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Nachbericht 18. Sitzung Forum Wärme

Nachbericht 18. Sitzung Forum Wärme

Am 29. Juni 2022 fand in der Katholischen Akademie die 18. Sitzung des Forums Wärme unter dem Titel: Dezentrale- und Fernwärmelösungen im Kontext der Gaskrise statt.

Es war im Forum die erste Präsenzsitzung seit November 2019, aber die zunehmende Verunsicherung aufgrund der aktuell deutlich steigenden Coronazahlen, zeigte sich in der recht geringen Anzahl der Anwesenden. Nichtsdestotrotz durften wir mit Herrn Dr. Lohmann und Herrn Claas-Reuther zwei Referenten begrüßen, die den Anwesenden die Zusammenhänge der gegenwärtigen Gaskrise und mögliche alternative Entwicklungen im Wärmemarkt vorstellten.

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Steffen Bechtel (EEHH)  und der kurzen Anmoderation von Burkhardt Warmuth als Mitglied der Forums-Lenkungskreises, begann zunächst Herr Lohmann mit seinem Vortrag, in dem er auf die Hintergründe und Zusammenhänge der angespannten Situation im Gasmarkt einging. Der Ukrainekrieg führte natürlich jüngst zu einer starken Zuspitzung der Versorgungsituation in Deutschland, ein deutlicher Anstieg der Gaspreise begann jedoch bereits im Jahr 2021 und liegt u.a. in globalen Ereignissen wie sehr heißen und trockenen Sommern in Südamerika und Asien begründet. Der große Strombedarf für Klimaanlagen in Asien und Lateinamerika wurde und wird zu großen Teilen durch Gaskraftwerke bereitgestellt, was zu einer zunehmenden Verknappung der globalen LNG Kapazitäten führt(e). Losgelöst von der aktuellen akuten Gaskrise besteht laut Herrn Lohmann jedoch mittelfristig die größte Unklarheit in dem Grundwiderspruch, politisch den Gasanteil in der Energieversorgung senken zu wollen, während gleichzeitig Marktbeobachter ein „Golden Age of Gas“ prognostizieren.

Im zweiten Vortrag widmete sich Herr Claas-Reuther der politisch rechtlichen Flankierung für die langfristige Entwicklung im Wärmemarkt (im Hinblick auf die Wärmeerzeugung im Gebäudesektor für Heizung und Warmwasser). Dabei ging Herr Claas-Reuther vor allem auf die Kaskadierung der aktuellen oder in Vorbereitung befindlichen Normen und Verordnungen von EU- auf Bundes- und schließlich Länderebene ein. Neben dem EU-Politischen Regelwerk, welches sich in erster Linie in dem gegenwärtig in Überarbeitung befindlichen Klima-, Energie und Verkehrs bezogenen Regelpaket Fit-for-55 wiederfindet, sind dies auf Bundesebene die Regelungen im GEG für Energieeffizienzvorgaben oder EE-Pflichtvorgaben sowie die diskutierte Einführung einer kommunalen Wärmeplanung. Auf Länderebene finden sich in Hamburg durch das Hamburger Klimaschutzgesetz u.a. anteilige EE-Nutzungspflichten sowie die Verpflichtung der Wärmenetzbetreiber zu Dekarbonisierungsfahrplänen.

Im Anschluss an die Vorträge kam es zu einem angeregten Austausch unter den Teilnehmern der Veranstaltung.

Das Cluster bedankt sich bei den Referenten und den anwesenden Teilnehmern.
Die Vorträge stehen hier zum Download zur Verfügung.      

Über Constantin Lange

Profilbild zu: Constantin Lange

Beim Cluster bin ich für den Bereich Forschung und Innovation zuständig und bin damit die Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Industrie und Wissenschaft. Meine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Wind – und Solarenergie sowie im Themenfeld Wärme. Über unsere Fachforen und verschiedene Veranstaltungsformate verantworte ich u.a. direkte Informations- und Diskussionsformate für unsere Mitgliedsunternehmen.