Details

"Geschäftsmodell wie ein Zehnkampf" Interview mit neuem EEHH-Vorstandsmitglied Florian Berghausen

Florian Berghausen, DZ4 GmbH

EEHH: Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl in den EEHH-Vorstand! Mit welcher Motivation haben Sie sich aufgestellt? Was möchten Sie bewegen?

Florian Berghausen: "Zunächst herzlichen Dank. Ich freue mich sehr, dass mir so viele Mitgliedsunternehmen auf der Jahreshauptversammlung ihr Vertrauen ausgesprochen und mich gewählt haben. Die meisten haben mich vermutlich vorher nicht persönlich gekannt. Daher freut es mich umso mehr, dass ich in meiner kurzen Vorstellung deutlich machen konnte, wie sehr mir die Erneuerbaren Energien und ein Engagement im Cluster am Herzen liegen. Ich möchte einiges bewegen. Zum einen komme ich aus der Solarbranche und wenn man auf das EEHH Cluster schaut, lag historisch bedingt stets ein Fokus auf der Windkraft. Ich finde Windenergie klasse, möchte aber auch dafür sorgen, dass die Solarenergie und hier vor allem die Photovoltaik eine starke Stimme im Cluster bekommt. Es gibt sehr viel Potenzial für die Solarenergie in Hamburg und der Metropolregion. Hunderttausende Anlagen und Zehntausende Arbeitsplätze sind dort zusätzlich in den nächsten Jahren möglich. Darüber hinaus gibt es viele technologieübergreifende Anknüpfungspunkte. Die EE müssen im privaten wie im industriell-gewerblichen Bereich weiter zusammenwachsen, die Sektorenkopplung, die Verbindung zu Power to X-Technologien, zu Speichern, Wasserstoff oder Wärme, ist Kernthema der nächsten Jahre."

EEHH: DZ 4 hat sich von einem Start Up zu einem florierenden Energieunternehmen entwickelt. Worin sehen Sie den Schlüssel zu Ihrem Erfolg?

Florian Berghausen: "Ich vergleiche unser Geschäftsmodell gerne mit einem Zehnkampf. Wir müssen rund 10 Disziplinen erfolgreich beherrschen. Dazu zählen neben Einkauf, Vertrieb, Fulfilment, Finanzierung, Lead Generierung, IT, Kundenservice, technische Betriebsführung auch Dinge wie Talentmanagement und Wachstumsmanagement. Letztlich ist es also nicht nur ein Schlüssel zum Erfolg, sondern eine Reihe von Dingen, die passen müssen. Rückblickend lässt sich sagen, dass es uns gut gelungen ist, mit einem gesunden Wachstumskurs, viel Ehrgeiz, aber auch Demut und Ehrlichkeit ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen. DZ-4 hat einen starken Purpose und möchte die Welt mit Solarenergie verbessern, wir haben ein Produkt, das die Kunden wollen und das ihnen die einfache und persönliche Energiewende ermöglicht und wir verfügen über eine authentische Unternehmenskultur, in der es Spaß macht zu arbeiten, weil sie auf Wertschätzung und Transparenz beruht."

EEHH: Worin sehen Sie die Stärken und Potenziale der Metropolregion Hamburg im Bereich erneuerbaren Energien?

Florian Berghausen: "Die Metropolregion Hamburg hat als Dienstleistungs- und Industriestandort mit einer strahlkräftigen Kaufmannsstadt im Zentrum, großes Potenzial, weltweit eine Vorreiterrolle für urbane Metropolen mit umgebender ländlicher Infrastruktur zu werden. Die Metropolregion erfüllt mit Fläche, Wirtschaftskraft und Infrastruktur alle Voraussetzungen, um energieautark und gleichzeitig klimaneutral zu werden. Mit politischem Willen könnte Hamburg das als eine der ersten Städte weltweit vormachen. Dabei denke ich über die reine Energieversorgung bzw. Strom- und Wärmeversorgung hinaus und bis hin zur Mobilität – denn auch die Verkehrswende kann nur mit Erneuerbaren Energien erfolgreich gelingen. Mit solch einem Masterplan wäre es der Region möglich, innovative Unternehmen zu gewinnen und darüber hinaus eine neue Gründerkultur zu etablieren, in der riesiges Potenzial steckt. So ließen sich in der Metropolregion viele neue und nachhaltige Arbeitsplätze schaffen."

Vielen Dank für das spannende Interview!

https://www.dz-4.de/ueber-uns

Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

von