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Potentiale urbaner Elektromobilität in der Ostseeregion - das Projekt BSR electric
Der Verkehrssektor und insbesondere städtische Verkehrssysteme spielen eine wichtige Rolle bei der Erreichung der im Pariser Abkommen festgelegten Emissionsziele.
Die Umsetzung nachhaltiger Mobilitätskonzepte, einschließlich der E-mobilität, ist ein Schlüssel zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und zur schrittweisen Abschaffung konventionell betriebener Verkehrsmittel. Dies wird auch von der aktuellen EU-Politik anerkannt, wie z. B. dem Europäischen Green Deal, der ‚sauberere, billigere und gesündere Formen des privaten und öffentlichen Verkehrs‘ als eines der Hauptaktionsfelder zur Erreichung von Null-THG-Emissionen in Europa definiert. Obwohl Städte und Regionen sowie die jeweiligen Behörden als Hauptakteure für die Umsetzung des Europäischen Green Deals angesehen werden und die EU die Planung nachhaltiger urbaner Mobilität (SUMPs) nachdrücklich als Leitfaden für Städte empfiehlt, konzentrieren sich regionalpolitische Maßnahmen wie die EU-Strategie für den Ostseeraum nach wie vor auf eine eher makroregionale Ebene und legen den Schwerpunkt auf transnationale Konnektivität und Fernverkehrskorridore, um den Handel und den internationalen Austausch von Wissen und Dienstleistungen zu fördern. Diese Strategien befassen sich jedoch nicht direkt mit nachhaltiger urbaner Mobilität. BSR electric zeigt daher praktische Lösungen auf und schließt somit eine Lücke in der bestehenden Strategie durch eine Reihe von realen Beispielen, die aufzeigen, wie die Rolle der E-Mobilität in städtischen Verkehrssystemen gestärkt werden kann. Konkrete Ergebnisse und „lessons learned“ können zum Hochskalieren beitragen, helfen, die ehrgeizigen CO2-Emissionsziele in der Ostseeregion zu erreichen und letztlich urbane Lebensqualität verbessern.
Die EU-Ziele zur Verringerung verkehrsbezogener Emissionen und das Ziel, konventionell betriebene Fahrzeuge im Stadtverkehr bis 2050 schrittweise abzuschaffen, stellen eine gemeinsame Herausforderung für die Länder des Ostseeraums dar. Da E-Fahrzeuge deutlich weniger Emissionen verursachen, sind sie im städtischen Kontext ein ideales Verkehrsmittel. Während sich nationalen E-Mobilitätsstrategien vorrangig auf e-PKW konzentrieren, wurde anderen potenziellen Anwendungen weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Gleichzeitig ist bei vielen Entscheidungsträgern das E-Mobility-Know-how und dessen vielfältiges Potenzial im städtischen Kontext immer noch fragmentiert, was auf schwache institutionelle Kapazitäten im Zusammenhang mit der Elektrifizierung des städtischen Verkehrs hinweist. Ein wichtiges Projektergebnis, die BSR-electric-Roadmap, zeigt eine Reihe von Schlüsselfaktoren auf, die die Entscheidungsfindung für Investitionen in E-Mobilitätslösungen und die Entwicklung nachhaltiger und kosteneffizienter Betriebskonzepte beeinflussen. Um das für nachhaltige Investitionsentscheidungen benötigte Know-how zu stärken, analysierte BSR electric bspw. die Nutzerakzeptanz, die wirtschaftliche Tragfähigkeit und technische Umsetzungsbarrieren, basierend auf realen Tests, die ein gegenseitiges Lernen zwischen Städten ermöglichten, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Konsortiums. Beispielhafte Anwendungsfällen zu urbaner Frachtlogistik, E-Fahrzeugen im ÖPNV, E-Fahrrädern sowie Elektrofähren illustrierte BSR electric beispielhaft das Potenzial der E-Mobilität in urbanen Gebieten.
Während des Projekts wurde deutlich, dass es noch ein großes Potenzial für die Ausweitung der derzeitigen Nutzung von E-Mobilitätslösungen in der BSR und der EU gibt. Die Umsetzung von E-Mobilitätslösungen ist ein komplexer Prozess, der die Einbeziehung aller relevanten und unterschiedlichen Akteure, Dimensionen und Sektoren erfordert. Dabei geht es nicht nur um die individuelle Nutzung von Autos, sondern - wie BSR electric zeigt - auch um andere Verkehrsträger, die berücksichtigt werden sollten.
Ansprechpartnerinnen: Franziska Wolf, Jennifer Pohlmann, Forschungs- und Transferzentrum „Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement (FTZ-NK)“
Website: https://www.haw-hamburg.de/ftz-nk/