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Mit Sicherheit Wasserstoff Internationaler Jahresauftakt: Deutsch-Norwegischer Austausch über Wasserstoffsicherheit

Im Umgang mit Wasserstoff und Ammoniak steht Sicherheit an erster Stelle. Aber was bedeutet das in der betrieblichen Praxis? Wie können Unternehmen diese Anforderung tatsächlich umsetzen?

Mit Sicherheit Wasserstoff
EEHH GmbH

Wie können Unternehmen diese Anforderung tatsächlich umsetzen? Welche Regularien gilt es zu beachten? Dazu fand am 11. Januar 2023 in Hamburg ein spannender deutsch-norwegischer Austausch statt, an dem sich insgesamt knapp 60 Teilnehmer*innen aus beiden Ländern beteiligten.

Perfektes Timing

Das Timing für den Austausch konnte nicht besser sein, da die Bundesregierung nur wenige Tage zuvor mit Norwegen eine enge Zusammenarbeit im Bereich Energie vereinbart hatte. Dabei wurden auch Ziele zur Wasserstofflieferung aus Norwegen nach Deutschland formuliert, nach denen mittelfristig eine Pipeline gebaut werden soll. Bis dahin soll Wasserstoff per Schiff transportiert werden. Hamburg wird beim Import großer Wasserstoffmengen eine zentrale Rolle als Anlandungs- und Umschlaghafen für Deutschland einnehmen. Dieser bietet Hinterlandverbindungen in andere europäische Länder und beheimatet gleichzeitig zahlreiche große industrielle Nutzer.  

Spannende Diskussionen und intensives Networking

EEHH als Hamburger Partner organisierte die Veranstaltung zusammen mit Innovation Norway im Rahmen der 2022 unterschriebenen Kooperationsvereinbarung und mit dem norwegischen Arena H2-Cluster. Sicherheitsexpert*innen führender Industrie- und Energieunternehmen wie der Vysus Group, DNV, Equinor, Yara International, Gexcon Certification, der HOYER Group, Siemens Gamesa, Mabanaft und Dräger deckten in ihren Vorträgen ein breites Spektrum an H2-Sicherheitsaspekten ab.

Einige norwegische Vorträge beleuchteten eindrucksvoll und anschaulich simulierte und tatsächliche Unfälle mit Wasserstoff und Ammoniak; dies unterstrich die über die letzten 100 Jahre gewachsene Sicherheitskultur in Norwegen für H2-/Ammoniak-Produktion und -Verbrauch, von der die deutschen Teilnehmer*innen für die geplanten Projekte in der Metropolregion Hamburg viel lernen konnten. Spannend waren auch die Einblicke und Diskussionen rund um das Thema Regulierung: Beispielsweise gibt es Unterschiede zwischen Norwegen und Deutschland in der Umsetzung der SEVESO III-Richtlinie. So führt Norwegen bei der Gebietsplanung u.a. eine quantifizierte Risikobewertung durch und wendet neben Akzeptanzkriterien auch das ALARP-Prinzip an („as low as reasonably achievable“). Dagegen werden in Deutschland für die Anwendung von verschiedenen gefährlichen Substanzen jeweils bestimmte Sicherheitsabstände festgelegt.   

Zufriedene Teilnehmer und Organisatoren

Die Teilnehmer gaben ein sehr gutes Feedback zur Veranstaltung. Yngve Rothschild, Vysus Group, „What makes it fun are all the great contributions from everyone - looking forward to achieving great things together moving forward!“ Und Thomas Schwabe, Siemens Gamesa Renewable Energy, kommentierte: „This was a very Good and Informative event! Looking for the next one! Thank you for the organization!“

Auch die Organisatoren waren sehr zufrieden. Auf den Vorschlag des norwegischen Wasserstoffcluster Arena H2, das neue Jahr 2023 mit einem gemeinsamen Workshop zum Thema Sicherheit in der Wasserstoffwirtschaft zu starten, sind wir im EEHH gleich angesprungen. Je früher alle Beteiligten über Sicherheitsherausforderungen bei Transport, Speicherung und Anwendung von Wasserstoff diskutieren, desto besser kann ein funktionierendes Gesamtsystem aufgebaut werden. Und der internationale Austausch ist dabei besonders spannend. Es war großartig, die intensiven Diskussionen und das Netzwerk der Experten aus beiden Ländern zu sehen. Diese Veranstaltung ist für uns ein weiterer großer Schritt in der guten und engen H2-Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Norwegen. Bjorn Ottar Elseth, Director Arena H2 Cluster Norwegen sah es ähnlich: „We especially appreciate this first co-organised event with Renewable Energy Hamburg, organised in a very short period, and look forward to future get-togethers for the benefit of the hydrogen community and our partners.“ EEHH dankt auch unserem Kooperationspartner Innovation Norway für die tolle Unterstützung!

Trotz aller Erfahrung – das Thema Wasserstoffsicherheit ist für viele Unternehmen noch mit großer Unsicherheit behaftet, aber durch den fortlaufenden Austausch entsteht langsam ein immer größeres Sicherheitsnetz(werk) für alle Beteiligten.

2024 könnte die Fortsetzung vielleicht im Winterwonderland in Norwegen stattfinden – wir arbeiten dran! Wenn Sie besondere Themenwünsche haben, lassen Sie es uns gerne wissen.

Über Sibyl Scharrer

Profilbild zu: Sibyl Scharrer

Die Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg kann nur durch gute internationale Zusammenarbeit ihr volles Potential entfalten, und ich bin begeistert, direkt dabei mitarbeiten zu können. Als Verantwortliche für das internationale Netzwerk im Bereich Wasserstoff unterstütze ich Unternehmen und Einrichtungen beim Auf- und Ausbau der Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern durch individuelle Betreuung, Messen und Veranstaltungen sowie Delegationsreisen – dies sowohl nach Hamburg als auch von Hamburg in die Welt. {iflng}}

von Sibyl Scharrer