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Editorial August
Kurz vor der Bundestagswahl ist eine mögliche Quote für Elektrofahrzeuge eines der wichtigsten Themen in der politischen Debatte. Der Betrug bei den Stickoxidemissionen moderner Dieselfahrzeuge ist sicher der aktuelle Auslöser in Deutschland und in der EU, aber auch Verbesserungen bei den angebotenen Elektrofahrzeugen spielen eine große Rolle. Einig sind sich fast alle Parteien darüber, dass Elektrofahrzeuge in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden. Ob dies aber über Verbote, Quoten oder Förderprogramme erreicht wird, ist höchst umstritten.
Wir als Cluster EEHH haben mit forsa eine Umfrage durchgeführt, um zu erfahren, wie die Bundesbürger die Lage zur Elektromobilität einschätzen. Außerdem haben wir gefragt, ob sie die wichtigen Zusammenhänge zwischen dem Ausbau der erneuerbaren Energien, Treibhausgasemissionen und der kommenden massenhaften Elektromobilität erkennen. Wichtigste Ergebnis war, dass 85% der Befragten der Ansicht ist, dass die Erneuerbaren Energien beschleunigt ausgebaut werden müssen. Nur so können künftig Millionen von Elektrofahrzeugen in Deutschland unterwegs sein. Wenn dieser Ausbau nicht geschieht, würden sich die Emissionen nur vom Auspuff zum Kraftwerksschornstein verlagern. Eine Senkung der Emissionen gäbe es nicht. Die Umfrage macht deutlich, dass die Interviewpartner für die Sektorkopplung zwischen Stromsektor und Mobilität einen ambitionierteren Ausbau der erneuerbaren Energien erwarten.
Ein Drittel der Befragten meinen, dass Elektrofahrzeuge auch mit dem heutigen deutschen Strommix eine bessere CO2-Bilanz haben als vergleichbare Diesel- oder Benzinautos. Ein gefährlicher Irrtum. Vor kurzem hatte eine Studie im Auftrag der Schwedischen Energieagentur darauf aufmerksam gemacht, dass für die Herstellung von Batterien der Elektrofahrzeuge so viel Energie nötig ist, dass unter Einbeziehung dieses Energieverbrauchs Elektrofahrzeuge eine schlechtere Klimabilanz als konventionelle Fahrzeuge haben. Nur wenn Fahrzeuge mit 100 % grüner Strom „betankt“ werden, haben sie nach einigen Jahren Fahrzeit eine insgesamt bessere CO2-Bilanz. Für die überwältigende Mehrheit der Befragten sind die entscheidenden Faktoren bei der Anschaffung eines E-Fahrzeuges die Ladeinfrastruktur, die Reichweite und die Kosten – nicht etwa die Förderung oder eine kostenlose Stromladung. Diese Baustellen sollte die künftige Bundesregierung gemeinsam mit der Automobilindustrie angehen.