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Fraunhofer IWES bezieht Standort in Hamburg
Das Richtfest war Mitte November, nun ziehen die ersten Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts für Windenergiesysteme in den Neubau in Hamburg-Bergedorf. Hier entsteht bis Ende des Jahres das „Large Bearing Laboratory“, ein Prüfzentrum für Großlager von Windenergieanlagen der nächsten Generation. Der neue Standort erleichtert auch den Ausbau der Kooperation mit dem Energie-Campus des Competence Center für Erneuerbare Energien und Energie-Effizienz (CC4E) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, der sich in direkter Nachbarschaft befindet.
„Das Fraunhofer IWES als neuen Nachbarn neben unserem Energie-Campus in Hamburg zu haben, ist eine große Bereicherung für uns und für den Standort. Wir freuen uns schon auf weitere gemeinsame Forschungsprojekte und den Ausbau unserer Kooperation“, so Prof. Peter Dalhoff vom CC4E.
Das große Rolltor der Prüfhalle lässt bereits erahnen, welche Dimensionen die Lagerprüfungen hier haben werden: Prüflinge mit einem Durchmesser von bis zu fünf Metern, die für 10 MW-Windenergieanlagen konzipiert wurden, sollen künftig hiergetestet wer-den. Fünfzehn Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker des Fraunhofer IWES sollen die nagelneuen Büros Am Schleusengraben 22 beziehen. Hier wurden 817 Quadratmeter Bürofläche auf drei Ebenen und eine 450 Quadratmeter große Prüfhalle mit Schwerlastfundament erschlossen.
Die Freie und Hansestadt Hamburg förderte die schnelle Ansiedlung des Instituts mit rund 8,3 Mio. Euro. Insgesamt werden am Standort rund 20 Mio. Euro in Innovationen investiert. Dies stärkt den Windenergie-Hub Hamburg, denn gemeinsam mit dem CC4E und dem Cluster „Renewable Energy Hamburg“ will das Fraunhofer IWES die Vernetzung der Windenergieforschung in Norddeutschland weiter ausbauen und neue Forschungsfelder erschließen.
Der Lagerprüfstand, der am Standort entsteht, spielt eine zentrale Rolle im aktuellen Forschungsprojekt HAPT (Highly Accelerated Pitch Bearing Test). Darin werden zusammen mit dem Institut für Maschinenkonstruktion und Tribologie (IMKT) der Leibniz Universität Hannover und der Unternehmensgruppe IMO Methoden zur beschleunigten Prüfung von Blattlagern entwickelt. Lagerhersteller erhalten dadurch die Möglichkeit, eine exaktere, auf experimentellen Daten basierende Dimensionierung von Großlagern vorzunehmen. Durch die Erschließung innovativer Technologien sollen das Anlagendesign optimiert und die technische Zuverlässigkeit gesteigert werden, um letztlich die Stromgestehungskosten kommender Anlagengenerationen weiter zu senken. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Projekt mit 11,5 Mio. Euro.