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Editorial Dezember
Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu. Die Erneuerbaren Energien haben im Stromsektor einen Anteil von knapp 60% erreicht, nachdem der Ausbau mehrere Jahre schlimm gestockt hatte. Im Bereich der Wärmeversorgung sind viele Kommunen auf einem guten Weg ihre Wärmeplanungen voranzutreiben, um ihre Bürgerinnen und Bürger klare Perspektiven auf ihre Wärmeversorgung der Zukunft zu geben. Es sind sehr viele Großbatterien in Deutschland geplant, womit sehr beachtliche Effekte für die Stabilisierung des Stromnetzes erreicht werden könnten in Zukunft. Dies kann auf der Habenseite des Jahres verbucht werden.
Auf der Sollseite stehen viele energiepolitische Baustellen, die durch den Fall der Bundesregierung nicht mehr in dieser Legislatur angegangen werden können. Die finanzielle Absicherung und Förderung des klimaneutralen Ausbaus der Fernwärme sowie die Absicherung der umweltfreundliche Kraftwärmekopplung über das nächste Jahr ist offen. Die Modalitäten für eine klimaneutrale Stromversorgung der Zukunft bleiben undefiniert ebenso wie die Frage, wie eine dauerhafte Verringerung der Netzentgelte erreicht werden kann. Und ob die Förderprogramme für die klimaneutrale Umbaumaßnahmen für private Immobilienbesitzer bestand haben werden 2025 scheint ebenso ungeklärt zu sein.
Vieles scheint also 2025 offen zu sein oder gar zu Disposition zu stehen nach der Bundestagswahl. Doch der Raum der technologischen Möglichkeiten in Richtung einer klimaneutralen Transformation ist beschränkt – nach der Wahl könnte schnell klar werden, dass vermeintliche „Alternativen“ in der Praxis nur sehr eingeschränkt möglich sind. Und die technischen Innovationen werden einfach weitergehen, und die Produkte, die wirtschaftlich überzeugen, werden sich am Markt einfach durchsetzen. Genauso wie der für sein Lebenswerk mit unserem „German Renewables Award“ im November ausgezeichnete Professor Mojib Latif darstellte, dass nach der erstmaligen Präsentation eines iPhones 2007 heute fast alle Menschen ein Smartphone in der Tasche halten.
Deswegen sollten wir das Jahr trotz alledem mit einem gewissen Optimismus abschließen, im Vertrauen darauf, dass aus einem vermeintlich zu erwartenden Roll-Back schneller, als man denkt, ein Roll-Forward werden könnte! In diesem Sinne verabschieden wir uns als Cluster EEHH mit Hoffnung von diesem Jahr 2024, wünschen Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2025 sowie besinnliche und erholsame Feiertage!