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Nachbericht 1. EEHH-Batteriestammtisch

Nachbericht 1. EEHH-Batteriestammtisch

Am 04. Dezember 2024 fand im Hamburg Ding der erste EEHH-Batteriestammtisch statt. In lockerer Atmosphäre vernetzten sich gut 30 Batterie-Enthusiast*innen und diskutierten die neusten Entwicklungen im Bereich der Batteriespeichersysteme. Vorab gab es zwei inhaltliche Kurzimpulse: Gerrit Lühring vom Bundesverband Energiespeicher e.V. (BVES) referierte zu Hemmnissen bei Thema Netzanschluss für Batteriespeicher und Dr. Steffen Bechtel (EEHH) stellte erste Erkenntnisse aus einer vom EEHH in Auftrag gegebenen Umfeldanalyse der Batteriewirtschaft in der Metropolregion Hamburg vor.

Regulatorischer Wust lahmt flexible Netzanschlussverträge

Gerrit Lühring stellte in seinem Vortrag die Herausforderungen der Netzanschlussverträge für Batterie-Energiespeichersysteme (BESS) in den Mittelpunkt. Der deutsche Markt für BESS entwickelt sich zwar positiv und bietet das größte Potenzial in Europa, doch viele regulatorische Hürden erschweren diese Entwicklung erheblich.

Zum einen lässt die aktuelle Fördersystematik keinen Multi-Use von BESS in Co-Location – also in Kombination mit bspw. Einer PV-Anlage – zu, sodass die Anlagen nicht ihr gesamtes Potenzial entfalten können und unwirtschaftlicher werden. Ein weiterer Punkt ist der Baukostenzuschuss, den Batteriespeicher für den Netzanschluss zu leisten haben. Nach Vorstellung der Bundesnetzagentur sollen regionale Abstufungen erfolgen, die den realen, deutschlandweiten Speicherbedarfen zuwiderlaufen würden. Über den Baukostenzuschuss wird in Q1-2025 ein klärendes BGH-Urteil in dieser Sache erwartet.

Unklarheiten gibt es auch bezüglich „Bauen im Außenbereich“. Eine BauBG Novelle sollte die bisher implizierte in eine explizite Privilegierung umwandeln. Die Novelle gehört aktuell aber zu den zahlreichen Gesetzgebungsverfahren von denen nicht klar ist, ob sie nach dem Ampel-Aus noch umgesetzt werden.

Auch die Vergabepraktiken der Netzanschlusskapazitäten sind regional noch sehr unterschiedlich und abhängig vom einzelnen Netzbetreiber. Zur Diskussion stehen verschiedene Verfahrensmodelle, wie u.a. das Windhundprinzip oder das first-ready- first-served-Prinzip. Von den Teilnehmer*innen wurde hier Klarheit und Einheitlichkeit gefordert.

Es gibt jedoch auch positive Entwicklungen: Die aktuelle EnWG-EEG-Novelle erleichtert Genehmigungsverfahren und Netzanschlussmodalitäten und sorgt für die Aussetzung der Förderung bei negativen Preisen. Dies sorgt dafür, dass die für die Energiewende so wichtigen Co-Location-Anlagen attraktiver werden.

Batteriestammtisch als Erfolgsmodell

Der Batteriestammtisch als solcher findet in Hamburg bereits zum dritten Mal statt und hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Die informellen Treffen erfreuten sich reger Teilnahme und so wuchs der Teilnehmerkreis schnell an. Ins Leben gerufen wurde der Batteriestammtisch von den EEHH-Mitgliedern Suena und Flex-Power. Im Rahmen der eigenen Netzwerkaktivitäten führt EEHH den Batteriestammtisch weiter, um ihm einen institutionellen Rahmen zu geben. Wir freuen uns auf weitere Stammtische und interessante Gespräche.

Über Felix Fresen

Profilbild zu: Felix Fresen

Im Cluster EEHH verantworte ich den Bereich Sektorenkopplung. Dabei liegt mein Fokus auf der Integration von Wärme und Batterietechnologien in ein nachhaltiges Energiesystem. Ich vernetze Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um innovative Lösungen für eine klimafreundliche Zukunft voranzutreiben und Hamburg als Vorreiter in der Energiewende zu positionieren.