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Grünen Wasserstoff erzählen: raus aus der „Bubble“
EEHH GmbH

Proteste gegen den Ausbau von Stromtrassen und Windparks zeigen: Technische Lösungen allein reichen nicht aus, um den Umbau des Energiesystems voranzubringen. Bürger*innen müssen mitgenommen werden. Kommunikation bildet hierbei eine wichtige Brückenfunktion. Allerdings ist es angesichts der hohen Komplexität von sozio-technischen Transformationsprozessen schwierig, der breiten Öffentlichkeit ein klares Bild zu vermitteln und somit Orientierung zu bieten. Das gilt auch für den neuen Ausbau der grünen Wasserstoffwirtschaft.

 „Für viele Menschen ist nicht klar, wie sie selbst einen Beitrag zur Energiewende leisten können. Dahingehend muss die Kommunikation transparenter werden und sich von den Fachdebatten innerhalb der Bubble lösen.“ (Teilnehmerin)

Drei Thesen, wie man mit seiner Wasserstoffbotschaft bei der Bevölkerung ankommt:

1. Einfach und klar kommunizieren

Kommunikatorin Melanie Peschel, Geschäftsführerin der Strategie- und Kommunikationsberatung Tracemaker, hat bereits viele Projekte im Energiebereich betreut und weiß um die Schwierigkeit, in der Außenkommunikation das richtige Maß zwischen zu großer Simplifizierung und dem kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Wenn es darum geht, die breite Öffentlichkeit für neue energiebasierte Technologien zu sensibilisieren, machen ihrer Erfahrung nach wenige klare Botschaften mehr Sinn. Diesen Tenor schlägt auch Astrid Dose, langjährige Verantwortliche für Presse- und Öffentlichkeitarbeit des Hamburger Clusters Erneuerbare Energien, an. Ihrer Meinung nach sollten sich Kommunikator*innen ein Beispiel an der „Sendung mit der Maus“ nehmen

2. Wenige einheitliche Botschaften verwenden

Ein Negativbeispiel ist die öffentliche Debatte um die Elektromobilität. Die stark kontrovers geführte Diskussion der Fachcommunity gelangte ungefiltert in die Öffentlichkeit, was für große Verunsicherung bei den potenziellen Kund*innen sorgte. Auch wenn die Akzeptanz laut unterschiedlicher Umfragen in den letzten Jahren in der Bevölkerung angestiegen ist, kann sich die Mehrheit der Deutschen den Kauf eines Elektrofahrzeugs noch nicht vorstellen. Aus diesem Beispiel lassen sich viele wertvolle Schlüsse für die grüne Wasserstoffdebatte ziehen. Auch wenn eine kontroverse Debatte gewünscht ist, sollte sich die Fach-Community auf eine klare Botschaft einigen.

„Menschen müssen verstehen: Wasserstoff ist nicht der dritte Weg, sondern ein Teil der Energiewende. Sein Einsatz wird sich perspektivisch auf die Industrie und Logistik beschränken. Erneuerbare müssen weiter ausgebaut werden.“

(Oliver Schenk, EEHH-Cluster)

3. Mit passenden Bildern arbeiten

Die Macht von Bildern ist nicht zu unterschätzen. Visuelle Elemente erhalten schnell Aufmerksamkeit und bleiben in Erinnerung. Deshalb lohnt es sich, eine eigene und attraktive Bildsprache zu entwickeln. Ob das oft genutzte Bildnis von Wasserstoffatomen Begeisterung für den vermehrten Einsatz grünen Wasserstoffs auslöst, sollte kritisch hinterfragt werden.

 

 

Über Janina Grimm

Profilbild zu: Janina Grimm

Seit März 2020 leite ich das B2B-Marketing von NEW 4.0 im Cluster EEHH. Ob auf dieser Webseite, bei Twitter, via LinkedIn, auf Fachveranstaltungen und Messen - jeden Tag kann ich über das reden und schreiben, was mich am meisten interessiert: Die Entwicklung innovativer Lösungen für eine ganzheitliche und nachhaltige Transformation unseres Energiesystems. Parallel studiere ich meinen Master in Energy Policy. Diese Kombination aus Praxis und Theorie birgt viele tolle Chancen, meine Kenntnisse im Bereich der Erneuerbaren-Energien-Branche und nachhaltiger Energiepolitik zu vertiefen.

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