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"Viele Unternehmen im Change Prozess aktuell" Interview mit Coachin Barbara Mai, Mainretreat

Im Gespräch verrät Barbara Mai, Mainretreat, wie sich Vertreter*innen verschiedener Generationen auf Augenhöhe begegnen können.

Mainretreat

EEHH: Was bietest Du im Rahmen von Mainretreat als Dienstleistungen für Deine Kunden an?

Barbara Mai: „Ich biete Coaching-Erlebnisse in freier Natur, in Form eines Halbtags-Retreats und eines Spaziergangs an sowie als Wochenend-Seminar in der Lüneburger Heide - vor allem für Führungskräfte, Teams und Unternehmen in großen Veränderungen aus der Erneuerbaren Energien Branche. Change-Prozesse können hier entweder ganz am Anfang sein, zum Beispiel im Aufbau und Markteintritt eines Unternehmens oder aber bei einem Strategiewechsel, wenn Menschen nicht mitschwimmen oder die neue Fahrt boykottieren. Im Grunde ist es die Begleitung auf Augenhöhe mit Hilfe von Werkzeugen und Techniken aus der positiven Psychologie und der Verhaltenstherapie, die ursprünglich aus dem Tennis, aus den USA, kommen. Grundsätzlich unterstütze ich als Expertin für Veränderungsprozesse Menschen, die in genau solchen feststecken, privat und beruflich.  Viele Menschen und Unternehmen stehen aktuell mitten in solchen Change-Prozessen. Allein durch die Gegebenheiten der letzten fünf Jahre durch Klimakatastrophe, Digitalisierung, Krieg und Krisen hat unsere Arbeitswelt, das Bewusstsein dafür, die Bedürfnisse und Ansprüche der Menschen im Job deutlich verändert. Da setze ich an und helfe bei starren Konzepten, Konflikten und Blockaden, agil und mit Neugier und Freude, in die Veränderung zu surfen.

EEHH: Was wäre ein typischer Fall aus Deiner Sicht?

Barbara Mai: „Führungskraft XY berichtet, dass sein Team aufgewühlt sei und sie miteinander nicht klarkämen; es gab deutliche Veränderungen, und es ruckelt überall. Zunächst definieren wir das gemeinsame Ziel des Coachings sowie das Format. Im Einzel-Coaching, zuerst mit der Führungskraft selbst oder in der Gruppe, onsite, im Wald oder online. Ziele könnten beispielsweise sein: Die Führungskraft möchte seine Mitarbeiter*innen verstehen oder eine dauerhafte Mitarbeiterbindung einführen. Die Führungskraft möchte ein langfristig erfolgreiches Unternehmen mit zufriedenen Mitarbeitern. Besonders wichtig ist hierbei unbedingt, realistische, smarte Ziele und Meilensteine auf dem Weg dahin zu definieren. Das tüfteln wir alles gemeinsam aus. Im Grunde betrachtet ist es wie ein Projekt. Wir durchlaufen eine von mir so genannte ‚Coaching-Matrix‘, die Projektabläufen gar nicht so fern ist.“

EEHH: Heutzutage ist sehr viel von der „Generation Z“ die Rede. Viele „ältere“ Führungskräfte tun sich schwer im Umgang mit ihnen. Welche Erfahrungen hast Du mit der „Gen Z“ gemacht? Was könnte das gegenseitige Verständnis stärken?

Barbara Mai: „Die ‚Generation Z‘ ist mit sehr vielen Krisen aufgewachsen. In den vergangenen fünf Jahren folgte eine riesige Krise auf die nächste: Klimakrise, die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg bzw. die Energiekrise. Damit musste diese Generation lernen umzugehen.. Mir fällt hier besonders auf, dass für jüngere Mitarbeiter*innen andere Werte eine Bedeutung haben als für uns in der ‚Generation Golf‘, die heute um die 40 Jahre alt ist,. Selbstverwirklichung, Work-Life-Balance, Abenteuer, Freiheit – kaum jemand möchte sein Leben aus der ‚GenZ‘ ausschließlich in einem Büro, geschweige denn, nur in einer Stadt verbringen. Ältere Führungskräfte sind gut beraten, sich mit dieser neuen Lebenseinstellung zu beschäftigen, um sich gegenseitig besser zu verstehen, auf Augenhöhe miteinander zu sein und die Kompetenzen und Kapazitäten jedes Einzelnen wertschätzend und entsprechend gezielt einzusetzen – in den Entfaltungsmodus mit ihnen zu laufen. Das funktioniert mithilfe von Coaching-Methoden wunderbar. Coaching gibt hier sehr viel Raum für Entfaltung und entsprechenden Verantwortungsmöglichkeiten “

EEHH: Das klingt auch nach relativ viel Ich-Bezogenheit in der Generation – ist die Individualisierung in unserer Gesellschaft wirklich so stark ausgeprägt?

Barbara Mai: „Wir müssen da soziologische Studien fragen, aber ja, sie hat deutlich zugenommen. Menschen bekommen deutlich weniger Kinder, gehen weniger Bindungen ein und definieren sich anders als früher; das ist nicht nur demographisch nachvollziehbar, sondern auch soziologisch. In einer individualisierten Gesellschaft einen gemeinsamen Konsens zu erreichen, ist eine Herausforderung. Das gelingt über Neugier, Vertrauen und gegenseitige Empathie.“

EEHH: Liebe Barbara, welche Ziele hast Du Dir persönlich für 2023 vorgenommen?

Barbara Mai: „Ich möchte in der Hamburger Erneuerbare-Energien-Branche viel mehr Networking betreiben. Beispielsweise werde ich im Juni bei Blue Beach 2023 stärker mit meiner Marke sichtbar sein. Außerdem möchte ich mich im Cluster Erneuerbare Energien Hamburg mehr in das Thema Fachkräfte einbringen. Aber auch Mentoring-Programme werde ich in der Branche anbieten, gerade für Jüngere, denen ich helfen kann, in unserem Netzwerk ‚spazieren‘ zu gehen. Ich freu mich sehr darauf.“

Wir wünschen Dir viel Erfolg dabei!

Mehr unter:

https://www.mainretreat.de/

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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