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"Mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag!" Messe und Nachhaltigkeit - geht das? Ja!

Die Hamburg Messe und Congress GmbH hat an der SDG-Challenge teilgenommen - und einen Preis abgeräumt! Wie kam es dazu? Und was steckt dahinter?

Sabine Off & Bernd Aufderheide ©HMC

Vorab: Herzlichen Glückwunsch zu dem Gewinn der SDG-Challenge! Worum ging es bei dieser Challenge und wie kam es dazu, dass die Hamburg Messe und Congress (HMC) an dieser Challenge teilgenommen hat?

Sabine Off, Nachhaltigkeitsbeauftragte der Hamburg Messe und Congress GmbH: Vielen Dank! SDG steht für Sustainable Development Goals, die 17 Ziele der Vereinten Nationen (UN), die bis 2030 weltweit eine nachhaltige Entwicklung in ökonomischen, sozialen und ökologischen Bereichen sicherstellen sollen. Im Zuge dessen hat die Regionale Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategie Nord (RENN.nord) in Kooperation mit der UmweltPartnerschaft Hamburg, Umwelt Unternehmen in Bremen und dem Verband Kommunaler Unternehmen e.V. die SDG-Challenge ins Leben gerufen. Diese SDG Challenge soll Hamburger Unternehmen als weiterer Anstoß dienen, mit kleinen Aktionen für mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag zu sorgen.

Die Hamburg Messe und Congress hat sich als UmweltPartnerin im Aktionszeitraum vom 18. September bis zum 08. Oktober 2022 an dieser Aktion beteiligt. Dabei wurde sie von purpozed unterstützt. purpozed ist eine Plattform für Corporate Volunteering. Sie bietet eine große Vielfalt an konkreten, virtuellen Engagement-Möglichkeiten, von sozialem Engagement über fachliche Projekte und Mentoring bis Call & Help. So finden Beschäftigte schnell und einfach digitale ehrenamtliche Tätigkeiten, die zu den jeweiligen Zeitbudgets, Fähigkeiten und Interessen passen. Die Plattform purpozed steht den Beschäftigten übrigens auch über den Aktionsraum hinaus zur Verfügung.

Seit wann engagiert sich die Hamburg Messe und Congress für die 17 SDGoals der Vereinten Nationen? Gibt es bereits eine verabschiedete Nachhaltigkeitsstrategie, die diese Ziele beinhaltet?     

Off: Der seit 2020 gültige Hamburger Corporate Governance Kodex verpflichtet die öffentlichen Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit: Neben der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten zählt zu diesen Pflichten auch die Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG) bei der Geschäftsstätigkeit.  Darüber, wie das geschieht, wird der Aufsichtsrat seit 2020 alle zwei Jahre detailliert durch die Geschäftsführung informiert. Allerdings gilt Nachhaltigkeit bei der HMC schon bedeutend länger als ein wesentlicher Teil der Unternehmensstrategie. Bislang wurde dies eher durch Einzelmaßnahmen deutlich. Zu Zeit arbeiten wir mit einem Beratungsteam an einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie.

Messen und Kongresse sind energieintensive Ereignisse. Was unternimmt die HMC, um die Verbrauche gering  beziehungsweise umweltgerecht zu halten ? Können Sie konkrete Maßnahmen nennen?

Off: Selbstverständlich. Das Thema Nachhaltigkeit in der Messe- und Kongressbranche beschäftigt uns schon sehr lange. So nutzen wir bereits seit 2011 zu 100 Prozent Ökostrom, und unsere Messehallen und Parkhäuser haben wir in den vergangenen Jahren sukzessive auf LED-Beleuchtung umgerüstet, um zwei Beispiele zu nennen. Außerdem - und darauf sind wir ein wenig stolz – verfügen wir über aktuell 54 E-Ladestationen für Elektrofahrzeuge auf unserem Gelände. Und planen noch rund 60 weitere E-Ladesäulen für 2023. Das sind mehr, als manche Kleinstadt anbieten kann. Hinzu kommen zahlreiche Einzelmaßnahmen. Wir wissen aber auch, dass in Zukunft noch viel mehr gefordert sein wird, um einen nachhaltigen Veranstaltungsbetrieb zu gewährleisten. Deshalb prüfen wir regelmäßig, welche neuen Technologien oder zusätzlichen Maßnahmen wir nutzen können, um noch besser zu werden.

Thema Müll: Was unternimmt die Hamburg Messe zur Müllvermeidung? Und ist Recycling bereits ein wichtiges Thema für die HMC?

Off: Mülltrennung und Müllvermeidung sind natürlich gerade im Messe und Kongressgeschäft wichtige Themen. Über Vermeidungspotentiale sind wir mit unserer Kundschaft und den Dienstleistungsunternehmen eigentlich ständig im Gespräch. Ein sehr plastisches Beispiel aus diesem Bereich ist die „Teppichfrage“. Teppiche wurden viele Jahrzehnte großzügig verlegt und nach Veranstaltungsende einfach weggeworfen. Hier hat ein Umdenken stattgefunden. Zwischenzeitlich werden Teppiche immer häufiger mehrfach genutzt oder es wird ganz auf sie verzichtet. Außerdem bieten wir künftig auch kreislauffähige Produkte wie Cradle-to-Cradle-Teppiche an.

Wie steht die Hamburg Messe bei den o.g. Themen im Vergleich zu anderen deutschen Messestandorten da? Existiert bereits ein „Nachhaltigkeits-Ranking“ in der Messewelt?

Off: Es gibt unter den deutschen Messegesellschaften keinen Wettbewerb im Sinne eines Nachhaltigkeits-Rankings. Vielmehr betrachten die im Verband der deutschen Messewirtschaft, AUMA, organisierten Messegesellschaften den Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften als große gemeinsame Aufgabe und Verantwortung. Ende des vergangenen Jahres haben wir in der gemeinsamen Branchenposition das Ziel formuliert, bis 2040 als Branche klimaneutral zu sein.

 

 

Über Katja Löwe

Profilbild zu: Katja Löwe

Im EEHH Team darf ich mein Know-how mit meiner Leidenschaft verbinden: Networking, Events und Social Media für mein Herzensthema die „Erneuerbaren“. Speziell die vielfältigen Anwendungen des grünen Wasserstoffs faszinieren und begleiten mich und meinen beruflichen Werdegang bereits seit 2011.

Zuletzt tätig, bei der Hamburg Messe und Congress GmbH, durfte ich die Konferenzmesse „H2Expo“ inhaltlich ausbauen und darauffolgend das Thema Wasserstoff & Sektorkopplung in die „WindEnergy Hamburg“ integrieren.

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