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„Grüner“ Wasserstoff zur Speicherung von Windstrom Siemens entwickelt neue Elektrolysesysteme

Speicherung von überschüssigem Wind- oder Solarstrom – eine der Herausforderungen der Energiewende. Die Siemens AG entwickelt momentan spezielle Elektrolysesysteme, mit denen elektrischer Strom in Wasserstoff umgewandelt und als Energieträger gelagert werden kann. Erste Prototypen in Container-Form kommen bereits zum Einsatz. Als Zukunftsvision hat das Unternehmen Elektrolyse-Parks mit einer bis dreistelligen Megawatt-Leistung formuliert. Auf dem EEHH-Workshop „Zukunftsmobilität mit erneuerbaren Energien“ am 11. April wird ein Siemens-Vertreter das Projekt vorstellen.

Die neuen Elektrolysesysteme basieren auf der „Proton Exchange Membrane“ (PEM)-Technologie: Eine protonenleitende Membran, auf deren Vorder- und Rückseite Edelmetall angebracht ist, trennt die Bereiche, in denen Sauer- und Wasserstoff entstehen. Da die PEM-Elektrolyseure innerhalb von Millisekunden auf große Sprünge in der Stromproduktion reagieren können, sind sie für die Speicherung von regenerativem Strom besonders geeignet. „Neben dieser hohen Dynamik haben sie den Vorteil, dass sie nicht auf einer bestimmten Betriebstemperatur gehalten werden müssen, sondern vollständig abschaltbar sind und vor dem Einschalten keine Vorwärmphase brauchen“, so Gaelle Hotellier, Leitern des Geschäftssegments Hydrogen Solutions, Siemens AG.

Über eine Nennleistung von 0,1 MW und eine Produktion von zwei bis sechs Kg Wasserstoff verfügt die erste Generation PEMs. Eine weitere Generation wird in den nächsten Jahren Systemreife erlangen. Während die Konstruktionskosten deutlich gesenkt werden sollen, soll sich die MW-Leistung der Elektrolyseure signifikant steigern.

Um innovative Speicherlösungen basierend auf Wasserstoff weiter zu erforschen, ist die Siemens AG Kooperationspartner in verschiedenen Forschungsverbünden geworden. So gründete sie 2010 beispielsweise mit RWE, Bayer Technology Services und Bayer Material Science CO2RRECT (CO2-Reaction using Regenerative Energies and Catalytic Technologies) – ein Projekt mit 18 Millionen Euro Finanzvolumen, von denen elf Millionen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) übernimmt.

www.industry.siemens.com/industrysolutions/global/de/Hydrogen-Electrolyzer/seiten/he.aspx

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