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H2EXPO & CONFERENCE mit internationalem Experten-Symposium Europäische Richtlinien und Förderprogramme für die Wasserstoffwirtschaft

H2EXPO
H2 Expo and Conference 2022

Bis 2030 planen die Staaten der Europäischen Union, 45 Prozent des Energiebedarfs aus Erneuerbaren Energien zu speisen und 20 Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoffs für die Energie- und Stromversorgung einzusetzen. Diese Eckpunkte in Richtung Klimaneutralität wurden im November 2022 während der Klimakonferenz COP27 in Sharm el- Sheikh erarbeitet. Auf der H2EXPO & CONFERENCE treffen sich Entscheider und Keyplayer der Wasserstoffwirtschaft vom 28. bis 29. Juni, um über Strategien auf dem Weg zur Klimaneutralität zu beraten und sich auszutauschen. An zwei Tagen wird das Hamburger Messegelände zur Plattform für neueste Erkenntnisse und Informationen über die Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten innerhalb der gesamten H2-Wertschöpfungskette.

Andreas Arnheim, Projektleiter der H2EXPO & CONFERENCE bei der Hamburg Messe und Congress (HMC), führt aus: „Gerade im Bereich der Wasserstofftechnologien gibt es viele  nationale und internationale Richtlinien, Rahmenbedingungen und branchenspezifische Fördermaßnahmen. Um einen aktuellen und umfassenden Überblick zu erhalten, bieten wir mit der H2EXPO & CONFERENCE ein international besetztes Symposium mit Podiumsdiskussionen, nach Themen geclusterten Vortragsreihen, Kurzvorträgen und einer begleitenden Ausstellung.“

Förderdatenbanken: Wer fördert was?

Das Entwickeln neuer Technologien und Verfahren erfordert neben exzellentem Ingenieur-Know-how häufig ein verlässliches Startkapital für das Aufsetzen aufwendiger Versuchsanordnungen sowie das Fahren von Messreihen. Hinzu kommen last, but not least die Personalkosten. Eine weitere Herausforderung: Bis ein marktreifes Produkt oder Verfahren entsteht, können Jahre vergehen. Doch die Zeit für das Umsetzen einer klimafreundlichen Energieversorgung drängt. Mit der Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung die Weichen dafür gestellt, Deutschland zu einem internationalen Vorreiter für Wasserstofftechnologien zu machen – bis 2030 stehen 9 Milliarden Euro für nationale Wasserstoffprojekte und den Ausbau internationaler Partnerschaften bereit. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat unter www.foerderdatenbank.de eine Plattform eingerichtet, auf der sich schnell und umfassend über Fördermöglichkeiten und -organisationen informiert werden kann. Aktuell sind beispielsweise allein unter dem Stichwort „Wasserstoff“ rund 60 Programme gelistet.

Das europäische Portal ist mehrsprachig, und es lohnt sich, die eigenen Projekt-Keywords in unterschiedlichen Sprachen zu recherchieren: Der Begriff „Wasserstoff“ ergibt 320 Suchergebnisse für Förderprogramme – unter dem Begriff „Hydrogen“ sind es 197 Ergebnisse. Europäische Förderprogramme werden innerhalb zeitlicher Finanzrahmen angeboten. So liegt der aktuelle Zeitrahmen für das Beantragen und Durchführen von Projekten zwischen den Jahren 2021 bis 2027.
https://commission.europa.eu/funding-tenders/find-funding/eu-funding-programmes_de

Richtlinien und Zertifizierungssystem: Erneuerbarer Wasserstoff

Am 13. Februar 2023 wurden dem Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat zwei sogenannte delegierte Rechtsakte (Delegated Acts) zur Prüfung vorgelegt. Delegated Acts bezeichnen rechtliche Handlungsformen innerhalb der EU. Sie legen für einen bestimmten Rechtsakt Ziele, Inhalte, Geltungsbereiche und die Dauer von Befugnisübertragungen fest und schaffen damit eine verlässliche Rechtsgrundlage für Investitionen.

Im ersten Entwurf definiert ein Regelwerk, unter welchen Bedingungen Wasserstoff und wasserstoffbasierte Kraftstoffe (Power-to-X, PtX) als erneuerbare Brenn- und Kraftstoffe nicht-biogenen Ursprungs gelten. Diese Regelungen beziehen sich zukünftig sowohl auf inländische Erzeugnisse als auch auf erneuerbaren Wasserstoff, der aus Drittländern in die EU exportiert werden soll.

Der zweite Rechtsakt enthält eine Methode zum Berechnen der gesamten Lebenszyklus-Treibhausgasemissionen von erneuerbaren Brenn- und Kraftstoffen (RFNBOs – Renewable Fuels of Non-Biological Origin). Hier werden auch die vorgelagerten Emissionen berücksichtigt, die mit der Entnahme von Strom aus dem Netz emittiert werden. Auch Emissionen, die im Zusammenhang mit der Verarbeitung und mit der Energiebeförderung freigesetzt werden, fließen in die Berechnungen ein. So entsteht für die Verbraucher eine Vergleichbarkeit der Umweltwirkungen von Energieträgern. Diese wiederum schafft Marktanreize für das kontinuierliche Investieren in klimaneutrale Energielösungen.

https://h2-region-emsland.de/2023/02/14/europaeische-kommission-veroeffentlicht-richtlinien-fuer-gruenen-wasserstoff/

„Neben dem Netzausbau ist für Unternehmen und Konsortien die Rechtssicherheit und eindeutige Klassifizierung der erneuerbaren Energieträger von entscheidender Bedeutung. Es ist davon auszugehen, dass wir während der H2EXPO & CONFERENCE bereits erfahren, welche Auswirkungen die delegated acts auf den Markthochlauf der Branche haben werden,“ so der Projektleiter der H2EXPO & CONFERENCE, Andreas Arnheim, zur Meldung vom 13. Februar.

Forcierter H2 Markthochlauf mit Abnahmegarantien: H2Global

Die H2Global Stiftung wurde 2021 gegründet, um einen zügigen globalen und wettbewerbsbasierten Markthochlauf von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten (PtX) zu ermöglichen. Anbieter grünen Wasserstoffs offerieren den Energieträger an einer Wasserstoffbörse, und die Vergabe der Orders erfolgt über ein sogenanntes Doppelauktionsmodell: Der niedrigste Gebotspreis und der höchste Verkaufspreis erhalten bei  einer Auktion den Zuschlag. Langfristige Abnahmeverträge mit festen Preisen sind  Investitionsanreize im Verbund mit einer ausgezeichneten Investitionssicherheit. Als zentrales Förderprogramm der Bundesregierung wird die Differenz zwischen den An- und Verkauf-Verträgen durch Zuwendungen der Bundesregierung ausgeglichen. Dieses Verfahren wird durch einen Vermittler umgesetzt: die H2Global Stiftungstochter Hydrogen Intermediary Company‘ (HINT.CO).

https://www.h2global-stiftung.com/project/h2g-mechanism

Claus Ulrich Selbach, Geschäftsbereichsleiter Maritime & Technologie-Messen bei der HMC, fasst zusammen: „Klimaneutrale Energiesicherheit können wir nur über eine sektorübergreifende politische Unterstützung, wirtschaftliche Investitionsanreize und gesicherte Absatzmärkte erreichen. Mit der H2EXPO & CONFERENCE bieten wir neben einem intensiven Wissenstransfer hervorragende Möglichkeiten für den Aufbau und die Pflege von starken Netzwerken, die zukunftsweisende Impulse geben können.“

Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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