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Jahresrückblick 2022: Internationales Geschäft im Aufschwung

Jahresrückblick 2022: Internationales Geschäft im Aufschwung

Delegationsreise zum International Partnering Forum

Das International Offshore Wind Partnering Forum, kurz IPF, ist die führende Fachkonferenz für Offshore-Windindustrie in Nordamerika. Die Offshore-Windindustrie in den USA erlebt große Aufbruchstimmung, seitdem die Biden-Administration den Startschuss für das Ausbauziel von 30 GW bis 2030 gab. Das EEHH-Cluster war 2022  erstmals auf der IPF in Atlantic City vertreten, zusammen mit  GOI, der German-Offshore Wind Initiative and einigen EEHH-Mitgliedsunternehmen, darunter Carneades und Schmidbauer.

Bei dem Workshop „Energiewende-lessons learned from Germany“ tauschten sich deutsche/Hamburger und US-amerikanische Unternehmen über regulatorische Rahmenbedingungen, Marktentwicklung und Technologie aus. Die amerikanische Seite war besonders daran interessiert, mithilfe deutscher Technologie und Expertise die lokale Wertschöpfungskette aufzubauen. Hier sehen wir gute Marktchancen für die EEHH-Mitgliedsunternehmen und möchten uns und Hamburg stärker positionieren.

 

Delegationsreise in die USA zum Thema Wasserstoff

Im Rahmen des International Visitor Leadership Program des Department of State fand im Juni die Delegationsreise zum Thema „U.S. Hydrogen Sector and the Transformation to Renewable Energy“ statt. Ziel war es, den deutsch-amerikanischen Austausch zwischen Vertrete*innen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft rund um das Thema Wasserstoff zu fördern. Das EEHH-Cluster war ebenfalls vertreten.

Durch Treffen mit Mitarbeiter*innen der Senator*innen aus einzelnen Bundesstaaten, Vertreter*innen der US-amerikanischen Wasserstoffverbänden und namenhaften Unternehmen in Washington, D.C., konnte die Delegation die politischen Rahmenbedingungen und die Perspektive der Wirtschaft kennenlernen. Häufiger Wechsel der politischen Führung und schwierige Kompromissfindung zwischen Parteien galten als besondere Probleme. Um Wasserstoff zukunfts- und marktfähig zu machen, wurden in den USA eine Reihe von Förderprogrammenen eingeführt, beispielsweise das „Federal Government Investment Bipartisan Infrastructure Law“, das 8 Mrd. US-Dollar Anschubfinanzierung für vier bis acht Hydrogen Hubs bietet.

In Kalifornien stand vor allem die Besichtigung bei diversen Forschungsprojekten auf der Agenda, z.B. die H2 Station in der California State University of Los Angeles. Die Anlage setzte bei ihrer Inbetriebnahme 2014 einen Meilenstein für die Kommerzialisierung von Wasserstoff, als sie weltweit die erste war, mit der Wasserstoffkraftstoff pro Kilogramm direkt an Privatkunden verkauft wurde. National Fuel Cell Research an der University of California (UCI) ist eines der wichtigsten Forschungszentren. Dies umfasst die Schwerpunkte neuartige Anwendungen von Brennstoffzellen, stationären und mobile Systeme, dynamische Modellierungen und hybride Systeme sowie elektrochemische Forschung und Entwicklung.

 

WindEnergy Hamburg

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie traf sich die internationale Windindustrie in Hamburg wieder. Insgesamt nahmen rund 56.000 Besucher aus 92 Ländern und von 1.400 Ausstellern aus 37 Ländern an der Weltleitesse für die Windindustrie teil.

An beiden Gemeinschaftsständen Wind und Wasserstoff empfing das EEHH-Cluster Delegationen und Besucher*innen aus verschiedenen Ländern, u.a. Japan, USA, Frankreich und der Türkei, . Im Rahmen einer Networking Reception luden wir internationale Partnerorganisationen und Mitgliedsunternehmen zum Dialog und Networking ein und präsentierten Hamburg als Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energien.

 

European Hydrogen Week

Vom 24. bis 28. Oktober fand in Brüssel zum dritten Mal die European Hydrogen Week statt, organisiert von Hydrogen Europe, der Europäischen Kommission und der Clean Hydrogen Partnership. EEHH nahm das erste Mal teil. Insgesamt beteiligten sich über 3.000 Teilnehmer*innen, 120 Aussteller und 150 Referenten*innen.

Die Konferenz bot einen umfassenden Überblick über viele mit Wasserstoff verbundene Themen entlang der gesamten Wasserstofflieferkette von Rohstoffen für die PEM-Elektrolyseure bis hin zur Speicherung in Salzkavernen, globaler Zusammenarbeit und weltweitem Wettbewerb. Aktuelle politische und gesetzgeberische Vorhaben diskutierten die Teilnehmer*innen intensiv.

Im Bereich Förderung verkündete EU-Kommissar Frans Timmermans eine 3-Milliardenfinanzierung für Zuschüsse zu Large-Scale-Projekten im Rahmen des Innovation Fund Call im November 2022. Im European Year of Skills 2023 wird die Hydrogen Academy ihre Arbeit beginnen.

Zum ersten Mal wurden im Rahmender European Hydrogen Research Days als Teil der European Hydrogen Week interessante Forschungsprojekte vorgestellt.  Ebenfalls zum ersten Mal gewannen Besucher*innen in einer Industrieausstellung inklusive Start-Up Bereich Einblicke – Wasserstoff zum Anfassen. Mehrere internationale StartUps pitchten neuartige Geschäftsideen und präsentierten innovative Wasserstofftechnologien.

 

Ausbau der Kooperationen mit europäischen Partnern

Laut der jüngsten EEHH-Mitgliederumfrage gehört Europa, insbesondere Skandinavien, zu den wichtigsten geografischen Märkten. Somit legt das EEHH-Cluster im Rahmen der Internationalisierungsstrategie einen besonderen Wert auf die Verstärkung und den Ausbau der Kooperationen mit europäischen Partnern in den Bereichen Erneuerbare Energien und Wasserstoff.

Kooperation mit Innovation Norway

Auf dem 1. German-Norwegian Hydrogen Forum unterzeichneten das EEHH-Cluster und Innovation Norway ein Memorandum of Understanding (MoU). Ziel ist es, die Zusammenarbeit in den gemeinsam relevanten und interessanten Themen bzw. im Bereich der Produktion, Nutzung und Distribution von grünem Wasserstoff zu vertiefen. Das MoU ist Teil der großen Kooperationsvereinbarung im Bereich Klimaschutz und Energiewende zwischen Norwegen, Hamburg und vier weiteren norddeutschen Bundesländern.

Als größtes Gasproduktionsland Westeuropas plant Norwegen eine Umrüstung der bestehenden Gaspipelines und mit dem Einsatz der Carbon-Capture-Technology (CCT) die Produktion und Export von blauem Wasserstoff, der als ein alternativer klimaneutraler Energieträger Deutschland vor der Vollversorgung mit grünem Wasserstoff zugutekommen kann.

Kooperation mit sechs Clusterorganisationen der Nordsee

Im Sommer trafen sich Regierungschefs vier Anrainer-Staaten der Nordsee (Deutschland, Dänemark, die Niederlande und Belgien) zum Nordsee-Gipfel im dänischem Esbjerg und kündigten durch die Esbjerg Declaration eine engere Zusammenarbeit für den Ausbau der Offshore-Windenergie an. Der Nordsee soll damit insgesamt zu einem grünen Kraftwerk für Europa gemacht werden.

Vor dem Hintergrund der Esbjerg Declaration schlossen sechs Clusterorganisationen der Nordsee eine Kooperationsvereinbarung. Sie beabsichtigen, im Bereich Innovation, Technologieentwicklung und Energiewende enger zusammenzuarbeiten, um die EU bei der Realisierung von ambitionierten Ausbauzielen der Erneuerbaren Energien (Offshore Wind und Wasserstoff) in der Nordsee zu unterstützen. Konkrete Maßnahmen sind beispielsweise jährliche Organisation eines internationalen Matchmaking-Events unter Einbindung von Mitgliedsunternehmen aller beteiligten Clusterorganisationen.

 

Kurzer Ausblick 2023

2023 steht vor der Tür, und wir stellen die Highlights der 1. Jahreshälfte vor.

  1. Januar     Hydrogen Safety Day mit dem Norwegian Hydrogen Cluster

28.-30. März    EEHH-Delegationsreise zum IPF mit GOI

25.-27. April    Besuch des Annual Events von WindEurope in Kopenhagen

09.-11. Mai      Besuch des World Hydrogen Summits in Rotterdam

Wenn Sie Fragen haben oder sich für eine bestimmte Aktivität interessieren, sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns auf ein gemeinsames erfolgreiches 2023!

 

Kontakt:

Jingkai Shi, Internationale Kooperationen Erneuerbare Energien, E-Mail: jingkai.shi@eehh.de

Sibyl Scharrer, Internationale Kooperationen Wasserstoff, E-Mail: sibyl.scharrer@eehh.de

Über Jingkai Shi

Profilbild zu: Jingkai Shi

Hamburg ist die Modellregion der Energiewende und deutsche Windhauptstadt mit Verbindungen in die ganze Welt. Die lokale Erneuerbare Energien-Branche ist damit ein zentraler Partner für die internationale Energiewirtschaft. Als Ansprechpartner für internationale Kooperation im Bereich Erneuerbare Energien betreue ich die Beziehung des EEHH-Clusters zu internationalen Branchenetzwerken, unterstütze die EEHH-Mitglieder bei ihren Auslandsaktivitäten und trage mit Social-Media-Aktivitäten zu einer stärkeren Sichtbarkeit und Wahrnehmung von Hamburg auf der Weltbühne bei.

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