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CRUSE Offshore GmbH (COG)

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CRUSE Offshore GmbH (COG)

Nach dem Pariser Klimaabkommen gewinnt Wasserstoff (H2) als CO2-freier mobiler Energieträger zunehmend an Bedeutung. Zudem ist nach dem Beginn des Ukraine-Krieges der Wunsch nach Unabhängigkeit von russischem Erdgas in der EU stark gestiegen. Langfristig soll dies mit dem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien geschehen. Eine der effektivsten Möglichkeiten ist die Nutzung der Offshore Windenergie. Der Nordatlantik ist sehr windreich und grenzt mit seinem östlichen Teil an die nordwesteuropäischen Staaten, wie Irland, GB, Schottland und Norwegen. Windenergie kann dort zeitlich und mengenmäßig unbegrenzt geerntet werden. Der Erfolg von grünem H2 hängt vor allem davon ab, ob es der Industrie zeitnah, kostengünstig und in großen Mengen zur Verfügung gestellt werden kann (als Ergänzung zu erneuerbarem Strom).

Grüner H2 wird mit Elektrolyseuren hergestellt, die mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.  Die hohen Stromkosten, die begrenzten Netzkapazitäten und die geringe Verfügbarkeit in Europa veranlassen die Regierungen bereits dazu, Pläne für den Import von grünem H2 zu schmieden, da der heimische Bedarf nicht ansatzweise aus regional verfügbaren Ressourcen gedeckt werden kann. Eine weitere Komplikation ist die Wirtschaftlichkeit der Speicherung und des Transports. Der erzeugte Wasserstoff kann entweder unter sehr hohem Druck in gasförmigem Zustand oder bei sehr niedrigen Temperaturen in flüssigem Zustand gespeichert werden. Eine andere Form ist die chemische Speicherung mit Stickstoff als grünes Ammoniak bei -33°C, welches jedoch hochtoxisch ist. Alle genannten Formen erfordern eine spezielle Infrastruktur für die Lagerung und den Transport. Dieses erhöht die Kosten immens und hemmt den Markthochlauf.

Unser schwimmender Offshore-H2-Generator ist vom Stromnetz an Land abgekoppelt und verbraucht, wie auf einem Kreuzfahrtschiff, den selbst erzeugten Strom vor Ort, hauptsächlich durch den Elektrolyseur. Der erzeugte grüne H2 wird in dem "Liquid Organic Hydrogen Carrier" (LOHC) als Trägerflüssigkeit gespeichert. Ähnlich wie bei FPSO*-Schiffen wird diese Flüssigkeit monatlich mit einem konventionellen Shuttle-Tanker ausgetauscht und zu Industriehäfen gebracht, die meist auch an ein Binnenwasserstraßennetz angeschlossen sind. Der LOHC kann auf See und an Land bei Umgebungsdruck und -temperatur unter Nutzung der bestehenden Öl-Infrastruktur gelagert und transportiert werden. Die GW-Wasserstofffarmen bestehen aus mehreren schwimmenden H2-Generatoren, die jeweils von einer Windturbine angetrieben werden. Die H2-Farmen sind frei skalierbar und am effektivsten, wenn sie in Gebieten mit kontinuierlich hohen Windgeschwindigkeiten aufgestellt werden, was wiederum eine sehr große Produktionssteigerung gewährleistet. Dort können die Elektrolyseure rund um die Uhr Wasserstoff produzieren. Um Planungs- und Rechtssicherheit zu erhalten, werden die Offshore-H2-Farmen in den jeweiligen AWZ** der Staaten und in Hafennähe platziert. Unsere zum Patent angemeldete Entwicklung ist von der Technischen Universität Hamburg (TUHH) im Bereich Offshore-Technologien & Schiffbau und von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) für die Speicherung des H2 im LOHC verifiziert. Viele Simulationen, Windkanal- und Wellentankversuche wurden bereits erfolgreich abgeschlossen. Alle installierten Serienkomponenten der Zulieferer haben mindestens den Technology Readiness Level (TRL) 9. Die CRUSE Offshore GmbH (COG) hat TRL 4 für den Floater erreicht und plant den Bau eines 5-MW-Prototyps mit den maritimisierten Komponenten, gefolgt von einer 15-MW-Version für die GW Offshore H2-Farmen. Die Techniken wurden von der Offshore-Ölindustrie übernommen und bieten die Möglichkeit eines reibungslosen Übergangs von fossiler zu erneuerbarer Energie unter Verwendung eines flüssigen Energieträgers im industriellen Maßstab. COG plant mehrere GW-Offshore-H2-Farmen an geeigneten europäischen und internationalen Standorten.

* Floating Production Storage and Offloading Unit, ** Ausschließliche Wirtschaftszone

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