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Hamburger Reallabor für die Wärmewende startet in Umsetzung Wegweisendes Projekt IW3 sichert sich Bundesfördermittel

Hamburger Reallabor für die Wärmewende startet in Umsetzung
Übergabe des Fördermittelbescheides durch Staatsekretär Andreas Feicht (3. v. r.) an Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (2. v. l.) (HH Energie)

Zwei Drittel des Energiebedarfs in Deutschlands Haushalten wird für die Wärmeversorgung, also fürs Heizen und die Warmwasseraufbereitung gebraucht. Leider stammt diese Energie zumeist noch aus fossilen Quellen wie z.B. Kohle. Um dies zu ändern, ist ein Konsortium rund um HAMBURG ENERGIE angetreten. Ihr Ziel: Eine nahezu CO2-freie dezentrale Wärmeversorgung etablieren, die ohne fossile Energieträger auskommt. Dafür konnte sich das Projektteam Fördergelder aus dem Programm Reallabore der Energiewende sichern.

Um das große Klimaschutz-Potenzial bei der Wärmeversorgung zu heben, hat HAMBURG ENERGIE mit Partnern das Projekt „IW3 - Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg“ entwickelt. „Damit liefern wir ein wegweisendes Konzept für die Wärmewende, die auf erneuerbaren Energien sowie neuen Speichern und digitaler Steuerung beruht“, erläutert Michael Prinz, Geschäftsführer von HAMBURG ENERGIE. „Mit unserem Projekt wollen wir dazu beitragen, nicht nur die Strom-, sondern auch die Wärmeversorgung in unserer Stadt klimafreundlich zu gestalten.“

22,5 Millionen Euro für das Reallabor der Energiewende aus Hamburg

„Hamburg nimmt Kurs auf die Wärmewende. Mit „IW³ - Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg“ demonstriert Hamburg, wie ein Reallabor in einem urbanen Umfeld funktioniert“, mit diesen Worten überreichte Staatssekretär Andreas Feicht aus dem Bundeswirtschaftsministerium Mitte August den Förderbescheid in Höhe von 22,5 Millionen Euro. Damit startet das IW3-Projekt nun in die Umsetzung.

IW3 ist einer von 20 Gewinnerprojekten des BMWi-Ideenwettbewerbs Reallabore der Energiewende, die Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier Mitte letzten Jahres bekannt gegeben hat. Mit den Reallaboren werden Innovationsprojekte im Industriemaßstab umgesetzt, um den Transfer von Technologien und Lösungen für die Energiewende in den Markt zu beschleunigen.

Wichtiger Schritt hin zu einer klimafreundlicheren Stadt

Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie sowie Aufsichtsratsvorsitzender HAMBURG ENERGIE: „Unser Reallabor mit der Tiefenwärme hat das Potential, deutschlandweit zum Musterbeispiel für die Wärme- und Energiewende in städtischen Räumen zu werden. Damit übernimmt Hamburg einmal mehr eine Vorreiterrolle für innovative Energiewendeprojekte. Die Fördergelder ermöglichen einen schnelleren Transfer von Forschung in die Praxis, um neue Technologien und Lösungsansätze zu erproben. Für Hamburg ist dies ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer klimafreundlichen Stadt und fügt sich wunderbar in unseren Klimaplan ein.“

Nathalie Leroy, Geschäftsführerin des HAMBURG WASSER-Konzerns: „Dieses Projekt ist ein tolles Beispiel für die Zusammenarbeit innerhalb des HAMBURG WASSER-Konzerns. Unsere Tochtergesellschaften HAMBURG ENERGIE und CONSULAQUA sind jeweils Spezialisten auf ihren Gebieten und konnten für dieses Leuchtturm-Projekt auf ihr umfassendes Know-how zurückgreifen. Mit der gemeinsamen Expertise und Überzeugung treiben wir innerhalb des Konzerns Projekte voran, bei denen Versorgungssicherheit und Klimaschutz Hand in Hand gehen. IW3 soll zeigen, wie das funktionieren kann – ganz im Sinne des Hamburger Klimaschutzes.“

Erdwärme, Aquiferspeicher und Wärmemarktplatz als Kernelemente

Zentraler Bestandteil des Projektes IW3 ist die regenerative Wärmeversorgung. Neben bereits vorhandenen Erzeugern wie Solarthermie oder Industrieabwärme basiert das neue Konzept auf der Nutzung von natürlicher Energie aus der Tiefe: Erdwärme. Dazu wird im Wilhelmsburger Hafengebiet eine Geothermieanlage errichtet.

Darüber hinaus ist ein saisonaler Speicher, ein sogenannter Aquifer-Wärmespeichers geplant. Ein digitaler Wärme-Marktplatz bündelt alle lokalen Energieerzeuger und Verbraucher und ermöglicht so eine kosteneffiziente wie klimafreundliche Versorgung von Gebäuden.

„Durch die zusätzliche Einbindung sektorenübergreifender Technologien wie Wärmepumpen und Power-to-Heat-Anlagen sowie der Verwendung selbst erzeugten erneuerbaren Stroms, ist perspektivisch eine CO2-neutrale Versorgung möglich“, formuliert Prinz die weitere Zielstellung.

Mehr zu dem Projekt unter www.hamburgenergie.de/iw3

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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