Details

Interview mit Dr. Simone Peter Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE)

Wir freuen uns, im Vorfeld der 16. Hamburg Offshore Wind Conference ein Interview mit der Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE), Simone Peter, führen zu dürfen. Sie berichtet im Folgenden über ihre Erfahrungen im ersten Amtsjahr und äußert sich zu der zehnjährigen Erfolgsgeschichte von Offshore Wind in Deutschland. Lesen Sie selbst!

Interview mit Dr. Simone Peter
Dr. Simone Peter, BEE

Sie sind seit März 2018 Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien. Was waren Ihre interessantesten Begegnungen? In welcher Richtung konnten Sie bereits wichtige Impulse setzen?

Interessant waren bisher alle Begegnungen, denn bei den Erneuerbaren ist die Akteursvielfalt groß, die Technologiebreite beeindruckend und die Schnittstellen zu anderen Bereichen sind vielfältig. Letztlich muss die benötigte Energie für alle Prozesse erneuerbar werden, um den Klimazielen Rechnung zu tragen. Hier hat der BEE zahlreiche Impulse gesetzt, sei es mit Vorschlägen für eine CO2-Bepreisung, zum Einsatz von Erneuerbaren Energien im Mobilitäts- und Gebäudebereich oder bei der Begleitung politischer Prozesse und Gesetzgebungsverfahren. Hier stand das Energiesammelgesetz im Vordergrund, oder auch die Begleitung der Kohlekommission.

Worin sehen Sie die größten Herausforderungen für die Energiewende – in Deutschland und in Europa?

Alle EU-Länder sind gefragt, ihre Energiepolitik auf das Pariser Klimaabkommen auszurichten, und müssen in Brüssel jetzt ambitionierte nationale Pläne vorlegen. Das heißt: Abschied von den fossilen Quellen, verstärkter Ausbau der Erneuerbaren Energien, intelligente Kopplung von Strom, Wärme und Mobilität und Aufbau von Speichern. In Deutschland muss das im Koalitionsvertrag vereinbarte 65%-Ziel für Erneuerbare mit einem Zeit- und Mengengerüst unterlegt werden und weitere Versprechen sind einzulösen, auch im Bereich Offshore.

Wie bewerten Sie das Ergebnis der Kohlekommission?

Wir begrüßen den zügigen Einstieg in den Kohleausstieg, um schnell beim Klimaschutz voranzukommen und den Umstieg auf Erneuerbare zu beschleunigen. Unklar bleibt der weitere Pfad der Kraftwerksstilllegungen. Er ist gemäß den Zielen von Paris auszurichten, gleichzeitig sind die Kosten und die betroffenen Regionen im Blick zu behalten.  Für diese müssen nachhaltige Perspektiven entwickelt werden. Erneuerbare Energien bieten gerade in diesen Energieregionen ein immenses Potenzial.

Wie bewerten Sie die ersten zehn Jahre Offshore Wind in Deutschland?

Das ist eine Erfolgsgeschichte, bei der es natürlich auch Anfangsschwierigkeiten gab. Mittlerweile hat sie sich fest im Energiemix etabliert und macht im Erneuerbare-Energien-Mix einen Anteil von knapp 10 Prozent an der Erzeugung aus. Seit 2013 investierte die Offshore-Industrie rund 15 Milliarden Euro; 27.000 Arbeitsplätze sind entstanden. Immer mehr Länder setzen auf Offshore-Windenergie. Sie ist zum Exportschlager geworden.

Wir danken Ihnen für das Interview Frau Dr. Peter!

Melden Sie sich jetzt zur 16. Hamburg Offshore Wind Conference am 2. und 3. April 2019 unter folgendem Link:
https://www.dnvgl.com/events/16th-hamburg-offshore-wind-conference-127241

Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

von