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Editorial Februar

Editorial Februar
EEHH GmbH

Bei unserem letzten Stammtisch TEE (Treffpunkt Erneuerbare Energien), gemeinsam mit dem BWE Hamburg, konnten wir eine Podiumsdiskussion anlässlich der bevorstehenden Bürgerschaftswahl in Hamburg erleben, die deutlich machte, dass es abseits aller Wahlkampfrhetorik auch sehr viele Gemeinsamkeiten in der Energiepolitik auf Landesebene gibt.

Recht unaufgeregt und sachlich diskutierten Parteienvertreter u.a über Wärmepumpen. Das Publikum konnte feststellen, dass die Parteien im Detail zwar unterschiedliche Positionen vertreten, aber es auch einen großen Konsens darüber gab, dass die Wärmepumpe in den Stadtteilen Hamburgs, in denen keine Fernwärme realisiert werden kann, einfach eine technisch gute Lösung ist, die sich bestimmt auch am Markt in Hamburg durchsetzen werde. Nur zur Installationspflicht und entsprechenden Fristen gingen die Meinungen auseinander. Sogar bei diesem vermeintlich hochemotionalem „Heizungshammer“ scheint also eine Menge Konsens möglich!

Ebenso beim Thema Solar. Hier waren sich alle Parteienvertreter einig, dass die Solarenergie in Hamburg massiv ausgebaut werden müsse und hier in der Vergangenheit viel zu wenig passiert sei. Vor Allem war man sich darin einige, dass, um den Ausbau der Solarenergie auf privaten und gewerblichen Liegenschaften voranzubringen, auch die Stadt selbst zum Vorreiter beim Solarausbau auf städtischen Gebäuden werden müsse. Soweit die Einigkeit. Dagegen wurde die eingeführte Solarpflicht bei Dachsanierungen von den Koalitionsparteien SPD und Grünen verteidigt, während zu diesem Thema CDU und FDP eher auf Freiwilligkeit und Förderung setzen möchten.

Von allen Parteienvertreter gab es die gemeinsame Position, dass Hamburg als Windhauptstadt gestärkt werden solle. Beim Ausweisen von Vorrangflächen für Windparks in Hamburg wurden Unterschiede sichtbar. Während Grüne, SPD und Linke dafür plädierten, in der Windhauptstadt selbst auch solche Flächen auszuweisen und möglichst eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu realisieren, waren CDU und FDP hier wesentlich zurückhaltender.

Insofern zeigte unser TEE exemplarisch, dass unter den vertretenen Parteien auf dem Podium in der Energiepolitik in Hamburg eine Menge Konsens vorhanden ist, und alle Parteien auch nach der Wahl eine ambitionierte Klima- und Energiepolitik für notwendig halten. Ebenso machte das letzte beschlossene Energiepaket vor der Bundestagswahl im Bundestag parallel deutlich, dass, wenn es darauf ankommt, die Parteien zu einem vernünftigen Konsens finden können. Dies stimmt zuversichtlich, dass die Energiepolitik sich nach der Bundestags- und der Bürgerschaftswahl vernünftig weiter entwickeln wird. Vor Allem, da die verfügbaren Technologien, von Windanlagen, über Solaranlagen hin zu Wärmepumpen und Batterien so gut und günstig sind, dass sie sich am Markt aus wirtschaftlichen Gründen durchsetzen werden!

 

Über Jan Rispens

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Seit Gründung in 2011 ist Jan Rispens, als gelernter Elektrotechnik-Ingenieur, Geschäftsführer der EEHH Clusteragentur und seit 20 Jahren aktiv im Bereich nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz.

von Jan Rispens