Editorial März

Anfang des Jahres hatten wir durch den öffentlichen „Kassensturz“ des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, schon feststellen müssen, dass Deutschland seine Klimaschutzzielen bis 2023 kaum einhalten wird. Was wir schon geahnt hatten, nämlich, dass die Vorgängerregierung viele Themen hatte schleifen lassen, bestätigte somit.

Jetzt hat uns der Ukraine-Krieg neben dem großen Leid zusätzlich vor Augen geführt, wie abhängig wir nach wie vor von Energieimporten sind. Über viele Jahre hatten Energiesparen, die Diversifizierung der Energieversorgung und ein schneller Umstieg auf Erneuerbare Energien einfach keine Priorität. Ich fühle mich erinnert an die Ölkrisen in den 1970er Jahren, denen mit autofreien Sonntagen und Tempolimits begegnet wurden, und kann es kaum fassen, dass wir uns 50 Jahre später noch genau in derselben Situation befinden.

Dabei stehen heute so viele Techniken zur Verfügung, um unseren Energieverbrauch dramatisch zu reduzieren: hocheffiziente Wärmepumpen, Elektroautos, digitale Tools, um uns beim Energiesparen zu helfen. Hier würde ich nur empfehlen, die Bücher von Ernst-Ulrich von Weizsäcker zu lesen. Mittlerweile sind die Erneuerbare Energien weit günstiger als alle andere Energieformen.

Worauf warten wir noch? Warum werden immer noch so viele SUVs verkauft, so wenige Wohnungen saniert, so wenige Wind- und Solaranlagen gebaut? Der Kraftakt in der Energieversorgung, der wegen des Klimaschutzes ohnehin erforderlich war, muss jetzt unter dramatisch geänderten Rahmenbedingungen endlich angegangen werden. Nach diesen vielen Jahren energiepolitischer Gemächlichkeit - bis hin zum Stillstand – muss jetzt endlich ein Feuerwerk der Aktivitäten kommen. Der Rubel muss rollen – aber nur noch in Investitionen in den Klimaschutz!