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Editorial Mai

Die knapp 300 Mitglieder des Fördervereins unseres Clusters haben ihre Wünsche und Prioritäten für die neue Legislaturen in Berlin und Hamburg sehr klar in unserer Mitgliederbefragung benannt. Besonders deutlich war die Priorisierung von schnelleren Genehmigungs- und anderen Verwaltungsverfahren durch mehr Personalressourcen und eine konsequente Digitalisierung. Hier tickt unsere Branche nicht anders als andere Industriebranchen – aber bemerkenswert war trotzdem, dass die Befragten dieses Thema zu 95 % ganz oben auf ihre Liste setzten.
In Richtung Bundesregulierung stehen zwei Themen an vorderster Stelle: mehr Marktwirkung bei den CO2-Emissionen und eine deutlich höhere Flexibilität im Strom-(und Energie-)System. Die CO2-Emissionen sollen nach Wunsch unserer Mitglieder, in allen Sektoren - auch in den Sektoren Wärmeversorgung und Mobilität - in Zukunft in einem Handelssystem für Emissionszertifikate geregelt werden, mit einer zügigen Verknappung. Nur so wird das „Level Playing Field“ mit den fossilen Energien erreicht. Unsere Mitglieder nennen den Zertifikatehandel interessanterweise mit großem Abstand vor einer CO2-Besteuerung. Daneben wünschen sich unserer Mitglieder vom Bund, dass ein Stromsystem entsteht, auf dem Flexibilitäten durch den Strommarkt und dynamische Netzentgelte aktiviert werden. Energiespeicher und flexible Energieverbraucher in Industrie und anderswo sollen durch eine kluge Marktsteuerung dazu gebracht werden, Strom zu speichern oder zu verbrauchen, wenn viel Erneuerbare Energien verfügbar sind – im Gegenzug speisen Speicher Energie in das System ein. Verbraucher drosseln ihren Verbrauch, wenn wenig Erneuerbare Energien verfügbar sind und Strom teuer ist. Die Ergebnisse sind nicht so überraschend, aber in ihrer Deutlichkeit in unserer recht heterogenen Mitgliederlandschaft unerwartet klar.
Für die neue Legislatur in Hamburg haben unsere Mitglieder ebenfalls klare Wünsche formuliert. Ihre Prioritäten liegen auf der Entwicklung Hamburgs zu einem Wasserstoffhub im industriellen Maßstab, auf der Realisierung der (großen) Solarpotenziale in der Stadt und ebenso auf der Fortsetzung der zügigen Realisierung einer klimafreundlichen Wärmeversorgung in die Stadt.
Wir sind gespannt auf die neuen Impulse, die im Bund und in der Stadt in der kommenden Zeit entstehen und freuen uns darauf, die Initiativen mit unseren Mitgliedern zu unterstützen!