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Nachbericht zur 6. EEHH-Pressereise

Im fünften Jahr in Folge hat das EEHH-Cluster Journalist:innen den Zutritt zu Leuchtturmprojekten der Energiewende in der Metropolregion Hamburg ermöglicht und sie ins Gespräch mit den betreuenden Fachleuten gebracht. Nach mehreren Themenreisen u.a. zu Batteriespeicher- und Wasserstoffprojekten stand die diesjährige Reise im Zeichen von Wärmewende und Sektorenkopplung.

Nachbericht zur 6. EEHH-Pressereise
Die Teilnehmer:innen der Pressereise auf der Baustelle des Projektes Erweiterte Wärmenutzung Müllverwertung Borsigstraße.

Die Pressefahrt führte die Gruppe zu drei Zielen in Hamburg. Den Anfang markierte das Projekt „Erweiterte Wärmenutzung Müllverwertung Borsigstraße“ (MVB) der Stadtreinigung Hamburg in Billbrook. Das in Deutschland einzigartige Projekt zur Auskopplung von Abwärme aus Rauchgasen mit Zuführung in das Fernwärmenetz ist derzeit im Aufbau. Das Projekt ist in den Verbund des Norddeutschen Reallabors eingebunden. Nach einer Besichtigung der Baustelle folgte ein Rundgang durch die MVB selbst, der den Teilnehmern das große Energiepotenzial des anfallenden städtischen Abfalls vor Augen führte. Mehr zum Projekt lesen Sie hier.

Transformationspfad zu CO2-neutraler Wärmeversorgung

Zweiter Gastgeber der Reise waren die Hamburger Energiewerke. Auf eine einstündige Führung durch den Energiebunker Wilhelmsburg folgte ein Vortrag durch Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke GmbH (HEnW). Dabei beschrieb er für die Heizkraftwerke Wedel und Tiefstack den Weg des Kohleausstiegs bis 2025 bzw. 2030 durch die verstärkte Nutzung von industrieller Abwärme, Power2Heat und Wärmepumpen. Auch die mögliche Einbindung von Geothermie im Stadtgebiet war Teil des Vortrags. Für letztere wurde es nochmal konkret – mit der anschließenden Besichtigung der Bohrstätte des Projektes IW³ – Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg, wo die erste Erkundungsbohrung bereits abgeschlossen ist. Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie hier.

Wärmewende im Wohnquartier durch energetische Sanierung

Den Abschluss der Tour bildete der Besuch des Quartiers am Heidrehmen in Hamburg-Iserbrook des Bauvereins der Elbgemeinden EG. Hier entschied man sich bei der energetischen Quartiersentwicklung gegen eine aufwendige Dämmung aller Objekte und für intelligente haustechnische Lösungen und einer Erneuerung des Nahwärmenetzes. Die Idee dahinter: Nicht einzelne Häuser, sondern ein ganzes Quartier mit 830 Wohnungen wird energetisch betrachtet. Und nicht nur die energetischen Aspekte dieses nachhaltigen Quartiers begeisterten die Teilnehmer:innen, sondern auch die moderne Urbanität mit gemeinschaftlichen Gartenbauprojekten, ein Mobilitätshub mit Elektro-Carsharing und Lastenrädern und einem Food FAIRteiler von Foodsharing. Weitere Informationen finden Sie hier.

Beispielprojekte im Rahmen einer ganzheitlichen Wärmewende

Die Pressereise zeigte damit drei verschiedene konkrete Ansätze für eine nachhaltige städtische Wärmeversorgung vom Großen zum Kleinen – von der Einspeisung großer Mengen Abwärme aus der Müllverbrennung ins Fernwärmenetz durch die MVB, über das eigenständige Nahwärmenetz rund um den Energiebunker Wilhelmsburg (mit perspektivischem Anschluss des Geothermieprojektes) bis zur energetischen Sanierung mit eigener Wärmeversorgung als Quartierslösung in Heidrehmen.

Über Oliver Schenk

Profilbild zu: Oliver Schenk

Ich bin verantwortlich für den Bereich Marketing Wasserstoff und sorge dafür, dass die hiesigen Projekte und Formate in der Metropolregion Hamburg und darüber hinaus wahrgenommen werden. Um dem vielversprechenden Energieträger zum Durchbruch zu verhelfen unterstütze ich die Wasserstoffwirtschaft mit redaktionellen Beiträgen, Netzwerkveranstaltungen, Videoproduktionen und vielem mehr.

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