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Hamburg Offshore Wind 2017 – quo vadis?

Hamburg Offshore Wind 2017 – quo vadis?

Am Ende des Jahres 2016 erlebte die Offshore-Windindustrie in Europa große Fortschritte. Die letzten Ausschreibungen für Offshore-Windparks in den Niederlanden und in Dänemark resultierten in sehr niedrigen Angeboten von nur 5 bis 6 ct pro kWh. Dies hatte kein Branchenkenner erwartet, besonders nicht vor 2020. Welche Überraschungen werden wir 2017 erleben?

Deutschland hat im EEG seit 25 Jahren für die Betreiber von Erneuerbaren Energieanlagen gesetzlich feste Einspeisevergütungen geboten. Jetzt zu einem Ausschreibungssystem für Onshore- und Offshore-Wind zu wechseln, ist daher ein riesiger Schritt, der sicher erhebliche Auswirkungen zeigen wird. Die Ergebnisse der internationalen Ausschreibungen werden unzweifelhaft großen Einfluss auf die deutschen Ausschreibungen haben. Vor diesem Hintergrund veranstalten das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg und der DNV GL ihre erste gemeinsame „Hamburg Offshore Wind Conference – HOW 2017“ am 4. und 5. April 2017 im Hotel Hafen Hamburg. Parallel zur ersten Ausschreibungsrunde für Offshore-Windprojekte im März 2017 greift die Tagung das Thema unter dem Motto „Offshore Wind nach 2020 – Ausschreibungen als Methode für Kostenreduktion“ auf.

Verglichen mit den niederländischen und dänischen Projekten, befinden sich viele deutsche Offshore-Windparkflächen in tieferen Gewässern und in größeren Küstenentfernung. Auch muss in Deutschland das Umspannwerk im Windpark durch den Betreiber mitfinanziert werden, anstatt diese Belastung, wie in den anderen Ländern, auf den Netzbetreiber zu verlagern. Daher werden wir bei HOW 2017 nicht niederländische und dänische Äpfel mit deutschen Birnen vergleichen. Aber die Richtung und Geschwindigkeit der Preisentwicklung im Ausland wird sich voraussichtlich auch bei uns niederschlagen.

Was bedeutet das für die Offshore-Wind Entwicklung in Deutschland nach 2020? Die Bundesregierung hat die Ausbauziele für Offshore-Wind, vor allem auch, da sie die Kosten als zu hoch empfand, auf 15 Gigawatt bis 2030 reduziert. Aufgrund der aktuellen Preisentwicklungen sollten und müssen diese reduzierte Ausbauziele sicher nach den Bundestagswahlen Anlass zur Überprüfung sein. 2016 war ein spannendes Jahr für Offshore-Wind – 2017 wird sicher nicht weniger spannend!

https://www.dnvgl.com/events/14th-hamburg-offshore-wind-conference-12185

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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