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„Der Zeit immer einen Schritt voraus“ Interview mit Dr. Thorsten Granzow, Standortleiter Enlite Management & Engineering GmbH

„Der Zeit immer einen Schritt voraus“
Dr. Thorsten Granzow (Enlite)

EEHH: Ihre Unternehmensphilosophie lauter: „Der Zeit immer einen Schritt voraus“. Wie sind Sie darauf gekommen und was genau verstehen Sie darunter?

Dr. Thorsten Granzow: „Unser Ziel ist es, unseren Wettbewerbern und Kunden immer einen Schritt voraus zu sein. Dieses versuchen wir umzusetzen, indem wir alle ENLITE-Kollegen mindestens sechs Tage pro Jahr kunden- und projektspezifisch schulen und weiterbilden. Dadurch ist es uns erfolgreich gelungen, einen messbaren Mehrwert für unsere Kunden zu generieren, weil wir Entwicklungen besser einschätzen können. Wir verfolgen die aktuellen Veränderungen auf dem Markt und sind im ständigen Austausch mit unserem Kunden, um deren Bedürfnisse zu identifizieren.“

EEHH: Sie realisieren mehr als 100 Beratungsprojekte pro Jahr – eine beeindruckende Zahl. In welchen Feldern der Erneuerbaren Energien sind Sie genau unterwegs? Könnten Sie ein paar beispielhafte Projekte nennen?

Dr. Thorsten Granzow: „Bei unseren Kunden handelt es sich um Erzeuger von Strom und Wärme, Versorger von Strom, Gas, Fernwärme, Fernkälte und Wasser, Übertragungsnetzbetreiber und Betreiber von Daten und IT-Infrastrukturen. Projektbeispiele im Bereich Erneuerbare Energien sind:

Energieerzeuger

  • Projekt-Office für die Errichtung einer Biomasse HWE-Anlage (Heißwassererzeuger)
  • Projekt-Office für ein Organisationsprojekt, das ein standardisiertes, digitalisiertes und standortübergreifendes Optimieren verschiedener Plattformtechnologien der Windenergie ermöglicht

Energieversorger

  • Projekt-Office für den Bau eines PEM-Elektrolyseurs (17,5 MW), Wasserstoffspeichers und Verdichters zum Kombinationsbetrieb mit einer GuD-Anlage (PEM = Proton Exchange Membrane; GuD = Gas- und Dampfturbine)
  • Unterstützung eines Fördermittelprojekts zum Bau einer Hochtemperaturwärmepumpe am Standort der Kältezentrale eines Energieversorgers

Übertragungsnetzbetreiber

  • Projekt-Office für einen hybriden Interkonnektor: Die Anschlüsse von Offshore-Windparks werden in einem Interkonnektor zwischen zwei Ländern integriert
  • Projekt-Office für ein Projekt zum witterungsabhängigen Freileitungsbetrieb: Optimierung des Freileitungsbetriebes in Abhängigkeit von Wind, Außentemperatur etc.

EEHH: Wie findet Onboarding in Zeiten von Corona bei Ihnen statt?

Dr. Thorsten Granzow: „Unabhängig von Corona haben wir einen mehrstufigen Bewerbungsprozess. Anhand von vordefinierten Kriterien werden die Kandidaten durch HR auf einem internen Portal für Führungskräfte freigeschaltet, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, anderenfalls erfolgt eine Absage. Je nach Seniorität haben wir im Rahmen der Corona-bedingten Vorgaben auch persönliche Gespräch in unseren großen Besprechungsräumen in Berlin oder Hamburg durchgeführt.&60; Das Vertragspaket stellen wir in einem Telefongespräch vor. Anschließend senden wir die Inhalte zusammengefasst in einer E-Mail der Person zu. Nach Einigung erfolgt der postalische Austausch.

Im Laufe des Jahres 2020 und heute arbeiten nahezu alle Kollegen aus dem Homeoffice. Dadurch waren wir gezwungen, unser Onboarding mit dem ersten Arbeitstag (fast) ausschließlich digital durchzuführen. Einige neue Kollegen erhielten ihr Equipment (Surface, iPhone) in einem Paket. Die Geräte waren so vorkonfiguriert, dass die neuen Kolleg/innen sie mit den Zugangsdaten sofort nutzen konnten. Termine hatten wir bereits teilweise vor dem ersten Arbeitstag ins Outlook eingestellt. Im Outlook-Posteingang befindet sich bereits eine Mail mit Inhalten zum Onboarding-Prozess, den der neue Kollege/die neue Kollegin durchläuft. Bereits ein bis zwei Wochen vor Arbeitsbeginn nehmen die HR-Kollegin und der Vorgesetzte Kontakt mit der/dem neuen Mitarbeiter/in auf, um erste Absprachen zu treffen. Das Onboarding ist dadurch umfangreicher geworden.

Im letzten Jahr haben wir 23 neue Kollegen/Kolleginnen an den Standorten Berlin, Hamburg und Essen begrüßt. In diesem Jahr wird am 15.01.2021 eine weitere Kollegin in Hamburg dazukommen; weitere Verträge für Hamburg sind bereits unterschrieben.

EEHH: Eines Ihrer Themenfelder ist die viel beschworene Digitalisierung, die 2020 eine wichtigere Rolle denn je gespielt hat. Welche Trends beobachten Sie in diesem Bereich in den Erneuerbaren Energien?

Dr. Thorsten Granzow:

„Folgende Trends sehen wir:

  • Verstärkung Datenanalyse und Performance Monitoring über die Assets
  • Zustandsanalysen und darauf basierte Maßnahmenplanung
  • Aufbau digitaler Zwillinge und BIM (Building Information Model: eine digitale Abbildung eines Baukörpers in einer Datenbank/in einem Modell)
  • IT-Systeme für witterungsabhängigen Freileitungsbetrieb
  • Globale Digitalisierungs- und IT-Strategien als Standards zur Optimierung des Betriebes von Windparks“

https://www.enlite.de/

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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