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Jungen Frauen eine Plattform für Austausch bieten Mentoring-Programm der Women of New Energies e.V.

Im EEHH-Interview berichtet Stefanie Dreier, BayWaRe und Mitglied im Vorstand der Women of New Energies, e.V. über das erfolgreiche Mentoring_Programm.

Jungen Frauen eine Plattform für Austausch bieten
Stefanie Dreier, Women of New Energies e.V.

EEHH: Wann und warum habt ihr das Mentoring-Programm aufgelegt?

Stefanie Dreier: „Wir haben vor elf Jahren mit dem Mentoring-Programm begonnen – damals Women of Wind Energy. Wir wollten jungen Frauen in der Windbranche eine Möglichkeit zum Austausch und zur Förderung von Nachwuchskräften bieten, da in der damaligen Zeit Frauen auch noch sehr wenig repräsentiert waren in der Branche. Im ersten Jahrgang hatten wir acht Tandems, heute Bewerbungen von 50 Mentees, eine Wahnsinnsentwicklung. Chancengleichheit bieten und erzielen waren unsere obersten Prioritäten. 2020 haben wir uns als Women of Wind Energy geöffnet und sind zu den Women of New Energies geworden, um das ganze Spektrum der Erneuerbaren Energien abzudecken.“

EEHH: Wie läuft das Mentoring konkret ab? Was dürfen wir uns darunter vorstellen?

Stefanie Dreier: „Wir teilen das Mentoring-Programm mittlerweile in ein Junior- und ein Seniorprogramm. Im Juniorprogramm betreuen wir Studierende und Berufseinsteigerinnen, im Seniorprogramm Damen, die bereits erste Führungserfahrung gesammelt haben und mindestens fünf Jahre im relevanten Job arbeiten. Zu den Programminhalten zählen neben der Unterstützung durch eine Mentorin oder einen Mentoren auch online Coaching-Sessions, in denen sich die Mentees beispielsweise mit den Themen berufliche Orientierung und Gehaltsverhandlungen beschäftigen. Einige Mentorinnen engagieren sich bereits seit Jahren in unserem Netzwerk; ehemalige Mentees sind bereits selbst zu Mentorinnen geworden. Es gibt aber auch Mentees, die mehrfach am Programm teilnehmen. Was uns auch freut, ist, dass sich mittlerweile auch einige Herren als Mentoren bei uns melden und sich damit aktiv für die Förderung von Frauen in der Branche einsetzen.“

EEHH: Wer steckt hinter den Women of New Energies?

Stefanie Dreier: „Wir sind ein eingetragener Verein, der ehrenamtlich neben dem Mentoring auch digitale Lunchformate und andere Netzwerktreffen in diversen deutschen Großstädten und auf Branchenveranstaltungenanbietet. Das Mentoring-Programm betreuen unsere Präsidentin Lydia Eppler und Vize-Präsidentinnen Iva Jukic und Simone Thomas und ich gemeinsam. Iva ist übrigens eine ehemalige Mentee und über das Mentoringprogramm in den Verein und in den Vorstand gekommen, eine echte Erfolgsgeschichte. Insgesamt verzeichnen wir aktuell circa 60 Firmenmitglieder und fast 300 Privatpersonen. Die Unternehmen entstammen den verschiedensten Teilbereichen der Erneuerbare-Energien-Branche – PV, Wind, zum Teil auch schon Wasserstoff und von Anlagenherstellern, über Projektentwickler, Energieversorger und Dienstleister sind viele unterschiedliche Unternehmen vertreten. Dieser Mix überträgt sich auf das Mentoringprogramm, sowohl bei den Mentor*innen als auch bei den Mentees.“

EEHH: Gab es Vorbilder in anderen Ländern für das Mentoringprogramm?

Stefanie Dreier: „Ja, in der Tat. In den USA existiert über alle Bundesstaaten hinweg bereits seit 2005 ein ähnlicher Verein, die Women of Renewable Industries and Sustainable Energy (WRISE). Dort ist das Thema Frauenförderung noch höher aufgehängt und genießt einen sehr hohen Stellenwert,aber wir merken, dass das Thema auch in Deutschland weiter stark an Bedeutung gewinnt.“

Vielen Dank für das spannende Interview und weiterhin viel Erfolg!

 

Jahrgang 2024/25 der Women of New Energies e.V.

Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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