Seine Stellvertreter Prof. Dr.-Ing. Hans Schäfers und Prof. Dipl.-Ing. Peter Dalhoff übernehmen kommissarisch die Leitung des CC4E.

Werner Beba war Gründer des CC4E, das sich seit 2008 in praxisnahen Forschungsprojekten und vielfältigen Kooperationen mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen, sowie Wirtschaft und Politik den Herausforderungen der Energiewende annimmt. In den 15 Jahren seines Bestehens entwickelte Werner Beba das CC4E von einem kleinen Hochschulprojekt mit einer Handvoll Mitarbeiter*innen zu einer hochschulweiten dauerhaften wissenschaftlichen Einrichtung der HAW Hamburg, in der derzeit rund 60 Wissenschaftler*innen in zahlreichen Projekten zu Fragen der Energiewende forschen.

An der HAW Hamburg war er als Professor für Marketing an der Fakultät Wirtschaft und Soziales tätig. Darüber hinaus wirkte er als Leiter und Projektkoordinator im Verbundprojekt „Norddeutsches Reallabor" (NRL), bei dem das CC4E das zentrale Projektmanagement innehat. Prof. Dr.-Ing. Hans Schäfers und Prof. Dipl.-Ing. Peter Dalhoff übernehmen als seine bisherigen Stellvertreter nun kommissarisch die Leitung des CC4E. Werner Beba agierte, nach seinem Studium an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr, von 1991 bis 2008 zunächst im Management des Medienunternehmens Gruner + Jahr unter anderem als Geschäftsführer sowie als stellvertretender Verlagsgeschäftsführer der Gruner + Jahr Living-Gruppe. Er hinterlässt seine Ehefrau und zwei gemeinsame Kinder.

Mit Herzblut gegen die Klimakrise
Ein Meilenstein im Wirken von Werner Beba ist die Inbetriebnahme des Technologiezentrums Energie-Campus in Hamburg-Bergedorf im Jahr 2015. Am Technologiezentrum Energie-Campus wird das effiziente Wechselspiel der zentralen technischen Komponenten der Energiewende erprobt und in zahlreichen aktuellen und zukünftigen Forschungsprojekten weiterentwickelt. So dient das Technologiezentrum seit seiner Eröffnung auch der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der klimaneutralen Energieerzeugung und Sektorenkopplung an der HAW Hamburg. Die Planung des 2017 eröffneten Forschungswindparks in Hamburg-Curslack, der dem CC4E neue Forschungsmöglichkeiten eröffnete, setzte Werner Beba mit großer visionärer Kraft durch. Mit der Realisierung des Technologiezentrums Energie-Campus in Hamburg-Bergedorf setzte er so Maßstäbe für die angewandte Forschung zur schnelleren Realisierung der Energiewende, wobei ihm besonders daran gelegen war, die Gesellschaft in Klimaschutz- und Energiewendevorhaben einzubeziehen und die Bereitschaft dafür zu stärken. Die Öffnung der Forschungseinrichtung für Besuchergruppen u.a. aus der Bundespolitik und die Aktivität auf dem Gebiet der Akzeptanzforschung und bürgernahen Aufklärung zur Energiewende waren Werner Beba daher immer eine Herzensangelegenheit.

Den Drang zu einer durch eine breite Allianz getragenen Energiewende entwickelte er in weiteren Herzensprojekten weiter: So werden aktuell im Norddeutschen Reallabor (NRL) in einer partnerstarken Energiewende-Allianz zahlreiche Erprobungs- und Forschungsvorhaben zum Aufbau einer wasserstoffbasierten Defossilisierung des Energiesystems zu einem norddeutschen Gesamtkonzept zusammengeführt. Das NRL knüpft an das bereits erfolgreich durchgeführte Verbundprojekt NEW 4.0 - Norddeutsche EnergieWende an. Werner Beba koordinierte mit Leidenschaft in beiden Projekten die Zusammenarbeit der über 50 Projektpartner*innen aus Wissenschaft, Industrie und Politik, regte zum Dialog und zu innovativen Projektideen an und forcierte Austauschformate mit Bürger*innen. Das laufende Verbundprojekt NRL endet erst 2026. Gerne hätte Werner Beba wieder für den erfolgreichen Projektabschluss Sorge getragen und hatte schon den Rahmen für weitere Schritte gesetzt. Fortan übernimmt Mike Blicker, wissenschaftlicher Teamleiter des CC4E und bisher stellvertretender NRL-Projektkoordinator, die Funktion des kommissarischen Projektleiters.

Wirken in Verbänden und für die Stadt Hamburg
Werner Beba war vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg zum Mitglied im Energiewendebeirat und im Klimabeirat berufen. In beiden Gremien beriet er die Stadtpolitik in zukunftsweisenden Fragen zum Klimaschutz und der Energiewende. In dieser Funktion und in Zusammenarbeit mit anderen Expert*innen gab Werner Beba zentrale energiepolitische Impulse. In zahlreichen weiteren Mitgliedschaften und Ämtern pflegte er leidenschaftlich und parteiübergreifend den Dialog in der Wissenschaft sowie zu politischen Akteur*innen und in der breiten Stadtgesellschaft. So wirkte er als Beauftragter für Energieforschung der HAW Hamburg im Energieforschungsverbund Hamburg (EFH), dessen Sprecher er lange war, ebenso war er auch Vorstandsmitglied im Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH). Er fungierte ferner als Geschäftsführer der CC4E Windenergie UG, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Umwelt Management AG (UMaAG) und Geschäftsführer der Zweiten ReTec UG & Co. KG.

Trotz dieser vielfältigen Tätigkeiten blieb Prof. Werner Beba seinem Department Wirtschaft an der HAW Hamburg durch seine Lehrtätigkeit sowie auch dem Standort Hamburg privat und beruflich verbunden. Die HAW Hamburg sowie das gesamte Team des CC4E werden Werner Bebas berufliches Erbe in ehrenvollem Andenken halten. Mit derselben Zuversicht, die er stets ausstrahlte, wird das Team engagiert für jene klimaneutrale Zukunft weiterarbeiten, für die er zu Lebzeiten Weichen stellte.

Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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