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Editorial Dezember

Editorial Dezember

Das Jahr 2017 nähert sich dem Ende – und es war mit Sicherheit ein bewegendes Jahr für die erneuerbaren Energien. Auf der positiven Seite beobachteten wir national und international nochmal deutlich gesunkene Preise für Windenergie an Land, auf See und für Photovoltaik. Wir können bei der Windenergie sogar davon ausgehen, dass keine Mehrkosten mehr gegenüber konventioneller Stromerzeugung entstehen. Die Photovoltaik macht heute sogar noch erheblich schnellere Kostenfortschritte und holt weiter auf - eine extrem positive Kostenentwicklung also. Wie würde die Lage heute sogar aussehen, wenn die CO2-Emissionen einer faire Bepreisung von 25 Euro oder mehr pro Tonne unterliegen würden?

Auf der Negativseite stehen aber auch einige sehr wichtige Punkte. Die Umstellung auf Ausschreibungen für Wind und Solar hat einige bedeutende Überraschungen gebracht. Es gibt – wie erwartet - eine starke Konkurrenzsituation mit niedrigeren Strompreisen. Außerdem beobachten wir, dass es bei Onshore-Wind, durch undurchdachte und leicht umgehbare Konditionen in der Bürgerenergieklausel, zu großen Verwerfungen kommt und eine große Delle beim Ausbau ab 2019 auf uns zukommen wird. Eine schnelle Korrektur dieser Problematik ist bei den verschiedenen Ausschreibungen nicht per Verordnung, sondern nur über den Bundestag möglich. Flexiblere Korrekturmöglichkeiten wurden bei der Einführung der Ausschreibungen nicht eingeplant. Nicht zuletzt ist die Sektorenkopplung zwar in aller Munde, aber in der Praxis zeigt sich, dass nahezu alle Projekte heute durch ungünstige Rahmenbedingungen wirtschaftlich nicht durchführbar sind.

Insofern stehen wir am Ende des Jahres vor einer gemischten Bilanz. Die Energiewende-Akteure haben in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder bewiesen, flexibel, anpassungsfähig und innovativ zu sein. Bei bei der Verleihung unseres German Renewables Awards wurde dies sehr deutlich. Insofern sind und bleiben wir im Cluster EEHH zuversichtlich, dass auch im Jahr 2018 die Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung weiter voran schreiten wird. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine erholsame und besinnliche Weihnachtszeit, um im kommenden Jahr gemeinsam weitere Beiträge für die Energiewende zu leisten!

 

 

Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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