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Hamburg einigt sich mit Vattenfall und E.ON auf Energieversorgungskonzept „Modellstadt für die Integration erneuerbarer Energien“

Die Freie und Hansestadt Hamburg will sich künftig mit 25,1 % an Strom-, Gas- und Fernwärmenetzen für insgesamt 544 Millionen Euro beteiligen. Diese Vereinbarung unterzeichneten der Erste Bürgermeister Olaf Scholz, Pieter Wasmuth, Generalbevollmächtigter der Vattenfall Europe AG für Hamburg und Norddeutschland, und Hans-Jakob Thiessen, Vorstandsvorsitzender der E.ON Hanse AG, Ende November. Zusätzlich zum Teilerwerb der Stromnetze soll ein umfassendes Maßnahmenbündel die Energieversorgung der Stadt modernisieren. In der Energiewende soll Hamburg eine Vorreiterrolle einnehmen, indem sie u.a. die größten Energiespeicherkapazitäten bundesweit erhält. Insgesamt wollen die beiden Energieversorger rund 1,6 Milliarden Euro investieren.

Innovative Konzepte zur Nutzung erneuerbarer Energien

„Wir werden hier in der Hansestadt unser ganzes Know-how als Energieversorger einfließen lassen, um Hamburg zu einer Modellstadt für die Integration erneuerbarer Energien zu machen“, so Pieter Wasmuth. Der Energieversorger wird für 430 bis 500 Millionen Euro ein Innovationskraftwerk mit integrierten, hochflexiblen Energiespeichern als Ersatz für die bisher geplante Fernwärmetrasse zum Kraftwerk Moorburg bauen. Energiespeicher, die in das mit Gas und Dampf befeuerte Kraftwerk integriert sind, ermöglichen die Speicherung überschüssiger erneuerbarer Energie, wie zum Beispiel Windenergie. Durch eine Fernwärmeanbindung der Biomasse-Anlage in der Müllverbrennungsanlage Borsigstraße weitet Vattenfall zudem seine Biomasse- und Abwärme-Nutzung aus.

Mit jährlich 160 Millionen Euro wird Vattenfall Europe AG die Entwicklung intelligenter Netze – „Smart Grids“ – vorantreiben. Außerdem sollen 80.000 konventionelle Zähler durch „Smart Meter“ ersetzt werden. In den nächsten fünf Jahren investiert Vattenfall insgesamt 1,5 Milliarden Euro in die Entwicklung von Zukunftstechnologien. Die CO2-Emissionen des Erzeugungsportfolios für Fernwärme sollen so um 27 % bis 2020 gesenkt werden.

Verstärkt regenerative Wärme erzeugen und aufnehmen wird auch die E.ON Hanse AG - durch den Ausbau der Nahwärmeversorgung um 20% auf 74.000 Haushalte in 2025. Auch sollen die an den Nahwärmesystemen angeschlossenen Speicherkapazitäten erweitert werden und fünf Blockheizkraftwerke bis 2013 als virtuelles Kraftwerk gesteuert werden. Außerdem wird das Unternehmen eine Demonstrationsanlage „Power to Gas“ zur Umwandlung von Strom aus erneuerbaren Energien in Wasserstoff bzw. Methan entwickeln.  Weiterhin will das Unternehmen bis 2021 die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung von 9 MW auf 17 MW elektrische Leistung nahezu verdoppeln.

www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/3168428/2011-11-29-energiewende.html

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