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Editorial November

Editorial November
KI - eine der neuesten Entwicklungen im EE-Bereich (Hamburg Media Server)

Bereits zum achten Mal hat das EEHH-Cluster den „German Renewables Award“ als Auszeichnung aus der Branche und für die Branche am 28. November verliehen. Die Preisverleihung hat in diesem Jahr erneut gezeigt, dass im gesamten Bereich der Energieversorgung viele hochinnovative Projekten und Produkten entstehen, die an vielen Stellen die weitere Verknüpfung zwischen den verschiedenen Energieversorgungssegmenten voranbringt.  Insofern bestätigt auch diese achte Verleihung, dass in der Verknüpfung der verschiedenen Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Industrie im Moment das größte Potenzial liegt, wirksam CO2-Einsparungen zu erreichen. Erneut zu sehen, wie Einzelpersonen, Studenten und Unternehmen sich für solche Lösungen einsetzen, macht erstens viel Spaß und motiviert zweitens dazu, die Energiewende als gesamtgesellschaftliches Projekt zu sehen. Herzlich Glückwunsch an alle Gewinner!

Viele Innovationen und marktreife Lösungen sind für die kommende Entwicklungen der Energiemärkte verfügbar. Die Regularien der verschiedene Energiemärkten lassen aber häufig keine wirtschaftlich darstellbare Umsetzung von technisch und ökologisch vorteilhafte Projekte zu. Die verschiedenen Energiemärkten für Strom, Wärmeversorgung, Mobilität und Industrie sind noch viel zu oft strikt separat voneinander und durchaus restriktiv reguliert. Dies führt heute noch vielfach dazu, dass Innovationen quasi in einer Warteposition verharren müssen: Funktion und Skalierbarkeit werden in Pilotprojekten und Demonstratoren nachgewiesen, aber eine skalierte Umsetzung kann durch fehlende oder einengende Regulatorik nicht erreicht werden.

Andere Länder sind hier durchaus agiler und experimentierfreudiger, wie man in Asien vielfach aber auch in anderen EU-Ländern sehen kann. Für die Unternehmen, die die deutsche Energieversorgung ausrüsten, ist dies ein großes Dilemma: Produkte und Lösungen können häufig nicht mehr auf den eigenen Heimatmarkt in einer sinnvollen Umsetzungsgröße vorgeführt werden. Leuchtturmprojekte entstehen durchaus – aber können mit ihrem „Licht“ gar keine Marktdynamik auslösen. Wohin das führen kann, zeigt sich gerade deutlich bei der Windenergie: Produktionsstätten werden geschlossen, ganze Technologiesparten verschwinden (wahrscheinlich für immer), und die industrielle Substanz geht verloren – da der Heimatmarkt aktuell nicht mehr existiert. So sind in kürzester Zeit 35.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Daher ist das große Appell, das implizit auch in diesem Jahr vom „German Renewables Award“ ausgeht, innovationsfreudiger bei der Regulatorik der Energiemärkte zu werden – und zwar schnell!

Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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