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Editorial April 2019 Editorial April 2019
Die „Hamburg Offshore Wind Conference 2019 (HOW 2019)“ führten DNV GL und EEHH in der vergangenen Woche zum dritten Mal als Kooperationspartner durch. Erneut war sie mit knapp 200 Teilnehmern ausgebucht und erfreute sich großen Brancheninteresses. Bereits in der politischen Podiumsdiskussion zu Beginn der Konferenz wurde deutlich, dass Deutschland dabei ist, vom Vorreiter zum Nachzügler der Offshore Windenergie zu werden. Es fehlt derzeit von Seiten der Bundesregierung ein ähnliches Commitment wie in anderen europäischen Ländern, die die Offshore Windenergie schneller und stärker ausbauen wollen, da das Kostenniveau mittlerweile extrem gesunken ist. Alle Diskutanten stellten fest, dass es keine klare Gesamtvorstellung der Energiewende gibt, die von der Gesellschaft als mittel- und langfristiges Leitbild angenommen werden kann.
Dabei wurde auf der Konferenz immer wieder die gemeinsame Branchenposition betont, dass es für die Sicherung der Branchenproduktion in Deutschland und zur Erreichung einer weitere Kostendegression notwendig sei, dass das Ausbauziel für Offshore Wind von 15 auf 20 GW angehoben werde. Nur so könne das Ausbauziel der Erneuerbaren von 65% 2030 erreicht werden.
Auf der HOW 2019 wurden erstmals auch innovative Projekte mit dem Offshore Innovation Award ausgezeichnet. Die Branche glänzt sowohl mit hochspezialisierten innovativen Detaillösungen als auch mit innovativen Gesamtanlagenkonzepten. Das Publikum wählte elektronisch das spanische Unternehmen Esteyco mit dem „Elisa“-Anlagenkonzept zum Gewinner.
Die Anlage mit Betonfundament und mit einem Turm aus vorgefertigten, teleskopischen Betonelementen und einer darauf montierten Windenergieanlage wird als schwimmende Komplettanlage aus einem Hafen zum Standort geschleppt und ohne Kraneinsätze abgesenkt. Wir beglückwünschen Esteyco für die Umsetzung ihres Konzeptes und freuen uns bereits auf den Offshore Innovation Award 2020!