Details
„Keiner kann hinterher behaupten, er habe nichts gewusst!“ IPCC-Autorin Prof. Daniela Jacob appelliert an die deutsche Klimaschutzpolitik
„Kein Land hat versucht, den jüngsten IPCC-Bericht zu blockieren“, berichtete Prof. Daniela Jacob, koordinierende Leitautorin des fünften Klimaberichtes und Direktorin des Climate Service Center Deutschland in Hamburg, beim 24. Treffpunkt Erneuerbare Energien Hamburg des EEHH-Clusters.
Sehr deutlich wurde in ihrem Vortrag, dass bereits eine Temperatursteigung um ein halbes Grad oder weniger gravierende Auswirkungen auf das Leben auf der Erde haben werden.
„Mit vertretbarem gesellschaftlichen, technischen und finanziellen Aufwand ist es möglich, das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens einzuhalten“, so Prof. Jacob. Bei einem Temperaturanstieg von nur 1,5 Grad würden beispielsweise nicht alle Korallen sterben. Der Schwund von Korallenriffen habe dramatische Folgen für das gesamte marine Ökosystem.
Ein deutlicher Anstieg des Meeresspiegels, alle fünf Jahre Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürren für 40 Prozent der Weltbevölkerung, deutlicher weniger Ernten und 20 % weniger Insektenarten – auch bei 1,5-Grad-Temperaturanstieg wären aber die Konsequenzen für die Erde verheerend, laut des aktuellen IPCC-Berichtes, der im Oktober 2018 veröffentlicht wurde.
Die aktuelle deutsche Klimaschutzpolitik kritisierte die Meteorologin scharf. „Viele Autoren beim IPCC-Treffen sprachen mich auf das Versagen der deutschen Politik an. Ich bin der Meinung, dass die anderen Länder vorangehen müssen und nicht auf Deutschland warten können“, urteilte Prof. Jacob – eine traurige Erkenntnis für die deutsche Erneuerbare-Energien-Branche.