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Erneuerbare Energien boomen in Hamburg: Zentrale Branchenvertreter in der Hansestadt vertreten
Die Branche der erneuerbaren Energien gewinnt in Hamburg zunehmend an Bedeutung. Neben Siemens Wind Power hat eine Vielzahl internationaler Unternehmen zwischen 2009 und 2011 Dependancen in der Hansestadt gegründet bzw. ihre vorhandenen Aktivitäten stark ausgebaut. Seit 2009 entstanden hier rund 2.000 neue Arbeitsplätze in der Branche der erneuerbaren Energien.
Jan Rispens, Geschäftsführer der Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur Hamburg GmbH (EEHH GmbH): „Hamburg hat sich als weltweit führender Standort von Windenergie-Unternehmen mittlerweile fest etabliert. Eine bemerkenswerte Sogwirkung entfaltet momentan die Entwicklung der Offshore-Windenergie in Deutschland, die dafür sorgt, dass viele Unternehmen mit Management-, Vertrieb- und Produktentwicklungsebene nach Hamburg ziehen.“
Erneuerbare Energien Hamburg ist ein Branchennetzwerk, dessen Förderverein seit seiner Gründung im Herbst 2010 bereits auf mehr als 150 Mitglieder angewachsen ist. Die beteiligten Unternehmen produzieren, stellen Dienstleistungen bereit und betreiben Forschung und Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien.
Im Folgenden gibt es Kurzporträts einiger Unternehmen, die ihre Präsenz in Hamburg seit 2009 gestärkt bzw. sich neu angesiedelt haben.
Siemens
Wind Power, 09.2011
7.000 Mitarbeiter weltweit sind bei
Siemens Wind Power angestellt und haben bisher 9.000 Windturbinen mit einer
Leistung von 11.000 Megawatt (MW) installiert. Im künftigen internationalen Hauptsitz Hamburg am Berliner Tor
werden ca. 500 Angestellte in der Windsparte tätig sein. Im Bereich Offshore-Wind ist Siemens
Marktführer: als ein Meilenstein gilt z.B. die Errichtung des Offshore-Windkraftwerkes
Rødsand II in Dänemark mit einer Leistung von 207 MW im Jahre
2010. Momentan gibt es Aufträge im
Wert von über 10 Milliarden Euro. Bis 2012 strebt Siemens an, drittgrößter
Windturbinenhersteller weltweit zu werden. In Hamburg betreibt der Konzern bereits ein Kompetenzzentrum für Offshore-Umspannwerke.
PowerWind,
08.2011
Der Hersteller von Windenergieanlagen
PowerWind bezog mit 120 Mitarbeitern neue Büros in der HafenCity und erweiterte
dort seine Aktivitäten. Am Standort Bremerhaven produziert das Unternehmen
Anlagen mit Leistungen von jeweils 900 kW und 2,5 MW. Produktentwicklung,
Vertrieb und Unternehmensleitung sind konzentriert am Standort Hamburg.
Gamesa,
06.2011
Einer der weltweit größten
Windturbinen-Hersteller und Windpark-Entwickler Gamesa mit Hauptsitz im
Baskenland, Spanien, bezog im zweiten Quartal eine neue Offshore-Niederlassung
in Hamburg, in der fünf Mitarbeiter tätig sind. Vor 15 Jahren gegründet,
beschäftigt das Unternehmen mittlerweile 8.000 Mitarbeiter weltweit. Das
Unternehmen hat bisher Windturbinen mit einer Leistung von 22.000 MW
ausgeliefert und betreibt außerdem Windparks in Europa, Amerika und Asien mit
einer Leistung von 24.000 MW insgesamt.
Areva
Wind, 05.2011
Der französische Energiekonzern Areva
verlegte den Firmensitz von Areva Wind als Hersteller von Offshore-Windenergieanlagen nach
Hamburg in die HafenCity, wo mittlerweile 25 Angestellte arbeiten. Gleichzeitig
betreibt und erweitert das Unternehmen seine Fertigungsstätten in Bremerhaven.
Areva Wind ist ausschließlich auf Offshore-Windenergieanlagen spezialisiert und
hat ein Auftragsbestand von 600 MW.
GE
Wind Energy, 03.2011
Im März 2011 eröffnete GE (General
Electric) Wind Energy in der Hamburger HafenCity ein Offshore-Technologiezentrum mit 60
Mitarbeitern, das schwerpunktmäßig Produkt- und Anwendungsentwicklung sowie
produktnahe Technologieforschung betreiben wird. Deutschlandweit wird
das Unternehmen in der Offshore-Sparte 105 Millionen Euro investieren.
Dong
Energy, 03.2011
Das deutsche Büro des dänischen
Energieversorgers Dong Energy bezog neue Räumlichkeiten in den Docklands am Fischereihafen
Altona. Im Bereich Renewables sind 15 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen
plant, ab 2013 den Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 1 mit einer Investitionshöhe
von 1,25 Milliarden Euro zu errichten. Die Erfolgsgeschichte des
Offshore-Marktführers begann 1991 nahe der dänischen Stadt Vindeby mit dem
weltweit ersten Offshore-Windpark mit einer Leistung von 4,95 MW. Mittlerweile
betreibt Dong Energy On- und Offshore-Windenergieanlagen mit 1.035 MW Leistung
und beschäftigt weltweit 6.000 Mitarbeiter.
TÜV
Süd Bereich Offshore-Windenergie, 01.2011
TÜV Süd hat einen neuen Bereich Offshore-Windenergie
in Hamburg-Hammerbrook aufgebaut. Zur gesamten Hamburger Niederlassung des TÜV
Süd gehören 200 Angestellte. Der Offshore-Bereich unterstützt Planer,
Errichter, Investoren und Betreiber von Offshore-Windparks durch Zertifizierung,
technische Prüfung von Offshore-Strukturen, Erstellung von Risikoanalysen sowie
komplette Bauüberwachung. Ein weiterer Schwerpunkt der Abteilung Offshore
Windenergie ist die Fertigungsinspektion bzw.
-überwachung aller Komponenten.
Nordex,
01.2011
Als führender Hersteller von
Windenergieanlagen zog die Firmenzentrale der börsennotierten Nordex mit Stammsitz Rostock im Januar
2011 nach Hamburg-Langenhorn. Rund 500 Mitarbeiter sind hier am Standort beschäftigt,
weltweit mehr als 2.500. 1985 in Dänemark gegründet, blickt das Unternehmen auf eine 25jährige Erfolgsgeschichte
zurück: Heute liefern weltweit 4.606 Nordex-Windenergieanlagen eine
Gesamtleistung von 7.100 MW.
Rabobank
International, Anfang 2011
Auf Projektfinanzierung in den
Bereichen Windenergie und Biomasse ab einem Investitionsvolumen von 50 Millionen
Euro hat sich die niederländische Rabobank International spezialisiert, die seit Anfang 2011 eine Niederlassung in
Hamburg-Neustadt mit zwei Mitarbeitern unterhält. So finanzierte die Bank – eine
der führenden im Bereich erneuerbare Energien - gemeinsam mit mehreren Partnern
Belwind, einen Offshore-Windpark, bestehend aus REpower-Windenergieanlagen mit
einer Leistung von 330 MW, der 47 km entfernt von der belgischen Küste nahe
Zeebrugge steht.
Global
Wind Power Germany, 2011
Vollständige Projektentwicklung,
schlüsselfertige Errichtung, laufende technische und kaufmännische
Betriebsführung sowie der Verkauf von Windparks an Investoren im In- und
Ausland sind das Kerngeschäft von Global Wind Power Germany. Muttergesellschaft
ist die 1999 gegründete dänische Gesellschaft Global Wind Power A/S. Das
deutsche Unternehmen existiert seit 2003 und hat 2011 seinen Firmensitz von
Harrislee nach Hamburg verlegt. Von hier aus betreut das Unternehmen mit elf
Angestellten den größten und wichtigsten Markt für Global Wind Power: In
Deutschland wurden bisher in 38 Windparks 191 Windkraftanlagen mit einer
Gesamtleistung von 335 MW errichtet.
Global
Tech I / Windkraft Union (WKU), 2010/2011
Die WKU, 100%ige Tochter der Windreich
AG aus Wolfschlugen bei Stuttgart, entwickelt, finanziert und betreibt Windparks an Land und auf
See. In ihrem neuen Büro in Hamburg planen 30 Mitarbeiter vor allem Offshore-Windparks.
Eines ihrer wichtigsten Projekte ist der Offshore-Windpark Global Tech I, der
mit einer eigenen Projekt-entwicklungsgesellschaft und 40 Angestellten in der HafenCity
angesiedelt ist. Die Projektanteile an Global Tech I hat die Windreich AG
teilweise an Stadtwerke und anderen Investoren veräußert. Global Tech I soll ab
2012 mit einer Leistung von 400 MW in Betrieb gehen.
Sietas,
12.2010
Die älteste Werft Deutschlands in
Hamburg-Neuenfelde hat im Dezember 2010 einen Auftrag für das erste in Deutschland zu
bauende Offshore-Windkraft-Transport- und Installationsschiff gewonnen. Sietas hatte sich vorher
erfolgreich gegen internationale Konkurrenten durchgesetzt. Das Schiff wird die Werft 2012 an die
niederländische Van Oord Offshore-Reederei ausliefern. Außerdem wurde die Option auf den Bau
eines weiteren Schiffes platziert. Nach der Insolvenz des Unternehmens ist
Offshore-Wind eine wichtige Zukunftsperspektive für die verbleibenden
Mitarbeiter.
Det Norske Veritas (DNV) Offshore-Wind
Büro, 10.2010
Die
norwegische Zertifizierungsgesellschaft Det Norske Veritas (DNV) hat in seinem
Büro in Hamburg-Altstadt eine Offshore-Wind-Sparte mit neun Ingenieuren, denen
100 Sachverständige zuarbeiten, eingerichtet. DNV zertifiziert seit vielen
Jahren Windenergieanlagen und – projekte und reagiert jetzt auf die verstärkte
Nachfrage in diesem Segment. Durch die Akquisition der
niederländischen KEMA ist die gesamte DNV-Gruppe nun auf knapp 11.000 MA
weltweit gewachsen.
PMSS,
06.2010
Der britische Dienstleister und
Consultant PMSS ließ sich mit seiner deutschen Dependance in Hamburg-Groß Borstel mit zwei
Mitarbeitern nieder. Hier geht es vor allem um Beratung, technische Due
Diligence, Finanzdienstleistungen sowie um Offshore-Arbeitsschutzthemen.
EnBW
Erneuerbare Energien, 03.2010
Die EnBW Erneuerbare Energien
realisieren für den Energieversorger EnBW Projekte im Bereich erneuerbare Energien und bezogen in
Hamburg-Neustadt neue Büros, um sich zu vergrößern. Das 65köpfige Hamburger
Team entwickelte mehrere Offshore-Windparks in Deutschland und setzte mit dem
Windpark Baltic I – 16km vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns und nördlich von
der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst gelegen – das erste kommerzielle Projekt
mit einer Leistung von 50 MW um. Unterstützung erfährt es von 30 externen
Mitarbeitern.
Vattenfall Europe Windkraft GmbH, 2009
Die im Jahr 2009 in Hamburg gegründete Tochter
Vattenfall Europe Windkraft GmbH realisiert On- und Offshore Windparks in
Deutschland. Als einer der größten Betreiber von Offshoreparks weltweit baut
Vattenfall bis Anfang 2014 den Windpark DanTysk, 70 km vor der Küste Sylts
Insgesamt hat Vattenfall rund 1.000 Megawatt Windkapazität in der
deutschen Nordsee in der Genehmigung, Planung oder
im Bau. Auch die Entwicklung und der Bau von Onshore-Windparks im nord- und
ostdeutschen Raum sowie die Beteiligung von Forschungsprojekten zur Speicherung
von Windenergie werden von dem stetig wachsenden Team mit zurzeit rund 50
Mitarbeitern verantwortet. Vattenfall betreibt in fünf Ländern Europas
Windparks mit einer Kapazität von rund 1.400 Megawatt. Für die schwedische Muttergesellschaft spielt
der Ausbau der Windenergie eine wesentliche Rolle bei der Umgestaltung des
Erzeugungsportfolios zu einer klimaneutralen Energieproduktion.
Vestas,
2009
Vestas ist seit 1986 in Deutschland
aktiv und beschäftigt hier ca. 1.800 Mitarbeiter. Die Hamburger
Vertriebs-niederlassung ist seit 2009 stark gewachsen und hat etwa 150
Angestellte. Die deutsche Hauptniederlassung in Husum - gleichzeitig Hauptsitz
von Vestas Central Europe (VCEU) – ist für Vertrieb, Marketing und Installation
zuständig. Bis heute hat Vestas rund 5.700 Windenergieanlagen in Deutschland
mit einer installierten Kapazität von mehr als 7.000 MW errichtet.
GL
Renewables Certification, 2009
Als eines der führenden Zertifizierungsunternehmen im Bereich Erneuerbare
Energien entwickelt GL Renewables Certification Richtlinien für die
Zertifizierung von Windturbinen, Windparks und anderen Erneuerbaren Energien.
Diese kommen bei der Prüfung von Onshore- und Offshore-Windparks,
Offshore-Risikoanalysen sowie Instandhaltungssystemen zum Einsatz. 2011
beschäftigte GL Renewables Certification am Standort Hamburg 147 Mitarbeiter,
was ein Beschäftigungszuwachs von 7,5 % für den Zeitraum von 2009 bis 2010 und
eines von 28,9% für 2010 bis 2011 bedeutet.
RWE
Innogy, 2008/2009
Die RWE Innogy verantwortet als
Tochtergesellschaft der RWE AG die Entwicklung von Projekten im Bereich erneuerbare
Energien. Das Unternehmen weitete seine Aktivitäten von 2009 bis 2011 aus. 170
Mitarbeiter konzipierten von der Hamburger City-Nord aus überwiegend Offshore-Windparks
in Deutschland, in den Niederlanden und im Vereinigten Königreich. Das größte
derzeitig in Deutschland geplante Projekt ist der Offshore-Windpark Nordsee-Ost,
30 km nördlich der Insel Helgoland gelegen, mit einer Leistung von 295 MW. Geplant
ist, dass der Windpark 2013 ans Netz gehen wird. Des Weiteren nahm RWE Innogy im
September 2011 sein erstes Offshore-Wind-Installationsschiff in Betrieb, das in
der Irischen See den Windpark Gwynt y Môr mit einer Leistung von 576 MW
errichten wird.
Die Gesamtzahl neuer Arbeitsplätze in Hamburg im Bereich erneuerbare Energien / Windenergie beläuft sich seit Anfang 2009 auf etwa 2.000.