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Windenergie als Eckpfeiler der europäischen Energiezukunft From Hamburg to the World: EEHH auf German Pavilion bei WindEurope in Kopenhagen
Die WindEurope Annual Conference kehrte 2025 zurück in die Geburtsstätte der Windenergie.

Drei Tage lang diskutierten hochrangige Politiker*innen, führende Unternehmen und internationale Branchenverbände über die Zukunft der europäischen Windindustrie in Kopenhagen. Zusammen mit 18 anderen deutschen Unternehmen stellte das EEHH-Cluster im German Pavilion aus. Mehr als 16.000 Personen besuchten Europas wichtigste Windkonferenz.
Windenergie im Herzen europäischer Wettbewerbsfähigkeit
Europas Energiezukunft soll sicher, unabhängig und bezahlbar sein. Dazu besteht ein Konsens zwischen Industrie und Politik. Inmitten des geopolitischen Wandels und langsamen Ausbaus formulierte der europäische Windverband eine klare Aufforderung („Copenhagen Call to Action“) an die Politik, um Europas Zukunftsfähigkeit durch den Ausbau der Windenergie zu stärken.
Demnach sollen die EU und einzelne Länder das neue EU-Genehmigungsverfahren anwenden, den EU-Clean Industrial Deal schnell umsetzen und eine stabile Projektpipeline mit zweiseitiger Contracts for Difference-Ausschreibung (CfDs) sicherstellen. Die Industrie sieht dadurch eine große Chance, die europäische Clean-Tech-Lieferkette zu fördern, die Elektrifizierung, u.a. bei der energieintensiven Industrie, z.B. der Stahlproduktion, zu beschleunigen sowie mehr Planbarkeit und Sicherheit für die Investition zu schaffen.
Laut Statistik von WindEurope soll die Windenergie ab 2030 die wichtigste Quelle der Stromerzeugung werden. Damit ist der Ausbau der Windenergie eine tragende Säule der Energiewende und treibt gleichzeitig die grüne Transformation und Dekarbonisierung der gesamten europäischen Wirtschaft voran.
Regionale Kooperation für Offshore-Windausbau essenziell
Zeitgleich in Kopenhagen wurde außerdem ein neuer Offshore-Wind-Deal vorgeschlagen. Die Aufforderung der Offshore-Industrie enthält im Kern zwei Maßnahmen:
• Im Zeitraum 2031-2040 soll das gesamte Ausschreibungsvolumen von 100GW festgelegt und gleichmäßig auf 10GW pro Jahr verteilt werden.
• Die Ausschreibung von 100GW über zehn Jahre soll durch Anwendung von Contracts for Difference-Verfahren erfolgen.
Aus Sicht der Industrie wird damit der Grundstein für eine nachhaltige Offshore-Windindustrie gelegt. Bis 2030 rechnet man mit einer jährlichen Installation von 15GW durch zusätzliche Kapazitäten, die durch Stromabnehmerverträge (PPAs) geschaffen werden. Im Gegenzug zur Aufforderung verspricht die Industrie, Investitionen entlang der Wertschöpfungskette zu tätigen und die Stromkosten um 30% bis 2040 zu senken.
Die europäische Offshore-Windbranche kämpft derzeit mit besonderen Herausforderungen, z.B. hohen Investitionskosten, starker Abhängigkeit von chinesischen Zulieferern und preisgetriebenen Ausschreibungen. Die europäischen Länder brauchen ein abgestimmtes Vorgehen in der Planung und Umsetzung von Offshore-Projekten und relevanter Infrastruktur, um eine einheimische und wettbewerbsfähige Offshore-Windindustrie zu stärken und Risiken abzubauen. Das Projekt „Lion Link“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie regionale Kooperation die Nordsee zu einem integrierten Offshore-Energiesystem umwandeln kann. Der niederländische Übertragungsnetzbetreiber Tennet plant, mit seinem britischen Projektpartner einen Multi-Purpose Interconnector („Lion Link“) in der Nordsee zu bauen. Diese Infrastruktur ist die Erste ihrer Art für beide Länder und soll eine grenzüberschreitende Übertragung und Handel von Offshore-Strom ermöglichen. „Lion Link“ wird mit einem 2GW-Offshore-Windpark verbunden und 2030 in Betrieb genommen.
Fazit
Die WindEurope Annual Conference 2025 war eine äußerst gelungene Veranstaltung. Von Auktionsdesign, Finanzierung bis hin zur Lieferkette, die To-Do-Liste ist lang. Dies ist europäischen Regierungen und Unternehmen bekannt, und sie wollen zusammen eine positive Perspektive für die Industrie entwickeln.
Als deutsche Offshore-Hauptstadt war Hamburg erneut stark vertreten. Auf der großen Bühne lieferten Top-Manager führender Offshore-Unternehmen wie Sven Utermöhlen, RWE, und Marc Becker, Siemens Gamesa Renewable Energy, inspirierende Impulse und Meinungen, während EEHH-Mitglieder wie 8.2, JBO, Kodiak und Windea zahlreiche Gespräche mit potenziellen Geschäftspartnern am Stand führten. Mit 19 Mitausstellern zählt der German Pavilion auf der Wind Europe 2025 zu den größten deutschen Gemeinschaftsständen bisher. Das EEHH-Cluster nutzte wie immer die Gelegenheit, sich über die Branchentrends zu informieren und Netzwerke zu anderen europäischen Energieclustern auszubauen. Vor allem aus den baltischen Staaten war großes Interesse an Hamburg zu spüren.
Die Offshore-Windenergie in Deutschland geht voran, aber das Ziel ist ambitioniert. Bis 2030 soll 30GW ausgebaut werden. Wo stehen wir heute, und welche Auswirkungen hat das aktuelle Ausschreibungsdesign auf die weiteren Ausbaupfade? Zusammen mit DNV werden wir in unserem Flagship-Event „Hamburg Offshore Wind Conference“ am 13. Mai 2025 einen Realitätscheck machen. Programm und Registrierung finden Sie unter diesem Link.