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Editorial

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Organisationsteam der HOW 2017 (DNV GL)

Seit Anfang des Jahres sind viele Unternehmen im Bereich Windenergie dabei, Gebote für Windparks an Land und auf See abzugeben. Die Ära der Ausschreibungen hat angefangen. Bei der „Hamburg Offshore Wind – HOW 2017“-Tagung, die wir als EEHH-Cluster gemeinsam mit unserem Mitgliedsunternehmen DNV GL am 4. und 5. April durchgeführt haben, wurde klar, dass für Offshore Wind von einer neuen Ära gesprochen werden muss. Wir sind in eine Phase des Wettbewerbs eingetreten; es scheinen niedrige Strompreise möglich zu sein, die vorher undenkbar schienen.

Die Branche hat diesen Wettbewerb akzeptiert, ja, scheint ihn geradezu zu wollen. Nach etlichen Jahren, in denen Erfahrungen gesammelt wurden – erfolgreiche, aber auch schmerzliche –, scheinen wir jetzt die Früchte der vergangenen Jahre in der Projektentwicklung auch ernten zu können. Die Gebote für die erste Ausschreibungsrunde für Offshore-Wind sind bis zum 3. April 2017 bei der Bundesnetzagentur eingegangen. Lassen wir uns überraschen, wie die Ergebnisse sind, wenn sie in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden.

Eines sagten auf der HOW 2017 ausnahmslos alle Industrie- und auch einige politische Vertreter: der Ausbaudeckel von 15 Gigawatt bis zum Jahr 2030 sollte bei stark sinkenden Preisen für Offshore-Windstrom wieder angehoben werden. Dieses kann nicht von heute auf morgen beschlossen werden. Aber die Diskussion darüber muss möglichst schnell nach der Bundestagswahl im September 2017 anfangen. Der Deckel für den Offshore-Ausbau kann erst für die Zeit ab dem Jahr 2025 angehoben werden, da erst danach die Netzkapazitäten im erforderlichen Maße für einen stärkeren Offshore-Zubau erweitert werden können. Bis vor einigen Jahren gab es ein offizielles Ausbauziel von 25 Gigawatt für Offshore Wind in Deutschland. Dieses Ziel bis 2030 noch zu erreichen, ist nicht realistisch, aber bis 2035 könnte es gut gelingen!

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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