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Im Zentrum des EU-H2-Backbones Neuer Wasserstoffspeicher bei Stade
Im Gespräch erläutert Gunnar Assmann, Projektleiter Wasserstoffspeicherung, Storengy, die Relevanz und Besonderheit des Projektes.
EEHH: Bitte erläutern Sie die Kernelemente des Wasserstoffprojektes bei Stade! Was ist das Besondere an dem Projekt.
Gunnar Assmann: "Wir planen den Bau eines H2-Untergrundspeichers an unserem Standort in Harsefeld bei Stade. Wasserstoffspeicher sind entscheidend für einen erfolgreichen H2-Markthochlauf in Deutschland. Ohne Speichermöglichkeiten des Energieträgers wird es in Deutschland künftig nicht möglich sein die volatilen Marktentwicklungen aufzufangen. Zudem sind Speicher besonders in Zeiten politischer Unsicherheiten ein wichtiger Baustein für eine sichere Energieversorgung. Unser Projekt SaltHy (Storage Alignement with Load and Transport of Hydrogen) ist ein echtes Leuchtturmprojekt im industriellen Maßstab, bei dem Wasserstoff in unterirdischen Salzkavernen in direkter Nachbarschaft zu unserem Gasspeicher Harsefeld gespeichert werden soll. In der zunächst bis 2030 geplanten Salzkaverne für die Speicherung von Wasserstoff können etwa 5.200 t bzw. 205 GWh Wasserstoff in Harsefeld gespeichert werden. Nach einer erfolgreichen Machbarkeitsstudie im Jahr 2022 arbeiten wir aktuell an den Unterlagen für das Genehmigungsverfahren."
EEHH: Warum ist das Projekt für den Aufbau einer H2-Infrastuktur in Norddeutschland so wichtig?
Gunnar Assmann: "Norddeutschland steht im Zentrum des zukünftigen EU-H2-Backbone. Die geographische Lage mit anliegendem Hafen, Anlieferung per Schiff und Ammoniakrektifikation machen Stade zu einem wichtigen strategischen Knotenpunkt für Handel, Logistik und industrielle Entwicklung rund um den Energieträger und chemischen Grundstoff H2. Stade wird entsprechend derzeit zu einer H2-Drehscheibe entwickelt. Wasserstoffspeicher sind dafür das fehlende Puzzlestück, um Importterminal, regionale Erzeugung mittels Elektrolyseure, dem Wasserstoff-Transportnetz Hyperlink und Verbrauchszentren bestmöglich zu verbinden. Sie geben den Projekten Flexibilität und Sicherheit."
EEHH: Planen Sie weitere ähnliche Projekte in Deutschland und Europa?
Gunnar Assmann: "Ja, wir prüfen und befürworten den Neubau weiterer Wasserstoffspeicher in Deutschland. Geologisch betrachtet sind neben unserem Standort in Harsefeld auch unsere Standorte in Lesum und Peckensen im Norden Deutschlands geeignet."
EEHH: Sie sind noch relativ neu im Cluster Erneuerbare Energien Hamburg. Was wünschen Sie sich vom Cluster? Wie möchten Sie sich einbringen?
Gunnar Assmann: "Als neues Mitglied im Cluster sind wir hoch motiviert, Teil eines dynamischen Netzwerkes zu sein. Unser Wunsch ist es, eine aktive Rolle innerhalb des Clusters einzunehmen und von den vielfältigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu profitieren. Wir planen, uns besonders im Bereich der H2-Speicherung einzubringen, dabei streben wir an, nicht nur von den bestehenden Kompetenzen im Cluster zu lernen, sondern auch unser eigenes Know-how und unsere Erfahrungen einzubringen. Durch eine enge Zusammenarbeit möchten wir gemeinsam mit anderen Mitgliedern dazu beitragen, die Energiewende voranzutreiben."
Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!