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"Luxcara schafft Begegnungen" Interview mit Dr. Alexandra von Bernstorff
Im Gespräch berichtet Geschäftsführerin Dr. Alexandra von Bernstorff über ihr internationales und diverses Unternehmen.
EEHH: Luxcara hat sein Projektportfolio in den vergangenen Jahren deutlich erweitert – von Solarenergie über Onshore Wind bis hin zu Offshore Wind vor kurzem. Wie kam es dazu? Könnten Sie Ihre Unternehmensstrategie erläutern?
Dr. Alexandra von Bernstorff: "Luxcara bietet seit fast 15 Jahren institutionellen Investoren Investitionsmöglichkeiten in Erneuerbare Energien. Anfangs lag unser Fokus auf schlüsselfertigen Photovoltaik-Projekten. Die große Nachfrage an Erneuerbare Energien Projekten und unser Erfolg bei der Umsetzung solcher Projekte haben uns in der Erweiterung unserer Ausrichtung auf weitere Technologien und zugehörige Infrastruktur bestärkt. Unser Portfolio beinhaltet nun neben Photovoltaik- und Windkraftanlagen z. B. auch Ladeinfrastruktur für Elektroautos.
Wir verfolgen seit jeher einen ganzheitlichen Ansatz, d.h. wir fokussieren und nicht nur auf die Energieerzeugung, sondern auf den gesamten Zyklus der Energiewende. Bereits 2015 konnten wir uns als Vorreiter im Bereich privatwirtschaftlicher Stromabnahmeverträge, sog. Power-Purchase-Agreements durchsetzen. Als aktiver Asset Manager mit Buy-and-Hold-Strategie ist es uns wichtig, die Projekte über ihre gesamte Laufzeit zu optimieren. Dies beginnt bei der Auswahl der Komponenten, wie z. B. der Turbinen oder Solarmodule und der Gestaltung der wesentlichen Projektverträge. Um möglichst viel Einfluss nehmen zu können, akquirieren wir mittlerweile den Großteil der Projekte bereits in der Ready-to-Build-Phase und können auf diese Weise einen Großteil der wichtigsten Projektparameter bestimmen."
EEHH: Luxcara hat sich in den letzten Jahren auch von der Anzahl der Mitarbeiter*innen deutlich vergrößert. Welche Chancen und Herausforderungen birgt das aus Ihrer Sicht?
Dr. Alexandra von Bernstorff: "Wir sind sehr glücklich darüber, dass Luxcara nicht nur unversehrt durch die Pandemie gekommen ist, sondern wir uns weiterhin auf gesundem Wachstumskurs befinden. Wir legen viel Wert auf unsere Organisationskultur und unseren – wie wir finden – außergewöhnlichen Team Spirit. Deshalb investieren wir viel Zeit in den Bewerbungsprozess und das Onboarding neuer KollegInnen, um die Integration in unser Team sicherzustellen. Gerade in virtuellen Zeiten beschränkt sich die Interaktion oft auf die direkten Fachkolleginnen und -kollegen. Luxcara schafft daher bewusst unternehmensweite Begegnungsmöglichkeiten: Dazu gehören neben (virtuellen) Coffee-Dates als integriertem Bestandteil des Onboarding-Programms auch monatliche Stammtische, gemeinsame Sportaktivitäten, Events wie der soziale Aktionstag 'Wi mook dat', Workations und Workshops. So vermeiden wir die Entwicklung kleiner Einzelgruppen mit 'Gärtchendenken'. Jede neue Kollegin und jeden neuen Kollegen sehen wir als Bereicherung in professioneller und persönlicher Hinsicht. Wir sind sehr stolz auf unser diverses 50-köpfiges Team aus 20 Nationen mit einer ausgewogenen Geschlechterverteilung und den unterschiedlichsten fachlichen Hintergründen.
Wir sind weiterhin auf Wachstumskurs und freuen uns über motivierte Verstärkung. Unsere freien Positionen finden Sie unter www.luxcara.com/career."
EEHH: Liebe Frau von Bernstorff, Sie engagieren sich seit 2013 im Vorstand des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg – wie kam es dazu? Was begeistert Sie noch heute an dem Unternehmensnetzwerk?
Dr. Alexandra von Bernstorff: "Im EEHH kommen ganz verschiedene Unternehmen zusammen, die die Begeisterung für Erneuerbare Energien vereint. Es ist großartig zu sehen, wie sich das Cluster über die Jahre entwickelt hat und mit ihm natürlich auch die Energiewende an sich. Als Begegnungsort für Austausch ist auch die neue Initiative Women@EEHH hervorzuheben. Ebenfalls ist der Einsatz des Clusters für den Standort Hamburg, aber auch über den 'Stadttellerrand' hinaus zu nennen – die Reise nach Japan ist ein gutes Beispiel hierfür. Das Cluster bietet ein Netzwerk von Spezialistinnen und Spezialisten, mit denen man kurzfristige Herausforderungen gemeinsam angehen kann."
EEHH: EEHH hat im Februar 2022 seine neue Strategie verabschiedet, in der auch Solarenergie ein stärkeres Gewicht erhalten hat. Was würden Sie sich als Mitglied von EEHH wünschen?
Dr. Alexandra von Bernstorff: "Solarenergie ist sicherlich wichtig, allerdings sollte weiterhin ganzheitlich gedacht werden: Wasserstoff, Speicher und Systemintegration dürfen über Solarenergie nicht in Vergessenheit geraten. Hamburg ist internationale 'Windhauptstadt' und zieht immer mehr nicht-deutschsprachige Fachkräfte an. Daher wünschen wir uns den Ausbau der Angebote in Englisch. Für 'Neu-Hamburger' ist die Vernetzung und lokale Identifikation wichtig. Auch ein stärkerer Austausch mit Forschung und Universitäten als Pool für zukünftige Mitarbeitenden könnte wertvoll sein."