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Schwimmende Offshore-H2-Generatoren vorgestellt Dreijähriges BMWK-Verbundvorhaben ProHyGen

Der durch die Windturbine erzeugte Strom wird vor Ort durch den Betrieb eines Elektrolyseurs verbraucht. Der dadurch erzeugte grüne Wasserstoff wird in dem "Liquid Organic Hydrogen Carrier" (LOHC) als Trägerflüssigkeit gespeichert. Bis 2027 soll der Prototyp in Betrieb gehen.

Schwimmende Offshore-H2-Generatoren vorgestellt
Referenten der Projektpartner (s.u.) bei der Vorstellung am 16. Januar 2024 im Internationalen Maritimen Museum Hamburg. Foto: Leo Jaerisch

Als Referent*innen traten auf: Dr. Robert Banek, RENK Group; Dr. Martin S.D. Yoo, CRUSE Offshore GmbH; Tim-Ole Böhm, Innovation Norway; Kirsten Schümer, Cluster Erneuerbare Energien Hamburg; Prof. Moustafa Abdel-Maksoud, TU Hamburg; Jens Cruse, CRUSE Offshore GmbH; Dr. Michaela Ölschläger, Handelskammer Hamburg; Prof. Dr. Peter Wasserscheid, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, und Prof. Dr. Andreas Timm-Giel, Präsident der TU Hamburg.

Das neue Verfahren setzt auf kontinuierlich hohe Windgeschwindigkeiten auf Offshore-Flächen, die die höchstmögliche Energieausbeute bei Windkraftanlagen garantieren. Diese Windverhältnisse und zur Verfügung stehende Offshore-Flächen liegen vor den Küsten Norwegens, Schottlands und Irlands. Neue Methoden in der Gewinnung und im Transport von Wasserstoff ermöglichen nun die „Herstellung vor Ort“ auf schwimmenden Windkraftanlagen. Der Wasserstoff wird gebunden, vor Ort zwischengelagert und in monatlichen Intervallen verschifft. Über Industriehäfen wird der gebundene Wasserstoff auf dem Binnenwasserstraßen- oder Schienennetz mit der schon existierenden Infrastruktur der Ölindustrie auf den Weg zu seinem Zielort gebracht. „Dies ist zurzeit die effizienteste Methode, um Wasserstoff aus Windenergie herzustellen und zu transportieren“, betont Jens Cruse.

Die schwimmenden Offshore-H2-Generatoren sind nicht an ein Stromnetz an Land angeschlossen.  Der durch die Windturbine erzeugte Strom wird hauptsächlich durch den Betrieb eines Elektrolyseurs genutzt. Der dadurch erzeugte grüne Wasserstoff wird in dem "Liquid Organic Hydrogen Carrier" (LOHC) als Trägerflüssigkeit gespeichert. Die Abwärme der Prozesse wird für die Wasseraufbereitung verwertet. Dies ist günstig, umweltverträglich, effizient und vergleichsweise schnell umzusetzen. Die zum Patent angemeldete Entwicklung wird von der TU Hamburg im Bereich Offshore-Technologien & Schiffbau und von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg für die Speicherung des Wasserstoffs im LOHC begleitet. Alle installierten Komponenten der Zulieferer haben mindestens den Technology Readiness Level (TRL) 7 für den Betrieb an Land.

Die CRUSE Offshore GmbH hat den TRL 4 für den Floater abgeschlossen und plant den Bau einer 5-MW-Scaled Version mit den für den Offshore-Einsatz optimierten Komponenten, gefolgt von einer 15-MW-Version für GW Offshore-H2-Parks. Die Offshore-Industrie adaptierte das bewährte Verfahren der Logistik und bietet die Möglichkeit eines reibungslosen Übergangs von fossiler zu erneuerbarer Energie unter Verwendung des flüssigen Energieträgers LOHC. Zahlreiche Computersimulationen, Wellentank- und Windkanalversuche prognostizieren ein erfolgreiches Proof of Concept in nur zwei bis drei Jahren. Es gibt viele Komponenten deutscher Hersteller, die  verbaut werden können, wie z.B. Elektrolyseure und Elektrolyseurkomponenten von H-TEC Systems, Siemens Energy oder Schaeffler.

 

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Über Oliver Schenk

Profilbild zu: Oliver Schenk

Ich bin verantwortlich für den Bereich Marketing Wasserstoff und sorge dafür, dass die hiesigen Projekte und Formate in der Metropolregion Hamburg und darüber hinaus wahrgenommen werden. Um dem vielversprechenden Energieträger zum Durchbruch zu verhelfen unterstütze ich die Wasserstoffwirtschaft mit redaktionellen Beiträgen, Netzwerkveranstaltungen, Videoproduktionen und vielem mehr.

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